Adieu Studiengebühren

Zum Sommersemester 2011 werden an der Bergischen Universität Wuppertal und an allen anderen Universitäten in NRW das letzte Mal 500 Euro fällig. Auf Beschluss des Landtages wurden die Studiengebühren zum Wintersemester 2011/2012 abgeschafft und ein Gegenfinanzierungskonzept für die Universitäten verabschiedet. Doch wie sieht das im Detail aus?

Konsequenzen für den Universitätsstandort Wuppertal?

„Also ich finde das grundsätzlich gut, nur hoffe ich, dass den Universitäten dadurch jetzt keine Mittel fehlen“, so eine Studierende der BU Wuppertal auf die Frage, wie sie zur Gebührenabschaffung stehe.

Statt 500 Euro pro Studierendem gibt es jetzt 249 Mio. Euro jährlich (Gebührenniveau 2009) zur ausschließlichen Verbesserung der Qualität der Lehre aus dem Landeshaushalt. Die Universitäten sind dabei nicht zur zusätzlichen Aufnahme weiterer Studierender verpflichtet. Die Verteilung orientiert sich an der Anzahl der Studierenden pro Universität. Eine Einschränkung gibt es dabei: Studierende über der eineinhalbfachen Regelstudienzeit fallen aus dieser Kalkulation heraus.
Welche Position haben die Akteure an der BU Wuppertal?

Der Ring Christlich-Demokratischer Studenten (RCDS) kritisiert das Gegenfinanzierungsmodell und befürchtet Einsparungen wegen einer Lücke von zwei Millionen Euro im Uni-Haushalt. „Es darf nicht sein, dass den Universitäten durch die angekündigten Kompensationszahlungen am Ende weniger Geld zur Verfügung steht“, so Sabrina Oesterwind, Vorsitzende des RCDS.

Auch der Allgemeine Studierendenausschuss (AStA) rechnet, basierend auf Informationen des Rektorats, mit einem Verlust von ca. zwei Millionen Euro jährlich. Trotzdem erklärt Pressesprecher Bastian Wefes: „Der AStA bekennt sich ohne Wenn und Aber zur gebührenfreien Bildung.“ Neben den sozialen Aspekten beeinflussen Studiengebühren, laut Wefes, „das Studierverhalten ins Negative und öffnen Tür und Tor für Banken, die sich an der Zahlungsunfähigkeit der Studierenden bereichern.“

Die Herausforderung für die Universität und allen ihren Beteiligten wird demnach sein, eine adäquate Kompensation gegenüber der Landesregierung einzufordern. „Das Land wird mittelfristig nicht umhin kommen, die Hochschulfinanzierung mindestens wieder auf den Status quo anzuheben“, so Wefes abschließend. »hs & mw« – Erstveröffentlichung des Artikels in der Printausgabe 01-2011, erschienen im April 2011.

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  1. Für viele Studierende ist der Wegfall der Studiengebühren eine Chance, denn oftmals kam es sicherlich in der Vergangenheit dazu, dass man sich aufgrund der hohen Kosten gegen ein Studium entschieden hat und soweit darf es einfach nicht mehr kommen, denn jeder hat ein Recht auf Bildung, auch wenn die eigenen finanziellen Mittel nicht zur Verfügung stehen.

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