LOOP um LOOP um LOOP

Am 14.11.2014 stellten Studierende Projekte aus den gestalterischen Studiengängen der BUW aus

Im Rundgang aufgebaut erblickt jeder Kunstinteressierte eine Vielfalt an Finesse, welche die volle Kompetenz aus den Bereichen Mediendesign, Design Interaktiver Medien, Design Audiovisueller Medien sowie Farbtechnik / Raumgestaltung / Oberflächentechnik der Uni Wuppertal ausstrahlt. Zum zweiten Mal fand dieses Jahr die Ausstellung „LOOP“, eine Kooperation der gestalterischen Studiengänge der Bergischen Universität Wuppertal, statt. Den Namen erhielt die Ausstellungsreihe aufgrund ihrer wiederkehrenden Natur, was einen Ausblick auf eine erneute Ausstellung im nächsten Jahr verspricht. Obwohl die einzelnen Exponate selbst auch gemeinsame und damit vereinzelt wiederkehrende Elemente offenbarten, war keines der Ausstellungsstücke miteinander vergleichbar. Dies trifft auch den Tenor der diesjährigen Veranstaltung: bunt. Bunt sollte sie sein und bunt ist sie geworden. Eine Gruppe von studentischen Kuratoren wählte im Zuge einer Onlinebewerbung per Abstimmung die Objekte aus, die am Ende in der Ausstellung präsentiert werden sollten.

„Farben schmecken“ von Jasmina Jäger © nh

Dabei war das Ziel eben nicht, Arbeiten nach einem bestimmten Thema zusammenzustellen, sondern eine mannigfaltige Mischung krass variierender Ideen und Umsetzungen derer zu vereinigen, und in genau der Individualität zu präsentieren, aus der heraus sie auch entstanden sind. Von Farbe über Klang, Photographie nebst 3D-Druck, Heavy-Metal und Möhren, Apps über Gartenarbeit bis Hundeerziehung konnten damit alltägliche Themen bestaunt werden, denen eine teils überraschende Verwirklichung zuteil wurde. Eines dieser Projekte war das von Annegret Bönemann, die sich mit der Synästhesie von Farbe und Klang beschäftigte: Synästhetiker können, dadurch dass bei einer Reizung eines Sinnesorgans ein anderes mit stimuliert wird (wenn man es am Beispiel Farbe und Klang demonstriert), bei der Betrachtung einer Farbe einen damit assoziierten Klang wahrnehmen. Annegrets Ausstellungsstück, das mit dem Titel „Farben hören“ bedacht ist, projiziert nun genau diese synästhetische Erfahrung. Auf einer sich ständig drehenden Platte auf dem Schallplattenspieler befinden sich Plättchen unterschiedlicher Farben, welche einen für jede Farbe spezifischen Klang erzeugen, sobald sie von dem über der Platte angebrachten Lesegerät erfasst werden. Es war schwer, sich von dem Exponat loszureißen, da es einen dazu verleitete, mit den Plättchen, die von den Besuchern gerne genutzt werden durften, Musik zu machen.

Projekt „tardis“ aus dem Editorial-Design © nh

Ganz anders, aber nicht minder interessant, war das Projekt „tardis“ aus dem Editorial-Design, bei welchem verschiedene Designer mitarbeiteten und jeder von ihnen sein ganz eigenes Magazin entwerfen und editieren durfte. Mit „eigenes Magazin“ ist ein Individualkunstwerk gemeint: Sowohl Thema, als auch Cover, Schriftart, Stil und alles, was man für ein Magazin braucht, durften selbstständig erdacht, bestimmt und in die Tat umgesetzt werden. Doch nicht nur für den geneigten Leser gab es Angebote – die Smartphone-Liebhaber waren auch angesprochen. So entwickelte eine weitere Ausstellerin im Zuge einer Bachelorarbeit das Konzept einer App, die speziell für Hundebesitzer ins Leben gerufen wurde: „Pfotenfreude“. „Pfotenfreude“ macht es möglich, seinem vierbeinigen Gefährten beispielsweise im Wald beim täglichen Spaziergang Tricks beizubringen, die er sonst vielleicht nur in einer Hundeschule lernen würde. Aus der Konzeption heraus hat sich ein soziales Netzwerk entwickelt, in dem sich Hundehalter über ihre haarigen Freunde austauschen können. Fertig programmiert sei die App leider noch nicht. Aber was nicht ist, kann ja eventuell noch werden.

Unsichtbare Textbotschaften per Infrarot von Kerstin Sausmikat © nh

Wenn man mit den einzelnen Studierenden und KuratorInnen spricht, springt einem die Begeisterung und Tatkraft förmlich entgegen. Sie drücken mit Absicht durch ihre Werke aus, was jeder, der sich vor der Wahrnehmung nicht verschließt, in dieser Ausstellung bewundern darf. Nämlich, dass die Beschäftigung mit ihrem Studium nicht endet, wenn sie die Pforten der Uni verlassen und an der Haltestelle auf den Bus warten oder den Uni-Hügel hinab ins Tal wandern. Alle diese Projekte eint am Ende etwas, das jene auch mit voller Kraft zum Besten geben und Annegret Bönemann in einem ganz unverschachtelten Satz zusammenfasst: „Es ist immer so einfach gesagt, aber man geht wirklich voll darin auf.“ »jemb«

Kleiner Rundgang durch die LOOP-Ausstellung 2014:

(Fotos: nh)

Weitere Arbeiten und ihre Vorstellungen können auf der folgenden Webpräsenz betrachtet werden: md.uni-wuppertal.de

Titelbild: „Farben hören“ von Annegret Bönemann © nh

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