AGORA-Festival: „lebendige Demokratie auf Augenhöhe“

Mit einem bunten Beteiligungsprogramm bestehend aus Barcamps, Rap-Cypher, Urban-Art-Studios und vielem mehr soll das AGORA-Festival ein Ort der Begegnung und des Austausches werden. Die Initiator/-innen suchen per Crowdfunding nach Unterstützer/-innen.

Titelfoto: AGORA 2020 © Jens Grossmann

Der Name AGORA kommt nicht von ungefähr: „Wie auf den historischen Marktplätzen in der Antike… im Ursprung der Demokratie… wollen wir mit der AGORA heute einmal im Jahr allen Bewohner/-innen, Stadtmacher/-innen, Kulturschaffenden und Akteuren die Gelegenheit für Begegnung und Austausch geben“ – schreibt die Community in ihrer Crowdfunding-Kampagne auf StartNext.

Oberbarmen im Fokus: Gesellschaftliches Engagement junger Menschen stärken

Verortet ist die AGORA in Oberbarmen, einem „Brennpunkt Wuppertals, einem Stadtteil in dem fast 100 Nationen zusammenleben“ und in dem sich laut den Verantwortlichen „eine Vielfalt an Positionen, Diversitäten, Unsicherheiten und Konflikten“ finden lässt.

„Wir wollen den Bewohner/-innen unabhängig von ihrer Sprache, Herkunft, Geschlecht, sozialem und gesellschaftlichem Status oder beruflicher-, ethnischer und familiärer Prägung einen Raum bieten, eigene Positionen und Perspektiven zu vertreten“, so Leonard Schorm, der auch zur AGORA-Community gehört. Künstlerische Ausdrucksformen der urbanen Kunst und des HipHops, etwa Rap, Musik, Tanz oder Graffiti, sollen allen ermöglichen, mitzusprechen, „damit im produktiven Dialog neue Impulse entstehen, wir voneinander lernen können und so neue Lösungen finden.“ Mit der Schaffung von Beteiligungsmöglichkeiten soll vor allem das gesellschaftliche Engagement junger Menschen gestärkt werden.

Gründung einer gemeinnützigen Genossenschaft für ein regelmäßiges AGORA-Festival

Damit die AGORA und mit ihr eine „lebendige Demokratie auf Augenhöhe“ gelingt, suchen Leonard Schorm und das zehn-köpfige Kernteam Menschen, die das Projekt jetzt mit einer Spende auf startnext unterstützen. „Diese werden wir in einem Quartiersfond anlegen, aus dem ein regelmäßiges AGORA-Festival finanziert werden soll und um notwendige Ausgaben, etwa für Equipment zu stemmen.“ Geplant ist laut Leonard Schorm „jungen Menschen und all unseren Nachbarn zu ermöglichen, sich in verschiedenen Künsten auszuprobieren, etwa Songs aufzunehmen oder Graffitis zu erstellen. Dabei wollen wir sehr auf die Wünsche und Ideen der Einzelnen eingehen und sie individuell unterstützen.“

Eindruck des AGORA-Festivals 2020 © Jens Grossmann

Das nachhaltige Ziel ist die Verstetigung der Initiative über die Gründung einer gemeinnützigen Genossenschaft. Über die eigenständige Körperschaft soll vor allem das gesellschaftliche Engagement junger kreativer Menschen in Wuppertal gestärkt werden.

Bereits jetzt können sich Interessierte im Rahmen der startnext-Kampagne eine Mitgliedschaft sichern. „Nach der Gründung wollen wir gezielte Bildungsangebote und Coachings für die Mitglieder ermöglichen, um Musiker/-innen und Künstler/-innen bei der gemeinsamen Gestaltung des Festivals zu unterstützen. Dabei sind über unsere Netzwerkarbeit auch individuelle Mentoren- und Patenschaften vorgesehen. „Der Genossenschaft kann jeder beitreten – ob als junge/-r Stadtmacher/-in oder als Pate/-in“, so AGORA-Projektbegleiterin Karla Spennrath.

Großes, überregionales Netzwerk hinter AGORA

Das AGORA-Team arbeitet seit dem ersten Festival am BOB Sommercampus 2020 mit verschiedenen lokalen Initiativen und Akteuren der Quartiersentwicklung zusammen. Zu ihnen gehören neben BOB Campus auch das Quartiersbüro VierZwoZwo, das Medienprojekt Wuppertal, junge Startups wie 42 Records und Wurmvisuals und politische Vertreter/-innen aus der Bezirks-, Lokal- und Bundesebene gehören. AGORA befindet sich in der Trägerschaft des Wuppertaler Kinder- und Jugendtheaters und wird seit 2020 durch das Modellprojekt „Jugendmigrationsdienst (JMD) im Quartier“, unterstützt. Das Bundesministerium des Innern, für Bau und Heimat und das Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend fördern dieses Projekt im Rahmen der ressortübergreifenden Strategie „Soziale Stadt – Nachbarschaften Stärken – Miteinander im Quartier“.

Eindruck des AGORA-Festivals 2020 © Jens Grossmann

Politik mit Kunst und Kultur verbinden

„Agora ist eine Möglichkeit, Politik mit Kunst und Kultur zu verbinden und vor allem Jugendlichen und Benachteiligten Ansprechpartner und eine politisch wirksame Stimme zu geben“, so Schorm. Im Kontext der Corona-Pandemie arbeitet die Community hinter AGORA bereits jetzt an analoge und digitale Formate – dazu Spennrath: „Als lebendiges dezentrales Sommerfestival in Wuppertal soll die AGORA spätestens ab 2022 regelmäßig stattfinden.“

Für den Bundestagsabgeordneten Helge Lindh ist klar: „Wir müssen wieder solche Räume schaffen!“ Er unterstützt die AGORA bereits seit ihrer ersten Auflage 2020, „damit die Politik da aufmerksam wird und sich nicht nur um sich selbst dreht – sondern guckt, was passiert gesellschaftlich, und sich das zum Vorbild macht – und die ganze Gesellschaft wieder zu einer AGORA macht.“ »mw«

Informationen zur AGORA in Wuppertal

An potenzielle Spender/-innen: Mit ihrem startnext-Crowdfunding nimmt das AGORA-Team am Contest der gemeinnützigen Hertie-Stiftung „Mitwirken – Projekte für gelebte Demokratie“ teil. Die 20 Initiativen, die am 19. Mai um 12 Uhr die meisten Unterstützenden gewinnen konnten, erhalten ein zusätzliches Preisgeld zur bereits gesammelten Summe.

AGORA auf: Facebook und Instagram.

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