Besonnenes Verhalten in gefährlicher Situation: Wuppertaler Busfahrerin wurde ausgezeichnet

An einem Morgen greift eine aggressive Person in einem Bus der Wuppertaler Stadtwerke Fahrgäste an. Im Gerangel werden ein Student und eine Frau verletzt, zudem geht eine Trennscheibe zu Bruch. Busfahrerin Hülya Görel behält die Nerven, stoppt den Bus, alarmiert die Polizei, setzt den Verursacher fest und kümmert sich um die Fahrgäste. Für diesen Einsatz wurde sie nun ausgezeichnet und gehört zu den TOP 5 im Wettbewerb „LieblingsbusfahrerIn 2024“.

WSW-Busfahrerin Hülya Görel - Foto: Wuppertaler Stadtwerke

Die Geschichte aus Wuppertal ist laut den Verantwortlichen der Wuppertaler Stadtwerke (WSW) eine von 2.300 Einsendungen zum Wettbewerb „LieblingsbusfahrerIn 2024“, der unter anderem vom Fahrgastverband PRO BAHN e. V. jährlich ausgerufen wird. Bei diesem sollen Kund:innen des ÖPNV ihre persönlichen Erlebnisse erzählen und einsenden. Die Initiatoren erhoffen sich dadurch eine stärkere Wertschätzung der Leistungen der rund 100.000 Busfahrer:innen in Deutschland und einen Imagegewinn für den Beruf.

Sonderpreis für WSW-Busfahrerin Hülya Görel

Eine vielfältig besetzte Jury wählte die bemerkenswertesten 25 Geschichten aus und kürte die 25 Lieblingsbusfahrer:innen in Deutschland. Die fünf herausragendsten, zu denen auch Hülya Görel gehörte, wurden am 6. November 2024 bei einer feierlichen Preisverleihung in Berlin geehrt. Görel „hat die Situation sehr schnell gut eingeschätzt und verdient für ihren überlegten Einsatz ein großes Dankeschön“, heißt es in der Geschichte. Deshalb wurde sie zudem mit dem Sonderpreis „Außergewöhnliche Leistung“ ausgezeichnet.

WSW mobil Geschäftsführerin Sabine Schnake und Fahrbetriebsleiter Rüdiger Funk gratulierten der Ausgezeichneten im Namen der gesamten Geschäftsführung im Rahmen einer kleinen Feier. Sabine Schnake lobte Hülya Görel und betonte: „Es ist sehr wichtig für uns, dass wir Fahrerinnen und Fahrer haben, die auch mit schwierigen Situationen ruhig und souverän umgehen können.“ Nicht zu unterschätzen sei zudem die Wirkung auf die Fahrgäste, ergänzte Rüdiger Funk. „In dieser speziellen Situation haben die Fahrgäste gespürt, dass Sie die Situation im Griff haben und dass sie sich auf Sie verlassen können. Sie waren für unsere Fahrgäste der ‚Fels in der Brandung‘.“

Lieblingsbusfahrerin führt Familientradition fort

Hülya Görel ist seit Dezember 2022 bei den WSW im Fahrdienst beschäftigt und führt eine Familientradition weiter: Ihr Vater und ihr Bruder sind Busfahrer bei den Stadtwerken und ihr Großvater saß hinter dem Steuer eines Busses. Die Familie war es auch, die sie darin bestärkt hat, den Busführerschein zu machen. „Mein Bruder hat immer gesagt, ‚du schaffst das‘ und mein Vater ist jetzt doppelt stolz“, sagt sie und meint damit die Auszeichnung im Wettbewerb „LieblingsbusfahrerIn 2024“.

Und was macht das Busfahren zum Traumberuf für Hülya Görel? „Natürlich das Fahren an sich, aber auch der Kontakt mit den Fahrgästen macht den Beruf aus“, erzählt sie. „Ich freue mich jeden Tag auf die Begegnung mit Menschen. Auf manchen Strecken kennt man sich schon und man wird von den Fahrgästen nett begrüßt.“ In schwierigen Situationen versuche sie die Nerven zu behalten und die Menschen zu beruhigen. So kümmerte sie sich auch um den jungen Mann, der bei besagtem Gerangel verletzt wurde. „Wenn einem so etwas passiert, braucht man Trost und jemanden, der bei einem ist“, sagt sie. Jemanden wie Hülya Görel. »red«

Die vollständige Geschichte von Hülya Görel aus Wuppertal (WSW Mobil GmbH)

Busgeschichte eines Fahrgasts: „Leider kenne ich den Namen der Dame nicht. Es handelt sich um eine kleinere Frau mit blondem Haar. An jenem Tag ist so ca. zwischen 9 und 10 Uhr am Morgen in einem der Busse, der zur Uni fuhr, eine Schlägerei ausgebrochen. Diese ging von einem aggressiven Fahrgast aus, der andere unbeteiligte Fahrgäste belästigt hatte. Die Busfahrerin hat allerdings sehr gut reagiert und an der Blankstraße gehalten, um die Polizei zu rufen. Sie hat die Türen des Busses geschlossen, damit der Verursacher nicht flüchten konnte. Die Busfahrerin hat die Situation sehr schnell gut eingeschätzt und verdient für ihren überlegten Einsatz ein großes Dankeschön. An alle anderen Helfer selbstverständlich auch Danke.“

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