Café ADA: Literatur auf der Insel mit Mirrianne Mahn

„Issa“ heißt der Debütroman von Mirrianne Mahn. Er erzählt die Geschichte einer jungen deutschen Frau, die ins Heimatland ihrer Mutter, nach Kamerun reist. Die im Hunsrück aufgewachsene Autorin ist zugleich Frankfurter Stadtverordnete, Aktivistin und Theatermacherin. Ihre Aktivitäten für Gerechtigkeit und Zusammenhalt und gegen Diskriminierung und Rassismus sind eng miteinander verbunden: „Mir geht es nicht um Anklage, sondern darum, gehört zu werden. Die eigene Geschichte – erst sich selbst und dann der Welt – zu erzählen, ist ein revolutionärer Akt.“

^{Mirrianne Mahn - Foto: Katharina Dubno}

Kunstvoll verwebt die Geschichtenerzählerin in ihrem Roman die Schicksale von fünf Frauen, deren Leben mehr als ein Jahrhundert auseinanderliegen und doch über die Linien kolonialer Ausbeutung und dem Streben nach Selbstbestimmung verbunden sind. Schonungslos und humorvoll macht sich Mahn ein westafrikanisches Sprichwort zu eigen: „Siehe in die Vergangenheit, um die Gegenwart zu verstehen und die Zukunft zu gestalten.“ Die Hauptfigur des Romans reist schwanger zu den Großmüttern nach Kamerun, wo sie sich als junge, moderne Deutsche auf traditionelle, auf ihre Ahnen zurückgehende Rituale einlässt. Die Biografien ihrer weiblichen Vorfahren sind von der weißen Kolonialherrschaft und dem damit einhergehenden Unrecht geprägt und zeichnen sich zugleich durch Selbstbehauptung und Durchhaltevermögen aus.

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Mit ihrer empathischen und unaufgeregten Erzählweise geht die Autorin Ambivalenzen nach, die sich aus Fragen nach Zugehörigkeiten in Deutschland und Kamerun ergeben, ohne sich in Klischees oder Exotik zu verfangen. Erst kürzlich wurde Mirrianne Mahn für den Debütpreis der LitCologne nominiert.

„Wir freuen uns auf den gemeinsamen Abend mit einer engagierten, kraftvollen und mutigen Autorin“, so die Gastgeber:innen Torsten Krug und Uta Atzpodien. »red«