Crowdfunding-Aufruf: Kampf um den Erhalt des Unverpacktladens

Wuppertals Unverpacktladen droht die Schließung aufgrund finanzieller Engpässe. Die Hoffnung der Ladenbesitzerin liegt jetzt in der Unterstützung der Wuppertaler Bevölkerung.

Blick in das Ladenlokal © sg

Der Unverpacktladen »Ohne Wenn und Aber« an der Loher Straße in Unterbarmen ist seit 2019 der erste und einzige in Wuppertal. Er bietet Lebensmittel wie Kaffee, Müsli, Hülsenfrüchte, Risotto Reis, Nudeln aus Italien, nachhaltige Drogerieartikel, sowie mit Wuppertal verbundene Produkte an. Hier ist entspanntes Einkaufen von nachhaltigen und verpackungsfreien Waren zu fairen Preisen mit Beratung durch die Inhaberin Diana Lantzen und ihrem freundlichen Team möglich. Doch ohne finanzielle Unterstützung droht die Geschäftsschließung. Vor diesem Hintergrund läuft bis zum 11. November 2021 der 2. Crowdfunding-Aufruf des Unverpacktladens.

Plastikmüll: Deutschland als europäischer Spitzenreiter

Die Notwendigkeit des Geschäftskonzepts ist aus verschiedenen Gründen gegeben: Erstens, Deutschland ist der Spitzenreiter in Europa beim Aufkommen von Plastikmüll pro Person. Jeden Tag produziert ein:e Einwohner:in durchschnittlich 0,48 Kilogramm Plastikmüll. Das übertreffen weltweit nur sechs weitere Länder. Zweitens gelangen schätzungsweise zehn Millionen Tonnen Plastik jährlich in die Ozeane. Die Plastikmassen töten Meerestiere oder gelangen durch ihren Verzehr als Mikroplastik in den Körper des Menschen.

Kontaktbeschränkungen durch Corona reduzierten Einnahmen des Unverpacktladens

Das ursprüngliche Konzept des Unverpacktladens beschränkt sich nicht nur auf den verpackungsfreien Verkauf von Waren. Er soll auch Treffpunkt für Menschen sein, die sich in Workshops, Vorträgen und Konzerten zum Thema Nachhaltigkeit informieren und vernetzen möchten. Die meisten Veranstaltungen konnten jedoch durch die Covid-19 Krise und den damit verbundenen Einschränkungen nicht stattfinden. Das eigene Café war durch den angeordneten To-go-Verkauf zusätzlich eingeschränkt.

Unverpacktladen-Inhaberin Diana Lantzen

Diese weiteren Einnahmen fehlen jetzt. Die kritische Finanzlage verschlimmerte das sechswöchige Sommerloch, in dem viele Kund:innen durch Urlaube wegblieben. Um den Laden zu halten, startete Diana Lantzen, Gründerin des Unverpacktladens, kürzlich ihren zweiten Crowdfunding-Aufruf. „Wir brauchen, um weiterhin hier in Wuppertal den Unverpacktladen betreiben zu können, Eure Unterstützung!“, appelliert sie in einem Videobeitrag zur Crowdfunding-Aktion.

Crowdfunding: Viele einzelne Menschen ermöglichen eine große Idee

Crowdfunding bezeichnet eine Finanzierung ohne Bankkredite, in der viele Privatpersonen durch Spenden eine Idee unterstützen. Durch das erste Crowdfunding konnte 2019 genügend Startkapital für die Gründung des Wuppertaler Unverpacktladens gesammelt werden. Die Zahlen der Crowdfunding-Plattform Startnext geben Anlass zur Hoffnung: So konnten laut Angaben der Plattform zwischen 2014 und 2019 etwa 1,72 Millionen Euro für Unverpacktläden gesammelt und so 62 Geschäfte finanziert werden.

Das ehrgeizige Ziel von Diana Lantzen lautet: 17.000 Euro in 30 Tagen sammeln. Neben reinen Spenden ist auch der Erwerb von Gutscheinen für den Einkauf, Kaffee und Kuchen oder Workshops möglich. Bis jetzt sind bereits über 13.000 Euro zusammengekommen, die Aktion läuft noch bis zum 11. November 2021. »sg«

Mehr zum Unverpacktladen »Ohne Wenn und Aber« in Wuppertal

Link zur Crowdfunding-Aktion:

blickfeld stellte die Idee und Besonderheiten des Geschäftskonzepts im folgenden Beitrag vor:

Kontaktdaten zum Unverpacktladen

  • Ansprechpartner: Diana Lantzen
  • Anschrift: Am Brögel 32, 42283 Wuppertal (GoogleMaps)
  • Telefon: 0163 4131081
  • E-Mail: info@ohnewennundaber.jetzt

Der Wuppertaler Unverpacktladen im Web

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