Mitgebracht werden können bis zu zehn aussortierte, gewaschene und noch sehr gut erhaltene Kleidungsstücke. Faustregel ist hierbei: Es darf nur mitgebracht werden, was man auch seinem besten Freund oder seiner besten Freundin schenken würde. In dem so entstandenen Fundus können Besucher:innen stöbern und anprobieren.
So funktioniert der Kleidertausch am Arrenberg
„Anders als auf einem Flohmarkt wird nicht verhandelt, sondern jeder nimmt sich so viel, wie er braucht. Wir tauschen Erwachsenenkleidung, für Kinder haben wir eine Spielecke“, erklärt Franziska Erhard von Kleidertausch.de. „Die übrig gebliebene Kleidung spenden wir an das Brockenhaus.“
Ergänzt wird der Kleidertausch durch ein abwechslungsreiches Rahmenprogramm: In einem Upcycling-Workshop lernen die Teilnehmenden, aus aussortierten Jeans eine Tasche zu nähen. In einer Repair-Ecke können Kleidungsstücke unter Anleitung repariert und abgeändert werden. Das Wuppertaler Café Fancy Foods versorgt die Besucher:innen mit veganem Essen und Getränken. Die Teilnahme ist kostenlos – vor Ort gibt es die Möglichkeit, für das Projekt zu spenden. Eine Anmeldung ist nicht erforderlich.
Weitere Informationen zum Kleidertausch sind online abrufbar unter: www.kleidertausch.de.
Kleidertausch als Gegentrend zu Fast Fashion
Das Kleid, in das wir noch nie reingepasst haben, die Hose, die uns doch nicht mehr so gut gefällt, wie im Laden, oder der Pullover vom Ex – wir alle haben Kleidung im Schrank, die wir nicht tragen. Sie versauert irgendwo in der hintersten Ecke des Kleiderschranks oder wird sogar weggeschmissen. Im Durchschnitt macht das fünf Kilogramm Kleidung pro Jahr, die jeder und jede Deutsche im Jahr aussortiert. Das Ganze hat enorme Folgen für Mensch und Umwelt. Dem Trend, immer mehr und immer billiger zu produzieren, sogenannte „Fast Fashion“, wollen Anna Dörnemann und Franziska Erhard, die Gründerinnen des Wuppertaler Start-ups Kleidertausch.de, ein nachhaltiges Konzept entgegensetzen.
„Es wird so viel neue Kleidung produziert, dabei haben wir Massen an ungenutzter Kleidung in unseren Schränken. Selbst wenn kein einziges Kleidungsstück mehr produziert würde, wäre noch genug da, um die ganze Welt zehn bis 15 Jahre lang einzukleiden“, erklärt Anna Dörnemann. „Zwar hat sich in den letzten Jahren schon einiges in der Modebranche getan, aber es ist noch viel zu wenig. Mit unserem Kleidertausch wollen wir zeigen, dass Kleidung Wertschätzung verdient – genau wie die Menschen, die sie herstellen.“