„Wer kennt diese Frau?“ – auf den Spuren bedeutender Wuppertalerinnen

„Wer kennt diese Frau?“, lautet die Frage auf den Postkarten. Darauf zu sehen sind drei besondere Wuppertalerinnen der Vergangenheit. Diese und weitere Frauen haben sich durch ihr Engagement in der Geschichte unserer Stadt verewigt, sind heute jedoch weitgehend unbekannt. Das will die Initiative „wupperfrauen“ ändern. Im Pina-Bausch-Zentrum stellte sie zahlreichen Gästen ihr Projekt samt eines interaktiven Frauenstadtplans vor.

"wupperfrauen" im Pina-Bausch-Zentrum - Foto: xedel

Wuppertals Geschichtsschreibung ist von Männern dominiert“, so lautete einer der ersten Sätze auf der offiziellen Launch-Veranstaltung der Initiative „wupperfrauen“ am vergangenen Samstag. Die Vertreterinnen Dr. Dagmar Hertle, Ulrike Mecking-Kroder und Claudia Müller referierten über die frauengerechte Vergangenheit und Zukunft der Stadt. Sie erklärten, dass Wuppertals Geschichte eine Vielzahl an Künstlerinnen, Unternehmerinnen und Wissenschaftlerinnen vorzuweisen hat. Dabei wurden die Biografien von Sulamith Wülfing, Cläre Tisch und Ursula von Reibnitz kurz vorgestellt. Laut Dr. Dagmar Hertle waren das nur drei der „Frauen mit Einfluss im Land und der Stadt“, die als Vorbilder für die späteren Generationen betrachtet werden könnten. Die Initiative will mit ihrem gleichnamigen Projekt auf „Vielfalt von Leben, Lebensumständen und Rollen“ aufmerksam machen.

Die Gäste des Abends, Bundestagsabgeordnete Anja Liebert und Andrea Rupp vom FrauenRat NRW, thematisierten in ihren Beiträgen die Problematik der Geschlechtergerechtigkeit und nachhaltiger Gestaltung der Städte. So seien in Wuppertal von 2161 Straßen, Plätzen und Treppen nur elf nach Wuppertalerinnen benannt. Für den Fortschritt bräuchte es Gleichstellung und vermehrte Vernetzung mit der Stadt, Institutionen und aktiven Bürger:innen. Dafür setzte sich das Mitmachprojekt „wupperfrauen“ aktiv ein.

Das Team hinter den „wupperfrauen“ – Foto: „wupperfrauen“

Interaktiver Frauenstadtplan enthält zahlreiche Biografie bekannter Akteurinnen der Stadt

Auf der Webseite des Projektes sind bereits Biografien von 37 Frauen aus Wuppertal online. Rund 200 weitere seien aktuell in Bearbeitung. Deren Wirkungsorte sind unter wupperfrauen.de skizziert. Alle User:innen können sich so per Smartphone oder Tablet auf eine Entdeckungsreise in die Frauengeschichte Wuppertals begeben.

Die Markierungen auf der Karte und eine beigefügte Legende weisen auf die entsprechenden Tätigkeitsfelder der Akteurinnen hin. Ein Klick darauf öffnet eine kurze Vorstellung der Person und verlinkt auf den entsprechenden bibliografischen Eintrag auf der Webseite. »xedel«

„wupperfrauen“ suchen Euch zum Mitmachen!

Ansicht der „wupperfrauen“-Karte

Das langfristige Ziel des Projektes ist es, „Wuppertaler Straßennamen paritätisch zu 50 Prozent weiblich zu benennen.“ Hierfür benötigt es viel bibliografische Recherche, Koordination von Autor:innen, Fotograf:innen, Webdesigner:innen sowie die Erstellung von entsprechenden Beiträgen und Bildern. Dafür sucht die Initiative zur Unterstützung aktive ehrenamtliche Mitmacher:innen. Sollten Sie Interesse haben, dieses Vorhaben zu unterstützen, reicht eine E-Mail an info (at) wupperfrauen.de.

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