„Studierende sind schon jetzt von steigenden Mieten, hohen Lebenshaltungskosten und niedrigen Einkommen massiv betroffen. Die erneute Preiserhöhung beim Deutschlandticket verschärft diese Situation erheblich. Mobilität darf kein Luxusgut werden – sie ist eine Grundvoraussetzung für ein erfolgreiches Studium“, erklärt LAT NRW-Koordinator Tom Rademacher.
Der Preis für das Deutschlandticket steigt das zweite Mal innerhalb eines Jahres. Von anfangs 49 Euro auf 58 Euro (2025) auf nun 63 Euro (2026) – obwohl zwischen der aktuellen Bundesregierung von CDU und SPD anderes vereinbart wurde. Im Koalitionsvertrag heißt es: „Das Deutschlandticket wird über 2025 hinaus fortgesetzt. Dabei wird der Anteil der Nutzerfinanzierung ab 2029 schrittweise und sozialverträglich erhöht.“
Deutschland-Semesterticket: Preis steigt perspektivisch auf 226,80 Euro im Semester
Der Preis des Deutschland-Semestertickets ist am Deutschlandticket gekoppelt und entspricht 60 Prozent des regulären Kaufpreises. Während Studierende zur Umstellung auf das Deutschland-Semesterticket noch einen Mobilitätsbeitrag in Höhe von 176,40 Euro (Sommersemester 2024) pro Semester zahlten, wurden jetzt zum kommenden Wintersemester 208,80 Euro fällig. Perspektivisch steigt dieser Beitrag auf 226,80 Euro.
„Schon jetzt überschreitet der aktuelle Ticketpreis von 208,80 Euro im Semester die Belastungsgrenze vieler Studierender. Weitere Preissteigerungen im ÖPNV sind angesichts der steigenden Lebenshaltungskosten, allen voran der Mieten, für Studierende nicht mehr zu verkraften“, kritisiert Matthias Anbuhl, DSW-Vorstandsvorsitzende.
Studierendenwerk und Landes-ASten-Treffen fordern Preis-Entkoppelung des Semestertickets
Das Deutsche Studierendenwerk formuliert eine konkrete Forderung: „Für Studierende muss deshalb eine Preisobergrenze für die ÖPNV-Nutzung festgelegt werden. Gerade Studierende sind im Studium auf die Angebote des öffentlichen Nahverkehrs angewiesen. Für Studierende muss der Preis ihres Deutschland-Semestertickets vom regulären Deutschlandticket-Preis entkoppelt werden.“
Auch das LAT NRW fordert eine Entkoppelung des Tickets und zudem keine weiteren Preissteigerungen. „Wir erwarten von Bund und Ländern, dass sie endlich ihrer Verantwortung gerecht werden und eine dauerhafte, sozialverträgliche Lösung schaffen. Mobilität ist Teil von Bildungsgerechtigkeit“, so LAT NRW-Koordinatorin Katrin Greiner. »mw«

