Sternekoch kreiert 250 neue Gerichte für Wuppertaler Studierende

Wenn der Uni-Tag wieder lang wird, der Magen anfängt zu knurren und die Kommilitonin einem die neuesten Neuigkeiten mitteilen muss, führt am Campus Grifflenberg der Weg meist in das Gebäude ME.

Titelfoto: Chili con Quinoa Taler © mw

Im „Essenstempel“ der Universität, in dem sich auf drei Etagen die Mensa, die Cafeteria und die Uni-Kneipe verteilen, finden etwa 1.500 Gäste auf einmal Platz. 2017 wurden hier über 400.000 Mahlzeiten ausgegeben. Mit den übrigen Gastronomieeinrichtungen kochte das Hochschul-Sozialwerk Wuppertal (HSW) im letzten Jahr fast 650.000 Essen. Die Hälfte davon ging in der Mensa über die Theke. Eine Mahlzeit kostet hier zwischen 1,95 und 2,60 Euro. Trotz des niedrigen Preises warten hier auf die über 22.000 Studierenden Gerichte wie „Chili con Quinoa Burger“, „Rote Bete Gnocchi mit Mangold“ oder „Spätzlepfanne mit Gemüse, Pilzen und Gorgonzola“. Zu verdanken ist dies Oliver Berfelz, der seit Sommer 2017 Küchenchef ist und mit seinem 35-köpfigen Team täglich 4.500 Essen zubereitet.

Lachs in Knusperpanade mit Weißwein-Gemüsesauce © mw

Der Speiseplan im Wintersemester verspricht viel Abwechslung

Dank ihm dürfen sich Studierende in diesem Semester auf rund 250 neue Gerichte freuen. Fast wöchentlich findet sich im Mensa-Plan mindestens eine neue Mahlzeit wieder. „Diese neuen Gerichte sind keine einmalige Aktion. Es wird auch in Zukunft weitere neue Rezepturen mit frischen Zutaten geben, vor allem bei vegetarischen bzw. veganen Gerichten“, erklärt HSW-Geschäftsführer Fritz Berger.

Dafür sorgt der 55-jährige Oliver Berfelz, der auf eine eindrucksvolle Karriere zurückblicken kann: Der zweifache Familienvater und gebürtige Gummersbacher absolvierte seine Ausbildung zum Koch bei Bertold Siber in Konstanz, einem der ersten deutschen Sterneköche. Mit „Oliver`s Gasthaus“ gründete er 1995 sein eigenes Restaurant im Oberbergischen, für das er 1999 einen Michelin-Stern „erkochte“ und diesen bis 2013 – bis zur Aufgabe des Restaurants aus persönlichen Gründen – verteidigte. Als Executive Chef de Cuisine war er später für namhafte Ferienclubs in Marokko und Tunesien tätig. Entschieden hat sich Oliver Berfelz für die Fortsetzung seines Berufs beim Hochschul-Sozialwerk, weil er mehr Zeit für seine Familie haben will und die reguläre (Sterne-)Gastronomie dies aufgrund fordernder Arbeitszeiten nicht zulässt.

Grünkohl-Gemüsepfanne mit vegetarischer brauner Kräutersauce © mw

Mensapreise sollen 2019 moderat steigen

Gestiegene Einkaufs- und Produktionspreise würden im kommenden Jahr zu einer moderaten Steigerung der Mensapreise führen. Insgesamt sind diese jedoch sehr stabil. So hat das HSW die Preise zuletzt 2011 und davor 2002 leicht angehoben. „Beruflich reizt es mich, sehr gutes und leckeres Essen für den schmalen studentischen Geldbeutel zu kochen. Es freut mich, dass meine Mitarbeiter das auch so sehen“, erläutert Berfelz, der vor allem die vegetarische und vegane Sparte mit mehr frischen Gemüse und vor allem weniger Soja-Produkte neu aufstellen möchte. Zudem sollen Geschmacksverstärker durch Gewürze und Kräuter ersetzt werden.

Studierende begeistert vom neuen Mensa-Essen

Oliver Berfelz © HSW

Die Studierenden freut es: „Super, dass gerade der vegetarische und vegane Bereich aufgepeppt wird. Das kommt ja bei den meisten Mensen und Restaurants viel zu kurz“, freut sich Studentin Melanie Janowitz. „Der Kichererbsen-Quinoa-Eintopf mit Spinat und Walnüssen, der war richtig lecker und gesund“, berichtet Jil Reale, die die Mensa regelmäßig donnerstags, an dem es immer eine vegane Mahlzeit gibt, besucht. Bestätigt werde dies auch durch Online-Bewertungen der Gäste, wie Sandra Neumann, Abteilungsleiterin der HSW-Gastronomie, erklärt: „Die neue Ausrichtung wird bereits gut angenommen.“ »jemb & mw«

Weitere Informationen des Hochschul-Sozialwerks:

Dieser Artikel erschien auch in der Ausgabe der Westdeutschen Zeitung vom 17. Oktober 2018.

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