Ab April: Semesterticket per Smartphone vorzeigen

Das Ticket2Print muss nicht mehr ausgedruckt werden. Die PDF-Datei auf Smartphone oder Tab reicht aus.

Ein großes Ärgernis vieler Studentinnen und Studenten der Bergischen Universität Wuppertal gehört ab dem kommenden Sommersemester der Vergangenheit an. Das Semesterticket – der ungeliebte „Lappen“ – muss dann nicht mehr ausgedruckt werden. Fortan wird es reichen, die über WUSEL bezogene PDF per Smartphone oder Tablet mitzuführen und bei Kontrollen vorzuzeigen. Darauf verständigten sich vergangene Woche VertreterInnen des Allgemeinen Studierendenausschusses (AStA) und der Wuppertaler Stadtwerke (WSW). „Vorbild sind die Stadtwerke Dortmund, die seit etwa einem Jahr die digitale Ticketnutzung für Studierende an Dortmunder Hochschulen freigegeben und damit gute Erfahrungen gemacht haben“, legt Lukas Vaupel, AStA-Referent für Ökologie und Mobilität, dar.

Verkehrsbetriebe in NRW sind verpflichtet, die neue Ticketpraxis anzuerkennen

Durch die Einigung zwischen WSW und AStA sind alle Verkehrsbetriebe in Nordrhein-Westfalen verpflichtet, das „Handy“-Semesterticket bei Kontrollen zu akzeptieren. Grundlage hierfür sei laut Hans-Peter Frittgen, Leiter Kommunikation und Information bei den Dortmunder Stadtwerken, ein Beschluss des Landesarbeitskreises Nahverkehr NRW von Mitte des Jahres 2015. Auch das zuständige Kompetenzcenter Marketing NRW bestätigte uns gegenüber diese Information.

AStA-Referent Lukas Vaupel erklärte blickfeld gegenüber die neue Ticketpraxis © mw

DB, Abellio & NationalExpress wollen Semesterticket auf Smartphone akzeptieren

Auf unsere Nachfrage hin erklärten DB, Abellio und NationalExpress, dass das jeweilige Prüfpersonal das Semesterticket auf dem Smartphone bereits akzeptieren würde. Wie uns ein Vertreter der Deutschen Bahn schriftlich mitteilte, müssen Studierende bei dieser Ticketlösung jedoch einiges beachten: „Beim Kontrollvorgang hat der Ticketinhaber dafür zu sorgen, dass bestimmte Ticketmerkmale (z.B. Barcode, Name, Geburtsdatum) in einer Größe (Barcodegröße mindestens 2,5 cm x 2,5 cm) abgebildet werden, die eine Ticketprüfung (Scannen des Barcodes oder visuelle Prüfung) möglich macht. Zudem ist der Ticketinhaber für die Betriebsbereitschaft seines Smartphones, für die notwendige Vorsorge gegen Missbrauch sowie für die Anzeige des vollständigen Textinhaltes des SemesterTickets verantwortlich.“
Die Wuppertaler Stadtwerke wollen, wie Lukas Vaupel berichtet, ihr Prüfpersonal der neuen Regelung entsprechend schulen.
Keolis, Betreiber der Eurobahn, ließ bis zur Veröffentlichung dieses Artikels unsere Anfrage unbeantwortet, ist aber ebenfalls von dem erwähnten Beschluss des Landesarbeitskreises Nahverkehr NRW betroffen.

Wer kein Smartphone hat, kann das Ticket weiterhin ausdrucken

„Technisch ändert sich nichts. Das Ticket wird weiter normal per WUSEL bezogen und kann dann entweder auf dem Handy abgespeichert oder ausgedruckt werden“, erklärt Lukas Vaupel, der in der neuen Lösung viele Vorteile sieht: „Kein Ausdrucken und Falten mehr, und wer es vergisst, lädt es sich kurzerhand runter.“ Umso besser, dass WUSEL kürzlich für mobile Endgeräte optimiert wurde.

AStA hilft bei Problemen

Studierende, die das Ticket bereits jetzt in Eigeninitiative per Smartphone mitführten, schrieben uns auf Facebook, dass es vom einzelnen Prüfpersonal abhängig sei, ob das „Handy“-Ticket akzeptiert werde – nur wenige konnten von einer problemlosen Praxis berichten. Mit der Einigung zwischen AStA und WSW wird nun eine verbindliche Regelung ab dem Sommersemester geschaffen. „Studierende, deren Semesterticket auf dem Smartphone nicht akzeptiert wurde, können sich beim AStA melden. Wir versuchen dies dann zu klären“, sagt Mobilitätsreferent Lukas Vaupel zu.

Wer ganz sicher gehen will, sollte weiterhin auch ein ausgedrucktes Ticket mitführen – zumindest zur Anfangsphase der neuen Regelung. »mw«

Infografik zu den Leistungen des Semestertickets © VRR

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  1. Jetzt noch mit der Uni App verbinden, dann wäre es perfekt!

  2. @anon2 Ja, das ist eine Idee die ich auch hatte. Leider wird das nicht kurzfristig umsetzbar sein, weil der Service-Vertrag der Uni mit der Firma die die App entwickelt hat, nicht ohne weiteres eine Änderung zulässt. Soweit wir informiert wurden zumindest nicht ohne enorme Mehrkosten. Außerdem müsste dafür das Ticket zusätzlich in einem anderen Format vorliegen, wofür ggf. der Dienstleister zur Ticketgenerierung gewechselt werden müsste, was wiederrum weiteren Aufwand bedeutet. Dennoch bleibe ich da dran und versuchen mich weiter dafür einzusetzen.

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