AStA möchte Image aufpolieren

Bühnenflatrate, Inhalte, Marketingmaßnahmen und Wirtschaftsprüfung

Ein „dubioser Getränkeschwund“, wie SPIEGEL online titelte, bescherte dem damaligen Wuppertaler AStA – ganz abgesehen vom Imageverlust – im Haushaltsjahr 2011 / 2012 einen mehrere Tausend Euro hohen Schaden, wie eine interne Revision im letzten Jahr feststellte. Die Google-Suche nach „asta wuppertal“ lieferte zwischenzeitlich Ergänzungsvorschläge wie „versoffen“. Der jetzt amtierende AStA möchte nun sein Image verbessern. Und wie? Das erklärten die beiden AStA-Vorsitzenden Josua Schneider und Sven Metz sowie die AStA-Finanzreferentin Laura Vormbrock der blickfeld-Redaktion.

Bühnenflatrate zum Sommersemester 2014

In Zusammenarbeit mit dem Hochschul-Sozialwerk Wuppertal (HSW) hat der Allgemeine Studierendenausschuss (AStA) mit der Wuppertaler Bühnen + Sinfonieorchester GmbH die Einführung einer Bühnenflatrate ausgehandelt. Sie gewährt den Studierenden der Wuppertaler Hochschulen ab dem kommenden Sommersemester freien Eintritt zu Oper, Schauspiel und Sinfoniekonzerten. Die Finanzierung erfolgt über den bereits erhobenen Sozialbeitrag von AStA und HSW.

Stellungnahme zum Hochschulzukunftsgesetz

Zum Hochschulzukunftsgesetz gab der AStA Anfang Februar eine Stellungnahme ab: Während Punkte wie die Öffentlichkeit über Drittmittelforschung sowie Vertretungsmöglichkeiten für studentische Hilfskräfte begrüßt werden, kritisieren die Studierendenvertreter/innen die erweiterten Exmatrikulationsgründe und die Möglichkeit des Ministeriums einem Fachbereich in begründeten Fällen das Promotionsrecht zu entziehen. Konkret heißt das: die AStA-Verantwortlichen können den aktuellen Gesetzesentwurf nicht mittragen.

Zahlreiche Marketing-Maßnahmen

Anzeigen im Absolventenjahrbuch, im Forschungsmagazin „Output“ sowie eine Platzierung innerhalb der Sonderbeilage der Westdeutschen Zeitung zur letzten WelcomeWeek stellen eine Auswahl des beim Uni-Marketing gebuchten Paketes dar – Kostenpunkt: rund 9.400 €. Die AStA-Verantwortlichen möchten mit Hilfe dieser Maßnahmen die Studierenden erreichen und für die eigenen (Dienst-)Leistungen werben.

Wirtschaftsprüfung im AStA

Vom Studierendenparlament (StuPa) wurde für 10.000 € eine Wirtschaftsprüfung des AStA beschlossen. Mit dem Ziel der „Optimierung“ wurden diverse Geschäftsbereiche, beispielsweise der hauseigene Schreibwarenladen sowie die Buchhaltung, geprüft. Der Abschlussbericht liegt nach Aussagen des AStA-Vorsitzes bereits vor und wird derzeit intern diskutiert. Auch eine Veröffentlichung des Berichtes werde geprüft.

Bash-Partys derzeit keine AStA-Partys

Der Party- und Kulturbereich stehe laut Auskunft des AStA-Vorsitzes noch auf der Prüfagenda. Daher werden die bei Studierenden beliebten Bash-Partys derzeit von den Fachschaftsräten an der Bergischen Universität veranstaltet – und das ohne direkte finanzielle AStA-Beteiligung. Für den großangelegten Mensa-Bash sei ein externes Unternehmen verantwortlich gewesen. »mw«

Anzeige:

 

  1. Gut, dass dieser AStA aktiv wird und die nicht gerade rühmliche Vergangenheit der alten ASten endlich aufarbeitet. So ein entstandenes Außenbild sollte man nicht aussitzen!
    Weiter so!

  2. 9.400 Euro für nichts-sagende Eigenwerbung? Der Wahnsinn hat einen Namen: ASTA Wuppertal

  3. Also, wenn ich nicht recht fehlinformiert bin sind dass größtenteils immernoch die gleichen Leute wie vorher. Und 9.400€ für die Werbung find ich sinnlos, habe erstens nichts davon mitbekommen und zweitens brauchen wir keine Werbung sondern Taten!

  4. deepthroat

    Hmm … asta marketingreferent arbeitet beim unimarketin …

  5. @deepthroat Bei dem man die Werbung gekauft hat? Ich kotze!

  6. Waaaaasssss?????
    9.400€ für Werbung und zusätzlich nochmal 10.000€ für eine Wirtschaftsprüfung!!! Da hat sich aber mal einer gedacht, wie der Asta noch mehr Geld der Studierenden (ja, das ist leider unser Geld!!!) verbrennen kann!!! Ich glaube es einfach nicht…wer entscheidet denn bitte so einen Schwachsinn???Das ganze nur um das Image aufzubessern und das obwohl anscheinend noch (wie oben gelesen) die gleichen Leute im Asta sind???Wie und der Marketingreferent arbeitet zusätzlich noch beim Uni-Marketing an die 10.000€ gingen???Also das sind ja bald Verhältnisse wie in Russland und der Ukraine…Sprach- bzw. Wortlos?!?

  7. Ich bin entsetzt. 9400 Euro für Werbung? Was hätte man nicht alles mit dem Geld machen können! Ein paar Kulturveranstaltungen oder die Unterstützung von Exkursionen von Fachschaften oder sonst etwas.

    Gibt es hier keine politischen Gruppen, die sich solchen Verhältnissen entgegen stellen? Die dieser Verbrennung studentischer Gelder entschlossen Einhalt gebieten?

    Und wer schließlich wählt solche Leute, die da an den Hebeln sitzen und sich anscheinend den ganzen Tag lang überlegen, wie sie mein/unser Geld ausgeben? Es kann doch nicht sein, dass die solche einen Rückhalt in der Studierendenschaft haben!

  8. Also ich freue mich auf die bühnenflatrate. Tolle Sache!

  9. Wie viele Ausgaben Blickfeld und/oder Sendungen Engelszunge und/oder Semester Kino Kladestin und/oder Veranstaltungen vom politischen Sofa kriegt man eigentlich für 9.400 Euro?

  10. Wieso schafft eigentlich erst dieser offensichtliche Chaoten-/Kriminellen-AStA sowas wie diese Bühnenflatrate?

    Ich habe mich etwas auf den Seiten des StuPa (die wählen ja den AStA) umgesehen und da gab es Konstellationen denen ich so einen wegweisenden und vernünftigen Schritt viel eher zugetraut hätte!

  11. Warten wir erstmal ab wie diese Bühnenflatrate aussieht! Tanztheater mit drin? Premieren? Gastspiele? Orchester? Sonderveranstaltungen? Gerade bei der kommenden Spielzeit, die von Phantasielosigkeit geprägt ist, stellt sich die Frage ob man so ein Theater – das wegen seinem Umgang mit dem Ensemble bundesweit negativ in den Schlagzeilen ist – von studentischen Mitteln unterstützen sollte. Ferner hätte der AStA vorher vielleicht mal eine Urabstimmung zu dem Thema machen sollen oder zumindest mal per Facebook fragen können, ob sowas überhaupt gewünscht ist. Soweit ich weiß ist auch keine Gruppierung mit der Bühnenflat in den Wahlkampf gezogen.

  12. Eine „Urabstimmung“ wegen so einer Kleinigkeit? Wo kommen wir denn da hin? Man muss die Leute, sofern es Vernünftige sind, schon arbeiten lassen.

    Die letzte Urabstimmung, so scheint es zumindest, fand dazu statt, ob man das Semesterticket einführen sollte oder nicht.

    Und wenn man sich anschaut, dass die hochschulpolitisch aktiven Gruppen anscheinend durch die Bank weg inaktiv sind, zumindest kann ich deren Webseiten nichts Neues entnehmen, dann bin ihc mir nicht sicher, dass eine Urabstimmung eine gute Idee wäre.

    Darüber hinaus erscheint es mir fragwürdig, dass du, Janin, anscheinend nur Themen umgesetzt haben möchtest, die im „Wahlkampf“ thematisiert wurden. Es sollte doch erfreuen, dass hier die Gelegenheit beim Schopfe gepackt wurde um mal ein unverbrauchtes, unstrittiges Thema anzugehen und einen Mehrwert für die Studierenden zu schaffen.

  13. teressa tolstoi

    @Martin:“sofern es Vernünftige sind“?

    Bist Du der gleiche der feststellt:
    „Ich bin entsetzt. 9400 Euro für Werbung?“
    und sich in Tiraden ergeht wie:
    „offensichtliche Chaoten-/Kriminellen-AStA“
    „sich solchen Verhältnissen entgegen stellen“
    „Einhalt gebieten“
    „kann doch nicht sein“

    Also was denn nun: Vernunft oder maßloses Unternehmertum, dem Recht ist was Profit verspricht:“Mehrwert für die Studierenden“
    Letzteres ist bekannt; doch was heißt „vernünftig“ ?
    Und außerdem: Auch die Theater in Wuppertal leben unter der Notwendigkeit der Ertragsoptimierung.

    Urabstimmung: stellt euch mal vor es gäbe ein verbindliches Ergebnis, dann kommt man da auch nur wieder durch eine Urabstimmung raus – oh Graus….

    Wer würde z.B. heute für die Abschaffung des Tickets stimmen, daß seit der Einführung vor 20 Jahren seinen Preis vervierfacht hat – interesseante Ertragssteigerungsrate, oder? Noch dazu kommt die Zunahme der Zahlungspflichtigen um rund 50% in den letzten 10 Jahren: Die WSW nehmen schätzungsweise statt 1,5 Mio vor 10 Jahren heute 5.5 Mio. Euro ein – bei nahezu gleichem Angebot.

    Genauso wie der Mobi-Flat wird’s der Theater-Flat auch gehen.
    Das war noch nie ein „unverbrauchtes, unstrittiges Thema“.

    Der Einäugige regiert die Welt der Blinden.

    t.t.

  14. Martin,
    woher weißt du denn, dass es sich um eine „Kleinigkeit“ handelt und wieviel dieses „Kulturflat“ kostet?
    Ansonsten gilt: Kandidaten werben mit ihrem Programm um Stimmen damit sie dieses Programm umsetzen können: So funktioniert repräsentative Demokratie.

  15. Nun, wie vernünftig sind Leute, die 9.400 Euro in Werbung investieren, die anscheinend kaum wahrgenommen wird? Ich habe davon auch nichts gesehen und ich komme einigermaßen rum in der Stadt und der Uni.

    Dann soll man das Geld doch lieber in den Erhalt des Wuppertaler Kulturprogrammes stecken. Davon haben am Ende mehr Leute etwas, nicht nur Studierende, auch wenn das dann keine „Kleinigkeit“ ist. Im übrigen: Nein, ich weiß nicht, was das kostet, aber das könnte die blickfeld-Redaktion ja mal erfragen.

    Und das Semesterticket ist bei aller berechtigter Kritik auch immer noch sehr günstig, sofern man seine Fahrten nicht nur auf Strecken innerhalb von Wuppertal beschränkt. Im Falle einer Pendleruni wie in Wuppertal „subventionieren“ natürlich die Wenigfahrer die Vielfahrer, aber das kann man im Sinne des Solidarprinzips wohl nicht ausschließen.

    Und natürlich wählt man Listen für ihr Programm, aber dürfen sie nichts anderes machen? Ich stehe dieser „Kulturflatrate“ offen und erwartungsvoll gegenüber, scheinen die Gelder hier doch endlich mal einigermaßen sinnvoll verwendet zu werden.

  16. teressa tolstoi

    Das sind alles berechtigte Fragen:

    Was ist denn mit den 10.000 Euro für verschwundene Getränke ? – damit hat’s doch eigentlich angefangen.

    Was ist denn mit den 10.000 Euro für Werbung bei’m Arbeitgeber eines Asta Referenten ? – wenn man „deepthroat“ und „Janin“ glauben mag.

    Was ist denn mit den 10.000 Euro für ’ne Wirtschaftsprüfung ? Hat die irgendwelche Ergebnisse/Antworten gebracht, für die es sich gelohnt hat ? Oder ist die doch nur dazu gut mit Studi-Geldern das „Image aufzupolieren“ ? – lt. „Hans“ für „größtenteils immernoch die gleichen Leute wie vorher“.

    Ist das alles wahr ??? Wer prüft das eigentlich ?

    Und was ist mit den Geldern für die Veranstaltungen, die jetzt „externe Unternehmen“ und „Fachschaftsräte“ veranstalten – letztere sind doch auch nur Studis wie im AStA; und die kriegen’s korrekt hin? Der AStA macht’s nich‘ mehr – an wen geh’n denn jetzt die Gelder und werden die jetzt wenigstens vernünftig verwaltet ? Da geh’n doch auch wieder einige 10 Tausend über’n Jordan, oder ?

    Und den gleichen Leuten traut „Martin“ zu mit einer „Theater-Flat“ was „vernünftiges“ zu tun, weil sich hier 2 Leute positiv zu äußern ?

    Sicher, auch ein blindes Huhn findet mal ein Korn 😉

    t.t.

  17. Nur zur Info:
    Die Bühnenflatrate kostet 1€ pro Student. Die Hälfte davon trägt der HSW – von dem Beitrag den wir ohnehin zahlen gehen also 50 cent ab. @Janin ja, alles mit drin.
    https://www.blickfeld-wuppertal.de/oncampus/buehnen-flatrate-fuer-studierende-wuppertal

  18. 1 Euro pro Semester pro Studierendem kostet die Flatrate, wie ich gerade in dem neuen Artikel gelesen habe. Das ist nicht viel und ein sinnvoll eingesetzter Euro.

    Korn gefunden, würde ich sagen.

  19. Und um deine Frage „Wer prüft das eigentlich?“ zu beantworten: Soweit ich weiß, prüft das Stupa die Arbeit des AStA. Und wenn da was schlecht laufen sollte, dann würden die Gruppen die nicht am AStA beteiligt sind, wohl lauthals verkünden, dass etwas falsch läuft.

    Das tun sie aber nicht, d.h. entweder passiert einfach gar nichts oder sie sind damit zufrieden was passiert.

  20. teressa tolstoi

    @Martin: die Möglichkeit, daß die’s nicht raffen möchtest Du hier wohl lieber gar nicht in Betracht ziehen ?

    Weil die ja so „vernünftig“ sind: wozu dann das Ganze „ungläubige Entsetzen“, „Chaoten/Kriminelle“-Geschnatter, wozu dann „Einhalt gebieten“ sich „entgegen stellen“ ?

    Ist doch nix passiert ! Das StuPa würde’s schon richten.
    Ich gehöre nicht zu denen, die sich damit anfreunden können.

    So wie ich Parlamentarier kenne, sitzen die nicht da, weil die was „auf der Pfanne haben“, sondern weil sie gewählt wurden; und warum wurden sie gewählt ?

    Weil jeder bei der geringen Wahlbeteiligung nicht viel mehr als 20 Kumpels braucht, die einen wählen – kostet ’n Kasten Bier; vielleicht 2. Die Mehrheit im StuPa vielleicht ’ne Palette und du verfügst über’n Haushalt, der dir die Augen tränen läßt:
    400.000 Euro Beitragseinnahmen, 24.000 Einnahmen aus dem Getränkeverkauf („und das ohne direkte finanzielle AStA-Beteiligung“), 47.000 Kultur-Zuschuß…

    Und weder die „dümmsten Kälber“ noch die „selbst gewählten Schlächter“ haben ein Interesse daran, daß zu ändern – fröhliches Schlachtfest !

    So wenig Wert kann „wahre“ Demokratie sein.

    „Good night and good luck“

    t.t.

    P.S.: Mal ’ne blöde Frage: Wer von euch ist vielleicht rein zufällig im AStA oder StuPa? Ich jedenfalls gehöre inzwischen zum arbeitenden Volk und beteilige mich nur aus nostalgischen Gründen an solcher Diskussion – weil in den 80ern selber mal AStA und so.

Schreiben Sie einen Kommentar

Ihre E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert