Das Uni-feeling erleben

Warum müssen Menschen hungern? Welche Rolle spielen dabei Kolonialismus, Industrialisierung und Globalisierung? Entwickelt sich das Phänomen „Land-Grabbing“ zu einer Art „Neo-Kolonialismus“? Mit diesen und weiteren Fragen setzten sich die SchülerInnen der VHS-Abendkurse im Rahmen einer Projektwoche zum Thema „Ernährung“ auseinander. Das mittlerweile erreichte Ziel: Die Erstellung von Themenplakaten zu den einzelnen Ursachen für Hunger. Diese werden nun im Rahmen einer schulinternen Ausstellung an der VHS präsentiert.

SchülerInnen der Volkshochschule Wuppertal (VHS) besuchten die Bergische Universität

Den Start machte ein Praktikant der BUW. Gemeinsam mit den SchülerInnen wurde als inhaltliches Fundament erläutert, welche Definition Hunger trägt und aus welchen Gründen fast eine Milliarde Menschen von ihm betroffen sind. Ein besonderer Fokus wurde dabei auf das Verhältnis zwischen Industrie- und Entwicklungsländer gelegt.

Dieses ist bereits historisch begründet und unter einem Stichwort verbucht: Kolonialismus. Doch welche Auswirkungen hat der Kolonialismus auf die heutige Welternährungssituation?

Für diese historische Fragestellung wurde ein Experte herangezogen. So fand am 2.Oktober eine Exkursion zur Bergischen Universität Wuppertal statt. Dort wurden die 40 Schülerinnen und Schüler von Dr. Wolfgang E. Heinrichs, Professor für Neuere Geschichte, in Empfang genommen.

Ein richtiger Hörsaal, ein Professor und die Vorlesung: So konnten die SchülerInnen neben den Inhalten auch ein wenig Uni-Luft schnuppern. Anhaltende Debatten und Fragen führten dazu, dass die für eine Stunde angesetzte Veranstaltung deutlich überzogen wurde – zur Zufriedenheit aller TeilnehmerInnen.

Wie weit ist der Kolonialismus von der Gegenwart entfernt? Die Antwort lieferte ein weiterer Experte. Wilfried Bommert, Autor des Buches „Bodenrausch“, stellte den SchülerInnen in seinem Vortrag „Die globale Jagd nach den Äckern der Welt“ vor. Im Neo-Kolonialismus rücken als wesentlicher Unterschied Konzerne anstelle der früheren, europäischen Staaten.

Was lernen die Schüler daraus? Eine neue Sichtweise auf das Thema „Ernährung“ und eine kritische Reflektion des eigenen Konsumverhaltens. Erster Ansatzpunkt: Ein Wechsel zu fair-gehandelten Produkten. »mw«

Autor Martin Wosnitza hat die Projektwoche mitgestaltet und inhaltlich begleitet. Er absolvierte sein Praktikum vom 27.August bis 30.Oktober 2012 und studiert an der BUW Geschichte & Sozialwissenschaften auf Lehramt / LPO’03. Auf der Suche nach einem Praktikum? Die Volkshochschule Wuppertal nimmt gerne Bewerbungen an. Ansprechpartnerin ist Frau Elisabeth Ortkras, Leiterin des Fachbereichs Schulabschlüsse (Cronenberger Str. 375, 42349 Wuppertal, Tel. 0202 563-4036 oder 563-4077).

Titelfoto: Ein richtiger Hörsaal, ein Professor und die Vorlesung: So konnten die SchülerInnen neben den Inhalten auch ein wenig Uni-Luft schnuppern. © vs

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