fzs und DSW fordern: Deutschland-Semesterticket vom Preis des regulären Deutschlandtickets entkoppeln

Der freie zusammenschluss von student*innenschaften (fzs) und das Deutsche Studierendenwerk (DSW) fordern Bund und Länder auf, für das Deutschland-Semesterticket für Studierende eine neue Berechnungsgrundlage und eine mehrjährige Preisobergrenze einzuführen, um den Preis stabil zu halten.

Anstatt dass das Deutschland-Semesterticket jeweils 60 Prozent des Preises des Deutschlandtickets beträgt, müsse ein dauerhaft gültiger, sozialverträglicher Ticketpreis festgelegt werden, der sich an den realen Lebensverhältnissen von Studierenden orientiere, so die beiden Organisationen.

60 Prozent: Semesterticket-Preis ist an dem des Deutschlandtickets gekoppelt

Hintergrund ist, dass die Mobilität für Studierende ab dem kommenden Jahr teurer werden könnte. Die Verkehrsministerkonferenz hält eine Preiserhöhung für das Deutschlandticket aufgrund der aktuellen Prognosen im Jahr 2025 für erforderlich. Nach den Sommerferien 2024 soll der dann höhere Ticketpreis festgelegt werden. Das würde – voraussichtlich für das Sommersemester 2025 – auch den Preis für das vergünstigte Deutschland-Semesterticket erhöhen, das an den Ausgabepreis des Deutschlandtickets gekoppelt ist und dessen Preis momentan 29,40 Euro monatlich für Studierende beträgt.

Bundesstudierendenvertretung fzs fordert „ein bezahlbares Solidarticket“

Sascha Wellmann, Vorstand in der Bundesstudierendenvertretung (fzs e.V.), erklärt: „Die studentische Errungenschaft Semesterticket wird 2025 auf eine harte Probe gestellt: Eine Erhöhung des Ticketpreises delegitimiert das Solidarmodell in den Studierendenschaften zunehmend. Für viele war bereits die Einführung des bundesweiten Semestertickets – zum Preis von 29,40 Euro im Monat – eine finanzielle Mehrbelastung. Es darf nicht sein, dass Ticketpreise für nachhaltige Mobilität falschen Prioritäten in der Verkehrspolitik zum Opfer fallen. So würde das Studium noch mehr von sozio-ökonomischen Faktoren abhängig gemacht. Statt ungewissem Preisfaktor fordern wir ein bezahlbares Solidarticket!“

Wuppertaler Studierende haben mit der Einführung des Deutschland-Semestertickets hingegen gespart. Betrug der Mobilitätsbeitrag für das NRW-/VRR-Semesterticket im Wintersemester 2023/24 noch 220,02 Euro, liegt er für ein deutschlandweit gültiges Ticket derzeit und auch im kommenden Wintersemester 2024/25 bei 176,40 Euro. Bedingt durch die Erhöhung des Sozialbeitrages, das Hochschul-Sozialwerk Wuppertal hatte diesen zum Sommersemester 2024 um 20 Euro auf 109 Euro erhöht, wurde die Ticketersparnis teilweise aufgezehrt (blickfeld berichtete).

Semesterticket-Preis soll sich „an den Lebensverhältnissen der Studierenden“ orientieren

Matthias Anbuhl, DSW-Vorstandsvorsitzender, erklärt: „Es geht darum, die studentische Mobilität dauerhaft zu sichern, und dazu gehört an erster Stelle ein dauerhaft sozialverträglicher, studierenden-gerechter Preis für das Deutschland-Semesterticket von Studierenden. Dessen Preis wie bisher an den Preis des regulären Deutschlandtickets zu koppeln, ist den Studierenden dauerhaft nicht zuzumuten, weil jede kommende Erhöhung des Preises des Deutschlandtickets sie automatisch noch stärker belastet. Besser wäre es, den Preis für das Deutschland-Semesterticket an den Lebensverhältnissen der Studierenden zu orientieren und für einen möglichst langen Zeitraum dann sozialverträglich niedrig zu halten.“

Einig sind sich fzs und DSW auch in der Forderung, die freiwillige Upgrade-Lösung, mit der Studierende zusätzlich zu einem regionalen Semesterticket gegen einen Aufpreis das bundesweit gültige Deutschland-Semesterticket kaufen können, auch über das Wintersemester 2024/2025 hinaus anzubieten. Diese Möglichkeit soll nach aktuellem Stand nach dem kommenden Wintersemester enden. »red & mw«

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