Kandidatencheck: Per Busspur schneller zur Universität?

Passend zur Stichwahl um das Oberbürgermeisteramt am Sonntag, 27. September 2020, haben wir Amtsinhaber Andreas Mucke (SPD) und Herausforderer Uwe Schneidewind (Grüne/CDU) gefragt, welche Konzepte sie für einen leistungsfähigen öffentlichen Nahverkehr in Richtung Universität, insbesondere zum Campus Grifflenberg und Freudenberg, parat haben.

Die Bergische Universität Wuppertal gilt als Pendler-Universität. Weniger als ein Drittel der Studierenden haben eine Meldeanschrift im Tal. Die Mehrheit reist über den Hauptbahnhof und von dort mit gesonderten Bussen zur Universität. Gerade zu den Stoßzeiten reichen diese Buskapazitäten kaum aus.

Vor dem Hintergrund, dass die Universität im kommenden Wintersemester aus dem Uni@Home-Semester in ein „Hybridsemester“ umschaltet und wieder mehr Präsenzlehre ermöglichen möchte, wird dieses Thema neuerlich aktuell.

Wir haben deshalb beide Kandidaten gefragt:

„Wie sieht Ihr Konzept eines leistungsfähigen öffentlichen Nahverkehrs in Richtung Universität, insbesondere zum Campus Grifflenberg und Freudenberg, aus?“

Andreas Mucke (SPD)

Andreas Mucke (SPD)

„Die Anbindung der Universität an die öffentlichen Verkehrsmittel – insbesondere an den Hauptbahnhof – muss verbessert werden. Die Beförderung muss komfortabel, reibungslos und schnell sein. Dafür gibt es bereits konkrete Pläne, die ich in Auftrag gegeben habe:

  • Alle Fahrten, die bisher an der Stadthalle enden, müssen zum Hauptbahnhof verlängert werden.
  • Vormittags müssen in den Verkehrsspitzenzeiten zusätzliche Busse ab dem Hauptbahnhof eingesetzt werden.
  • Perspektivisch muss ein weitestgehend eigener Fahrweg für den Bus durch die Einrichtung von Bussonderfahrstreifen geschaffen werden. Das gilt für die Abschnitte Oberer Grifflenberg bis Blankstraße, Kleeblatt und Bahnhofstraße – jeweils in Fahrtrichtung Hauptbahnhof. Bergwärts könnte eine Busspur im Oberen Grifflenberg eingerichtet werden.
    Dies erfordert bauliche Veränderungen.

Viele nutzen auf ihrem Weg mehrere Verkehrsmittel. Deshalb brauchen wir ergänzende Angebote wie attraktive Fuß-/Radwege sowie Radabstellplätze.“

Uwe Schneidewind (CDU/Grüne)

Uwe Schneidewind (Grüne/CDU)

„CDU und Grüne haben nach dem Seilbahn-Aus reagiert und einen Antrag im Verkehrsausschuss mit der Forderung eingebracht, dass eine neue Lösung für die Uni-Anbindung gefunden werden muss. Im Oktober 2019 hat die Verwaltung verschiedene Varianten vorgestellt, wie die Busanbindung verbessert werden kann. Ziel des im Januar 2020 getroffenen einstimmigen Beschlusses ist die Einrichtung eines Zwei-Richtungsverkehrs auf der Straße Oberer Grifflenberg, um die Fahrzeiten des Uni-Expresses zu verkürzen. Da für dieses teure Vorhaben Fördermittel nötig sind, wurde eine Übergangslösung entwickelt, die von der Verwaltung aber bisher nicht umgesetzt wurde.

Ich werde mich mit dem beginnenden Präsenzbetrieb für die schnelle Inkraftsetzung der Übergangslösung und insbesondere für die Einwerbung von Fördermitteln für die Umsetzung des Zwei-Richtungsverkehrs einsetzen. Zudem möchte ich ein E-Bike-Sharingsystem zur Entlastung der Verkehrssituation zwischen Uni und Döppersberg auf den Weg bringen.“

»mw«

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