Kein Geld und kein Bedarf für einen besseren Busverkehr zur Universität?

Der Busverkehr zur Bergischen Universität soll verbessert werden. Das hat der Ausschuss für Verkehr der Stadt Wuppertal Anfang 2020 beschlossen. Nun, fast zwei Jahre später, scheint es dafür kein Geld zu geben - und womöglich kein Bedarf, wie eine Analyse der Wuppertaler Stadtwerke zeigt. Die Hochschulleitung widerspricht jedoch.

Laut Beschluss des Verkehrsausschusses sollte die Umsetzung der sogenannten Variante 3 (Beschlussvorlage) überprüft werden. Diese sieht unter anderem einen Zweirichtungsverkehr am Oberen Grifflenberg mit zusätzlichen Busspuren und einen Kreisverkehr auf dem Campus Grifflenberg als Wendemöglichkeit für den Uni-Express vor, der dann auch immer zum Hauptbahnhof durchfahren soll. In der jüngsten Sitzung des Ausschusses am 23. August 2022 hat die Stadtverwaltung nun berichtet, dass eine Umsetzung dieses Beschlusses „nicht bzw. nicht zeitnah“ erfolgen kann, da dazu notwendige finanzielle Mittel fehlen würden: „Im vorliegenden Haushaltsentwurf wurden diese (…) nicht abgebildet, so dass derzeit weder Planungsaufträge ausgeschrieben werden noch Stellenausschreibungen erfolgen können.“ (Ausschussunterlagen) Der Journalist Dirk Lotze hatte in seinem Newsletter zuerst darüber berichtet.

Vorlage „VO/0917/19“ aus der Sitzung des Ausschusses für Verkehr vom 30. Januar 2022 – Grafik: Wuppertaler Stadtwerke (WSW)

Wuppertaler Stadtwerke sehen keine Überlastung des Busverkehrs zur Universität im Sommersemester

Laut Auskunft eines Pressesprechers der Wuppertaler Stadtwerke konnte im Sommersemester 2022 auf Grundlage von eigenen Analysen und Fahrgasterhebungen „keine Überbesetzungen, auch nicht in den Spitzenzeiten zwischen ca. 8 und 10 Uhr“ im Busverkehr zur Universität festgestellt werden.

Die Hochschulleitung bewertet die Erhebung der Stadtwerke als „nicht repräsentativ“ und weist darauf hin, dass „einige große Veranstaltungen in hybrider Form durchgeführt wurden“, Studierende daher zwischen einer Präsenz- und einer Online-Teilnahme wählen konnten.

Hochschulleitung betont die Notwendigkeit einer besseren Busanbindung zur Universität

Darüber hinaus sieht die Universitätsspitze nach wie vor Verbesserungsbedarf bei der Verkehrsanbindung: „Bei vollem Lehrbetrieb ist es weiterhin so, dass die vorhandenen Buskapazitäten an vielen Stellen nicht ausreichen.“ Die Universität begrüßt jedoch die Bestrebungen der Stadt, zum nächsten Sommersemester ein verbessertes Konzept für den Radverkehr von und zur Universität umzusetzen – dies sei kürzlich durch den Oberbürgermeister und den Baudezernenten der Stadt Wuppertal zugesagt worden.

„Eine punktuelle Nachsteuerung bei einzelnen Fahrten des Busverkehrs, wie sie derzeit durch die Stadtwerke praktiziert wird, sowie auch das Radverkehrskonzept können jedoch eine noch zu entwickelnde verbesserte Gesamtlösung für die Anbindung der Universität nicht ersetzen“, stellt die Hochschulleitung klar. Diese geht davon aus, dass der Verkehrsausschuss rechtzeitig zur Rückkehr zur vollen Präsenzlehre Mittel hierfür freigeben wird. »mw«

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