Kein Semesterticket zum Wintersemester 2015/16?

Das Semesterticket steht auf der Kippe – die alten Verträge wurden vom Verkehrsverbund Rhein-Ruhr zum WiSe 15/16 gekündigt. Der Grund: Der VRR will die Preise um ca. 43% erhöhen und so die „Gerechtigkeitslücke“ bspw. zu den Azubi-Tickets schließen (blickfeld berichtete). Bis 2019 sollen Studierende rund 160€ für ihre Mobilität pro Semester zahlen (zzgl. derzeit 46€ für die NRW-Erweiterung). Zuviel sagen Studierendenvertreter an den Hochschulen im VRR-Gebiet. Weiterhin „äußerst günstig“ heißt es in einer Ausschussvorlage des NRW-Verkehrsministeriums. Für VRR-Vorstandmitglied Luis José Castrillo ist es sogar „im bundesweiten Vergleich das günstigste“ Semesterticketangebot, wie die RuhrNachrichten berichten. Die Fronten scheinen verhärtet.

VRR kündigt Semesterticket-Verträge, Studierendenvertreter kritisieren Preissteigerung in neuer Vereinbarung und verweigern die Unterzeichnung

Die Kündigung sowie der neue Vertrag erreichte alle ASten im VRR zeitgleich im August. Dieses Vorgehen des VRR sorgte für Unverständnis. „Der VRR will uns hier die Pistole auf die Brust setzen, um uns zur Unterschrift zu zwingen“, kritisiert Marcus Lamprecht, Mobilitätsreferent des AStA Duisburg-Essen.

ASten im VRR: Preissteigerung ist eine „existenzielle Bedrohung“

Gemeinsam verfassten 17 Studierendenvertretungen – darunter auch der AStA der Uni Wuppertal – einen offenen Brief an VRR sowie Vertreter der Landespolitik und kritisierten darin das Vorgehen des Verkehrsverbundes. Neben „unrealistischen Zeichnungsfristen“ und der Unklarheit über die Fortsetzung der Personen- und Fahrradmitnahmeregelung steht vor allem die soziale Lage der Studierenden im Fokus. „Jede weitere Erhöhung des Semestertickets ist auch immer eine existenzielle Bedrohung“ und gefährde das Studium, heißt es im Schreiben. Eine von sieben Forderungen dabei: „Die Aufrechterhaltung der bisherigen sozialverträglichen Preispolitik.“

Verkehrsministerium: Semesterticket weiterhin „äußerst günstig“

NRW-Verkehrsminister Michael Groschek (SPD) sieht hingegen trotz geplanter Preiserhöhung das Semesterticket „mit lediglich ca. einem Viertel des Preises eines YoungTicketsPlus (als) äußerst günstig“ an. Das YoungTicketPLUS stellt dabei die Alternative für Studierende dar, sollte das Semesterticket tatsächlich wegfallen.

Beide Seiten bleiben hart

VRR-Vorstandmitglied Luis José Castrillo besuchte kürzlich die Studierendenschaften der FH und TU Dortmund. Dabei stellte er, wie die Bochumer Stadt- und Studierendenzeitung :bszonline berichtete, klar: „Es wird kein zweites Angebot kommen.“ AStA-Vertreter Marcus Lamprecht erklärte hingegen gegenüber dem WDR: „Seitens der Studierendenschaft besteht kein Interesse, die neuen Verträge zu unterschreiben.“

Der Ausgang und somit die Zukunft des Semestertickets bleiben ungewiss. »mw«

  1. seit August bekannt, hat sich nix getan – was wollen die studis denn nun? – gemeint sind nicht deren verwirrt scheinende vertreter – günstige beförderungsmöglichkeit für alle oder individuelle problemlösung zum marktpreis? und kann/will die nachfrage durch einen anbieter befriedigt werden? scheint’s nich‘!

Schreiben Sie einen Kommentar

Ihre E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert