„Jedes Exponat zeigt ein Stück Persönlichkeit der jeweiligen Gestalterin oder des Gestalters. Es spiegelt Denkprozesse wider, die im Laufe der gestalterischen Arbeit entstanden sind. Keine Arbeit gleicht der anderen – denn jede ist Ausdruck eines eigenen Weges. Die Ausstellung ist damit auch ein Spiegelbild von uns – den Studierenden dieser Abteilung“, so eröffnete Vivien Junker als Teil des Organisationsteams am gestrigen Dienstagabend die diesjährige LOOP.
Der zweifellos besondere Tag für die ausstellenden Studierenden bietet Besucher:innen viel zum Entdecken, Anfassen und Ausprobieren, denn das ist im Gegensatz zu den meisten Ausstellungen während der LOOP an vielen Stellen explizit erlaubt – sogar für die Kleinsten. Diese können an der Station „Imagipass“ von Fjolla Sadrija, Studentin im Fach Design interaktiver Medien, ihren liebsten Kuscheltieren und Spielfiguren Ausweisdokumente ausstellen. Inspiriert vom Exponat „Ahh… Youth!“ von Mike Kelley, das Spielzeug im Passfoto-Stil zeigt, soll auf spielerische Weise vermittelt werden, welche Bedeutung Ausweisdokumente in einem Rechtsstaat haben.



KI trifft Design
Statt Standard-Icons auf einem drögen Desktop können, dank der von David Neugebauer entwickelten App für Mac OS, individuelle, auf den jeweiligen Ordner und dessen Inhalt angepasste Symbole genutzt werden. Der „AIconizer“ – erhältlich im App-Store – erstellt mit wenigen Stichworten und mit Hilfe verschiedener KI-Tools individuelle Ordner-Icons, die mit einem Klick eingebunden werden können. Die Idee entsprang aus dem Exponat „City 13“ von Mike Kelley, das darauf anspielt, dass es von Supermans Heimatstadt Kandor keine einheitliche Darstellung gibt und diesen Freiraum für eine eigene Interpretation nutzt.


KI-gestützt arbeitet auch das „Türschild“ von Daria Daschevski. Mithilfe des Generators „Rave DJ“ werden jeweils zwei Songs unterschiedlicher kultureller Herkunft zu einem neuen zusammengeführt. Hierzu müssen lediglich zwei Klingeln betätigt werden, um anschließend das Ergebnis zu hören.
Vom Wende- zum Mittelpunkt
Mit „Wendepunkte“ lässt Studentin Anastasia Schütz Besucher:innen spüren, was es bedeutet, wenn der eigene Körper als Maßstab fehlt. Mit einer in der Unreal Engine 5 entwickelten virtuellen Realität werden sie per VR-Brille in identische Räume transferiert, deren Maßstab – von der vertrauten Alltagswelt bis hin zum Puppenhaus – wechselt. So wird erfahrbar, wie sehr das Größenempfinden von unbewussten körperlichen, räumlichen und biografischen Referenzen abhängt.
Einen Mittelpunkt, nämlich den der Stadt Wuppertal, stellen konzeptionelle Arbeiten verschiedener Studierender in den Fokus. Sie zeigen, wie die im Stadtteil Unterbarmen befindliche Landmarke, die derzeit recht unspektakulär gekennzeichnet ist, neugestaltet werden kann. Anna Ivanitskaya, Meltem Er und Jonas Taube stechen mit Amors Pfeil, einer großen Aluminiuminstallation, mitten ins Herz Wuppertals. Gioa Cammarata und Elisabeth Schott haben einen Informationspunkt in Form des Stadtgebietes gestaltet und laden mit einem Geocache zum Besuch des Punktes ein. Ein Lentikularschild soll im Konzept von Simon de Vries, Giuliano Nicotra und Ilja Kislitsyn Stadtinformationen mit typischen Elementen Wuppertals (Schwebebahn, Treppen, Wupper und Wald) verbinden. Diese erscheinen – realisiert per „Wackelbild“-Technik – für Vorbeigehende als 3D-Grafik, die um den Mittelpunkt Wuppertals rotiert.



Gestalterische Vielfalt
In weiteren Stationen können sich Besucher:innen zudem mit vergangenen Projekten des Studiengangs Public Interest Design auseinandersetzen, darunter Elemente der Ausstellung „rot_licht – Körper, Kampf und Kunst“, die sich mit den verschiedenen Assoziationen von rotem Licht auseinandersetzt (blickfeld berichtete).
Die Bachelor-Arbeit von Thore Wiers hingegen ist nicht nur auf der LOOP zu sehen. Der Designstudent hat den visuellen Auftritt eines Wuppertaler Sportvereins entwickelt, der bereits in der Praxis genutzt wird.
Darüber hinaus laden über ein Dutzend Filmprojekte, verschiedene Layout-Entwürfe, beeindruckende Fotografien und vieles mehr zum Besuch ein, an dessen Abschluss eine ungewöhnliche Runde Pacman wartet. »mw«
LOOP 2025 an der Bergischen Universität Wuppertal
- Öffnungszeiten: 20. bis 28. Mai 2025
(Montag bis Freitag von 9 bis 18 Uhr) - Ort: Bergische Universität Wuppertal, Campus Grifflenberg, Gebäude I, Ebene 13 (GoogleMaps)
- Informationen: mr.uni-wuppertal.de/loop & Instagram