Neue Sozialerhebung veröffentlicht: 79 Prozent der Wuppertaler Studierenden sind berufstätig

Das Bundesministerium für Bildung und Forschung, das Deutsche Zentrum für Hochschul- und Wissenschaftsforschung und das Deutsche Studierendenwerk (DSW) haben kürzlich die 22. Sozialerhebung zur wirtschaftlichen und sozialen Lage der Studierenden veröffentlicht. Diese enthält zahlreiche Daten zum Hochschulstandort Wuppertal.

Ein Ergebnis der Sozialerhebung ist, dass „in Koblenz (81,0 Prozent), Essen (79,9 Prozent) und Wuppertal (79,0 Prozent) die meisten Studierenden neben dem Studium arbeiten.“ Damit liegen Wuppertaler Studierende auch deutlich über dem NRW-Schnitt von 69,9 Prozent.

Die Durchschnittsmiete für Studierende in Wuppertal steigt auf monatlich auf 390 Euro

Die durchschnittlichen Mietausgaben für Studierende am Hochschulstandort liegen in Wuppertal bei 390 Euro im Monat. Damit ordnet sich die Stadt an der Wupper im Mittelfeld von 87 Hochschulstandorten ein, die über eine ausreichende Datengrundlage zur Auswertung verfügen. Am günstigsten wohnen Studierende in Freiburg (266 Euro), am teuersten ist es in München (495 Euro). 2016 lagen die durchschnittlichen Mietkosten in Wuppertal noch bei 314 Euro und sind somit binnen fünf Jahren – der Zeitpunkt der Befragung zur Sozialerhebung war 2021 – um rund 24 Prozent gestiegen.

Das Wuppertaler Attribut „Pendler-Universität“ wird durch die durchschnittliche Zeit unterstrichen, die hiesige Studierende für den Weg vom Wohnort bis zur Hochschule aufbringen müssen. Die Wegedauer liegt bei 47,3 Minuten, abzüglich der Studierenden, die nicht bei den Eltern wohnen, bei 43,8 Minuten. Nur in Stuttgart sind Studierende mit 52,1 bzw. 49,5 Minuten länger unterwegs.

22. Sozialerhebung: Deutsches Studierendenwerk sieht bei der Studienfinanzierung eine „soziale Polarisierung“

Abseits der ortsspezifischen Datensätze ordnet das DSW die bundesweiten Ergebnisse der Sozialerhebung ein und sieht eine „soziale Polarisierung“ in puncto Studienfinanzierung. „37 Prozent der Studierenden verfügen im Monat über weniger als 800 Euro – das sind 60 Euro weniger, als die Düsseldorfer Tabelle zum Erhebungszeitpunkt im Sommer 2021 für den Elternunterhalt für auswärts wohnende Studierende vorgab“, so DSW-Vorstandsvorsitzender Matthias Anbuhl.

Diese Gruppe sei mit eben 37 Prozent größer als die Gruppe der Studierenden, die BAföG erhalten (13 Prozent). Deshalb fordert Anbuhl von den politischen Verantwortlichen: „Lassen Sie beim BAföG nicht nach. Erhöhen Sie die Bedarfssätze, erhöhen Sie unbedingt auch die Eltern-Freibeträge, damit endlich wieder mehr Studierende vom BAföG profitieren können. Mehr als ein Drittel der Studierenden hat das auch wegen der Inflation bitter nötig. Gehen Sie auch die strukturelle BAföG-Reform schnell und kraftvoll an.“

„Die Mietausgaben der Studierenden steigen weiter stark“

Ein zusätzliches Problem sehen die DSW-Vertreter:innen beim Wohnen: „Die Mietausgaben der Studierenden steigen weiter stark. Die Miete ist weiterhin der größten Ausgabenposten; 410 Euro geben die Studierenden im Schnitt im Monat für die Miete aus – und das ist ein Wert wie gesagt vor Inflation und Energiepreis-Krise!“ Beim BAföG hingegen seien fürs Wohnen derzeit 360 Euro im Monat vorgesehen und somit gar 30 Euro weniger, als Wuppertaler Studierende laut Sozialerhebung im Schnitt für die Miete zahlen.

„Wir begrüßen das Bund-Länder-Programm ‚Junges Wohnen‘ ausdrücklich, um mehr bezahlbaren Wohnraum für die junge Generation zu schaffen“, so Anbuhl, der ergänzt: „Wenn die Länder ihrerseits kräftig fördern, kann dieses Programm mittelfristig den Wohnungsmarkt für Studierende etwas entspannen.“

Der vollständige Bericht zur 22. Sozialerhebung kann auf der nachfolgenden Seite abgerufen werden:

»mw«

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