Längere Öffnungszeiten und ein Ausbau bestehender Einrichtungen?
Schon in der Petition zeigen sich die UnterzeichnerInnen kompromissbereit. Als Alternative zu einer eigenen Cafeteria schlagen sie vor, „die Öffnungszeiten und das Angebot des Kaffees ‚ins Grüne‘ aufzustocken und/oder auszubauen oder ein verkleinertes Angebot einer Cafeteria oder eines Kiosk in Gebäude V/W“ einzurichten. Auch wird ein „Ausbau der Kapazitäten der Cafeteria für Sport und Design“ angeregt.
Gerade die Kaffeebar „ins Grüne“ stoße „bei der Verpflegung von zwei zusätzlichen Fachbereichen (…) an seine Grenzen“, zu Stoßzeiten „bilden sich (…) lange Schlangen und das Angebot ist nicht ausreichend.“ Ferner ist die Einrichtung des Hochschul-Sozialwerkes in der vorlesungsfreien Zeit, in der viele Studierende, „besonders der Chemie, (…) mit Praktika oder anderen Arbeiten in Gebäude V/W beschäftigt“ seien, geschlossen. Auch weise die Cafeteria Sport und Design „nicht ausreichende Kapazitäten auf. (…) Dies zeigt sich insbesondere an den bereits vor 12:30 Uhr vergriffenen Menüs“ – heißt es in der Petition. Mensa und Cafeteria in Gebäude ME würden keine Alternativen darstellen, „da die Wege wesentlich länger geworden sind und wiederum eine kurze Mittagspause nicht ermöglichen.“
Zu wenig Platz in Gebäude V und W?
blickfeld hat die Hochschulleitung, das Hochschul-Sozialwerk (HSW), den BLB.NRW, den Allgemeinen Studierendenausschuss (AStA) und das für den Bau verantwortliche Architektenbüro slapa oberholz pszczulny | sop architekten angesichts der Petition um Stellungnahmen gebeten.
Einer eigenen Cafeteria erteilt die Hochschulleitung eine Absage, denn „eine nachträgliche Umnutzung der ohnehin knappen Räumlichkeiten in den Gebäuden V und W dürfte nicht im Interesse der betroffenen Fakultäten liegen, da Flächen für die Lehre und/oder für Büroräume weichen müssten.“ Dabei sei laut einer Sprecherin der Hochschule der Bedarf schon höher als angenommen, denn „die mittlerweile eingetretene Zunahme der Studierenden- und in der Folge auch Mitarbeiter/innen-Zahl“ sei „in diesem Ausmaß nicht abzusehen“ gewesen. Rektor Lambert T. Koch halte den Vorschlag, die „Öffnungszeiten und das Angebot des Kaffees ‚ins Grüne‘ aufzustocken für zielführend“ und werde diesen dem Hochschul-Sozialwerk vortragen.
(K)ein Raum für eine Cafeteria?
„Diese (Die Cafeteria, Anm. d. Red.) erbitten wir in den hierfür ursprünglich vorgesehenen und geplantem Maße in Betrieb zu nehmen“, heißt es in der Petition. Auf blickfeld-Nachfrage ergänzt die Fachschaft dazu: „So weit wir informiert wurden, war eine Cafeteria ursprünglich in Gebäude V/W vorgesehen, wurde aber in Rahmen der Planung wieder verworfen. Ein entsprechender Raum wurde allerdings gebaut und soll nun als Aufenthaltsraum und/oder Lernraum dienen. Dieser Idee stehen wir auch gar nicht entgegen, da dies auch sehr gewünscht und gebraucht wird von unseren Studierenden. In einer Cafeteria kann man jedoch auch gut lernen.“
In einer kurzen gemeinsamen Stellungnahme des BLB.NRW und des verantwortlichen Architektenbüros heißt es dazu jedoch, dass eine „gastronomische Einrichtung (…) im Raumprogramm der Universität nicht vorgesehen“ war.
Sozialwerk kündigt Prüfung der Öffnungszeiten an
HSW-Geschäftsführer Fritz Berger geht davon aus, dass sich „der Wunsch nach Einrichtung einer Cafeteria o.ä. in V/W (…) nicht realisieren lässt.“ Zwar habe man „unmittelbar nach dem öffentlichen Bekanntwerden der Planung des Gebäudes V/W darauf hingewiesen, dass dort weder eine Cafeteria noch eine Automatenstation oder gar nur ein Wasseranschluss für eine potentielle Kaffeestation vorgesehen sei.“ Doch hätten BLB.NRW und Uni-Leitung „- unter Hinweis auf die geringe personelle Frequentierung des Gebäudes – die Notwendigkeit dazu nicht gesehen.“
Die Öffnungszeiten der Einrichtungen seien aus Sicht des Sozialwerkes, „sollte sich der Bedarf dafür zeigen, am ehesten gestaltbar.“ Man werde entsprechendes prüfen. Die Einschätzung der Petition im Hinblick auf die Cafeteria Sport & Design teilt das HSW, denn diese „ist im laufenden Semester schon jetzt absolut am Limit. Eine räumliche Erweiterung wäre hier erforderlich.“
Reicht ein Kaffeeautomat im Ersatzneubau?
Der AStA selbst hat noch keine Position zur Petition, wie AStA-Vorsitz Ronan Stäudle gegenüber blickfeld erklärt. Stäudle selbst, zugleich studentischer Vertreter und stellvertretender Vorsitzender des HSW-Verwaltungsrates, begrüßt „jede Verbesserung der Versorgung mit Getränken und Essen an unserer Universität.“ Eine Cafeteria in Gebäude V und W stünde aus seiner Sicht „in Anbetracht von der recht nahen Sportler-Mensa und dem Café ‚ins Grüne‘ vermutlich in keinem guten Verhältnis zu den neu entstehenden Umsätzen.“ Praktikabler sei hingegen, das „Café ‚ins Grüne‘ auch in den Semesterferien geöffnet zu lassen oder ein autonom arbeitender Kaffeeautomat in den neuen Gebäuden.“ »mw«
Eure Meinung ist gefragt!
Wie sehen MitarbeiterInnen und Studierende der Universität die gastronomische Versorgung im Gebäude V und W? Schreibt uns Eure Meinung! Hier per Kommentarfunktion, auf Facebook oder per E-Mail bzw. Kontaktformular. Wir freuen uns auf Eure Zusendungen!