RE:FOODS – Krummes Gemüse in Suppen retten

Zu lang, zu krumm oder mit Macken - was nicht "makellos" ist, landet nicht im Handel. Laut der Verbraucherzentrale (VZ) werden schon auf den Höfen der Landwirtschaft 1,4 Mio. Tonnen Lebensmittel jährlich zu Abfällen. "Dabei sind mehr als 85 Prozent vermeidbar", schreibt die VZ in einem Beitrag. Genau hier setzen Studierende der Bergischen Universität mit ihrer Initiative RE:FOODS an.

Rajiv Nehring, Stella Bredenhöller, Maximilian Barden und Josefine Trepper © mw

Die Idee dazu stammte von Maximilian Barden, Student der Wirtschaftswissenschaft, der sie 2019 in einem Businessplan-Seminar ausarbeitete und später im Rahmen der bizeps Startup Academy vorstellte. Rajiv Nehring, RE:FOODS-Projektleiter und damals stellvertretender Teamleiter von Enactus Wuppertal, verfolgte den Pitch von Barden und schlug ihm vor, das Projekt bei Enactus anzusiedeln. 2020 wurde dazu ein Team von Studierenden gebildet.

RE:FOODS möchte Gemüse aus der regionalen Landwirtschaft retten

Die Idee von RE:FOODS ist schnell erklärt: Das Team nimmt der regionalen Landwirtschaft das Gemüse ab, was für den konventionellen Verkauf unpassend ist, verarbeitet dieses zu Suppen und verkauft sie als RE:SOUP. „So umgehen wir die Verbraucherpsychologie, denn in einer Suppe ist am Ende nicht mehr erkennbar, wie das Gemüse aussieht“, erklärt Projektleiter Rajiv Nehring und ergänzt, dass das Gemüse genauso genießbar sei, wie das, was der Norm entspricht. Zudem betont er die lange Haltbarkeit von Suppengerichten.

RE:FOODS sucht Partner:innen für Produktion und Vertrieb der Suppen

Das RE:FOODS-Team knüpft derzeit vor allem Kontakte und baut sein Netzwerk aus. „Wir sprechen mit Landwirt:innen in einem Umkreis von bis zu 100 km und haben bereits eine erste Kooperation geschlossen. Weiter suchen wir nach einer Partnerschaft für die Suppenproduktion und für den späteren Vertrieb. Letzterer könnte etwa durch Local Life erfolgen“, berichtet Nehring. Der Master-Student im Studienfach „Entrepreneurship und Innovation“ betont, dass RE:FOODS insbesondere Regionalität wichtig ist und sie zudem nicht nur Bio-, sondern auch konventionell angebautes Gemüse abnehmen. „Nichts soll verschwendet werden“, so Nehring.

Erste RE:SOUP ist eine Kartoffel-Möhren-Suppe

Ein erstes Rezept wurde bereits entwickelt, wie Nehring ausführt: „Gesa Wieferich, die im Master of Education Wirtschaftswissenschaft studiert und vorher als gelernte Köchin tätig war, hat die Kartoffel-Möhren-Suppe mitentwickelt, die wir im Team bereits alle ausprobiert haben.“ Das derzeit achtköpfige Projektteam verköstigt nicht nur Rezepte, sondern teilt sich verschiedene Aufgabenbereiche auf, zu denen etwa Design, Logistik, Finanzierung, Marketing und Vertrieb gehören. Dabei ist RE:FOODS offen für neue Mitglieder. Das Team sucht aktuell vor allem im Bereich Logistik sowie eine:n Programmierer:in, wie Projektleiter Rajiv Nehring erklärt: „Unser Konzept sieht eine App oder ein Webportal vor, auf dem Landwirt:innen uns einfach mitteilen können, ob und wieviel Gemüse übriggeblieben ist. Das würden wir dann abholen und verwerten.“

Ausgründung von RE:FOODS nicht ausgeschlossen

Derzeit ist RE:FOODS ein Projekt der ehrenamtlichen studentischen Initiative Enactus Wuppertal e.V., doch schließt Nehring eine Ausgründung nicht aus: „Primär sammeln alle Beteiligten vor allem Erfahrungen in der Projektentwicklung und -umsetzung. Zugleich sind die meisten von uns gründungsaffin und sollte sich RE:FOODS als tragfähig erweisen, wäre dies nicht die erste Gründung aus dem universitären Umfeld heraus.“ »mw«

Informationen zu RE:FOODS Wuppertal

Aktuelle Teammitglieder: Rajiv Nehring (Projektleitung), Maximilian Barden (Finanzen), Hanna Wagner (Finanzen), Susanna Wälbers (Marketing), Stella Bredenhöller (Marketing), Immanuel Orthbandt (Logistik), Annika Toennißen (Design) und Josefine Trepper (Design)

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