Abschluss – und dann?
Die Qual der Wahl

Seminare, Prüfungen, Hausarbeiten und dann die abschließende Thesis. Hat man sich erst einmal für ein Studium entschieden, ist der Weg eigentlich klar. Nur wie geht es weiter, wenn die letzte Klausur geschrieben ist, alle Noten eingetragen sind und man ratlos mit dem Zeugnis in der Hand die Universität verlässt? Dann beginnt für die einen die Suche nach der geeigneten Stelle und für die anderen, für die Glücklichen, die diese bereits gefunden haben, das Arbeitsleben. Wir haben mit Absolventinnen und Absolventen der Bergischen Universität gesprochen und berichten in der Reihe »Abschluss - und dann?« von ihrem Weg durch das Studium bis in die Arbeitswelt.

Als Doreen die Entscheidung traf, sich für ein Studium einzuschreiben, war sie sich selbst über ihren weiteren Weg noch nicht im Klaren. Sie wählte die Fächer Französisch und Wirtschaftswissenschaft in einem Kombi-Bachelor (BA). Mit einer solchen Kombination tut sich eine Fülle an Berufsmöglichkeiten auf. Aus diesem Grund hat sich die 28-Jährige auch für ein Studium der Wirtschaftswissenschaft entschieden. Der Entschluss, sich außerdem noch mit einer Sprache zu beschäftigen, basiert vorwiegend darauf, dass ihr der Fremdsprachenunterricht schon in der Schule gut gefiel.

Das Studium

Doreen begann ihr Studium an der Bergischen Universität Wuppertal noch mit einem sehr vagen Plan von der Zukunft. „Bei meinem Berufswunsch war ich mir überhaupt nicht sicher. Ich konnte mir aber vorstellen, vielleicht in die Richtung Marketing zu gehen.“ So gehörten die Veranstaltungen, die sich mit diesem Bereich befassten, zu ihren Favoriten, wie beispielsweise die Vorlesung ‚Absatz‘. Hier ging es rund um das Thema Werbung: „Ich fand es sehr spannend zu sehen, wie Werbung überhaupt funktioniert.“ Auch einige andere der wirtschaftswissenschaftlichen Seminare kann sie weiterempfehlen – im Besonderen die Vorlesung ‚Organisation und Unternehmensführung‘: „Die Erklärungen des Dozenten zu den Themen waren treffend und der Stoff interessant.“

Ein weiterer positiver Aspekt des Studiums war für die Solingerin, dass sie immer wieder neue Kommilitonen kennen lernte und sich dadurch häufig neue Lerngruppen ergaben: „Ich habe mich nie alleine gefühlt und ganz verschiedene Leute getroffen“. Auch das Umfeld ist in guter Erinnerung geblieben, wobei sie besonders gerne an die Freistunden auf dem Flügelhügel zurückdenkt.

Irrfahrt durch die Berufsmöglichkeiten

Auf einen speziellen Berufswunsch vorbereitet, hat sich Doreen während des Studiums nicht. „Im Nachhinein weiß ich, dass es für die Bewerbungen sinnvoll gewesen wäre, verschiedene Praktika zu machen, damit ich Arbeitserfahrung sammle, die ich dann auch im Lebenslauf nachweisen kann.“ Nebenbei arbeitete Doreen als Nachhilfelehrerin oder führte Verpackungsarbeiten aus. Dabei ging es ihr jedoch in erster Linie darum, Geld zu verdienen.

Der Berufswunsch änderte sich häufig, verschiedene Bereiche der Wirtschaft, wie zum Beispiel Marketing oder Produktmanagement, interessierten sie und auch eine Laufbahn als Lehrerin für Wirtschaft und Französisch war nicht ganz auszuschließen. Überlegungen, ob sie nach Studienabschluss den Master für Industrial Design anstreben sollte, kamen auf, scheiterten aber an fehlenden BA-Kursen. Nach Abschluss des Bachelors blieb es dann doch bei ihrem anfänglichen Berufsziel Marketing.

Die Bewerbungsphase

Nachdem sie ihr Studium erfolgreich absolvierte, folgte zunächst der Gang zum Jobcenter. Die Suche verlief anfänglich schleppend. Gemeinsam mit der Beraterin vom Jobcenter wurden die Bewerbungsunterlagen, die Anschreiben und der Lebenslauf verbessert. Ungefähr 30 Bewerbungen verschickte sie. Daraus ergaben sich vier Vorstellungsgespräche und ein Probearbeitstag. „Am Anfang habe ich mich fast nur auf Traumjobs im Projektmanagement beworben, ohne berufliche Erfahrung hatte das aber nicht viel Sinn.“ Bei Trainee-Stellen, eine Art Einstiegsprogramm für Hochschulabsolventen, hatte sie mehr Glück. Gefunden hat Doreen die Angebote auf verschiedenen Online-Portalen wie Xing, Stepstone oder Indeed. Die Handhabung der Portale war unkompliziert, durch einen Suchauftrag wurden ihr die entsprechenden Angebote per E-Mail zugeschickt. Dass Doreen mit circa 30 Bewerbungen nur sehr wenige Versuche auf sich nehmen musste, ist ihr bewusst. Woran das genau lag, darüber ist sie sich allerdings nicht sicher: „Da ist viel Glück im Spiel und ich glaube, der Zeitpunkt, am Anfang des Jahres, war günstig“.

Aktueller Beruf

Jetzt hat Doreen eine Stelle als Trainee in einem Unternehmen, das sich mit Diät-Konzepten beschäftigt. Sie hat für eine einjährige Vollzeitstelle unterschrieben, in der sie sich um die Präsenz und die Aktivität des Unternehmens in den sozialen Medien kümmert. Außerdem übernimmt sie Sachbearbeitungsaufgaben, Kundenbetreuungen, kümmert sich um die Teamassistenz und soll auch im Projektmanagement helfen. Die Arbeit gefällt ihr sehr. „Das Kollegium ist recht jung, wir verstehen uns alle gut.“ Am liebsten beschäftigt sie sich aber mit der Marketingarbeit, wie zum Beispiel dem Social Media Auftritt.

Studienanfängern empfiehlt Doreen schon während des Studiums Arbeitserfahrungen durch Praktika zu sammeln. Vor allem aber sagt sie, ist es wichtig, sich selbst nicht zu unterschätzen. „Man sollte sich nicht davor scheuen, einfach mal ins kalte Wasser zu springen.“ »wm«

Wie war euer Berufseinstieg?

Ihr habt an der Bergischen Universität Wuppertal studiert und den Übergang von der Hochschule in die Berufswelt geschafft? Dann meldet euch bei uns, wenn ihr eure Geschichte erzählen und Teil der Reihe „Abschluss – und dann?“ werden wollt. Wir freuen uns über eure Zusendungen und neue Gesprächspartner!

Kontakt: redaktion@blickfeld-wuppertal.de // Kontaktformular

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