blickfeld im Gespräch mit Julia Buschhorn

Finanzreferentin des amtierenden AStA

Martin Wosnitza: Hallo Julia. Bevor wir thematisch einsteigen, könntest du dich unseren Leserinnen und Lesern kurz vorstellen?

Julia Buschhorn: Mein Name ist Julia Buschhorn, ich bin 22 Jahre alt und komme aus Wermelskirchen. An der Bergischen Universität Wuppertal studiere ich Politik und Wirtschaftswissenschaft im kombinatorischen Bachelor. Meine Studienfächerwahl entspringt aus meinem generellen Interesse für Politik. Neben meinem kommunalpolitischen Engagement habe ich mich beim Studienanfang auch für die Hochschulpolitik interessiert und wollte diesen Bereich kennenlernen. Anfangs war kein zeitintensives Engagement geplant. Doch bedingt durch das Ergebnis der letzten StuPa-Wahl und die daraus resultierende AStA-Beteiligung bin ich für die liberale Hochschulgruppe (LHG) auch in den AStA gegangen. In Folge meines Studiums, meiner Interessen und diverser Schatzmeistertätigkeiten wurde ich Finanzreferentin des Allgemeinen Studierendenausschuss.

Martin Wosnitza: Als Finanzreferentin bist du für die Gelder der Studierendenschaft verantwortlich. Woher bezieht der AStA seine Gelder und wofür gibt er es aus?

Julia Buschhorn: Über die Bergische Universität Wuppertal werden pro Semester von jedem Studierenden 13,50 Euro erhoben. Davon werden zwei Euro direkt an die Fachschaften überwiesen. Mit den übrigen 11,50 Euro werden beispielsweise die Personalkosten einer Krabbelgruppe getragen. Dies ist eine eher unübliche Ausgabe, da die ASten eigentlich nicht für die Kinderbetreuung verantwortlich sind. Ferner werden die allgemeinen Verwaltungs- und Personalkosten des AStA über diesen Beitrag finanziert, womit auch der AStA-Shop und die Beratungsangebote verbunden sind. Auch werden Kulturveranstaltungen des AStA so finanziert. Zusätzlich besteht die Möglichkeit für studentische Projekte durch den AStA gefördert zu werden.
Neben diesem Semesterbeitrag verwaltet der AStA als Vertragspartner auch die Gelder für das NRW/VRR-Semesterticket. Daher regeln wir auch die Rückerstattung der Ticketbeiträge über eine eigene Stelle im AStA.

Martin Wosnitza: Kommen wir zum „Status quo“ im AStA. Die Legislaturperiode ist fast zu Ende und das vorliegende Ergebnis entspricht nicht den anfänglichen Wünschen. Als Finanzreferentin hast du bereits Konsequenzen gezogen und einen Auszahlungsstopp für die Aufwandsentschädigungen (AE) veranlasst. Was sind Aufwandsentschädigungen und wie kam es zum Auszahlungsstopp?

Julia Buschhorn: Aufwandsentschädigungen sind kein Lohnausgleich. Mit ihnen werden der Aufwand und die Kosten erstattet, die bei einer Tätigkeit im AStA anfallen. Die Auszahlung der Aufwandsentschädigungen wurde von mir gestoppt, da die aktuelle Gestaltung der AE nicht dem derzeitigen Arbeitsaufwand der Referenten entspricht und ich die Höhe der bisherigen Zahlungen gegenüber der Studierendenschaft nicht mehr rechtfertigen kann.
Ferner konnte innerhalb des AStA keine Debatte über eine Anpassung der Zahlungen an die aktuelle Situation erfolgen.

Martin Wosnitza: Es sollte eine Anpassung vorgenommen werden? Warum ist diese gescheitert?

Julia Buschhorn: Ursprünglich wollte der AStA-Vorsitz mit allen Referenten reden und ein neues Konzept für die Aufwandsentschädigungen vorlegen. Dies ist bis dato nicht passiert. Deshalb habe ich mich der Thematik angenommen, persönliche Gespräche mit den meisten Referenten geführt und in allen Fällen eine Übereinstimmung erzielen können. Ich bat darum, dass der Punkt „Aufwandsentschädigungen“ auf dem nächsten AStA-Plenum thematisiert wird. Wegen einer kurzfristigen Erkrankung bat ich um Verschiebung auf die nächste Sitzung. Dies ist jedoch nicht erfolgt.
Auf dem Plenum wurde der Punkt ergebnislos besprochen, wobei mein Vorschlag und die damit verbundenen Bedenken und Probleme meinerseits nicht thematisiert wurden. Deshalb folgte der Auszahlungsstopp.

Martin Wosnitza: Das Studierendenparlament (StuPa) hat auf seiner letzten Sitzung diesen Stopp bestätigt. Mehr noch: Für den kommenden Montag wurden Neuwahlen des AStA beschlossen. Ziel soll ein Gemeinschafts-AStA sein, der die Zeit bis zu den regulären Neuwahlen überbrückt. Wie findest du diese Lösung? Ist dies lediglich eine Übergangslösung oder kann daraus etwas Dauerhaftes werden?

Julia Buschhorn: Als kurzfristige Lösung empfinde ich den Gemeinschafts-AStA als sehr gut. Für die letzten Wochen der laufenden Legislaturperiode wird jeder gebraucht, der etwas im AStA bewegen und diese Institution am Leben halten will. Politische Ausrichtungen sind dabei zweitrangig. Der AStA muss wieder in Gang gebracht werden.
Als Dauerlösung empfinde ich dieses Modell als schwierig. Verbunden wäre damit die grundsätzliche Frage, in wie fern der AStA dann hochschulpolitisch agieren will oder sich in diesem Feld neutral verhält. Ist er hochschulpolitisch neutral, wäre eine solche Lösung denkbar. Ist er es nicht, kann der Gemeinschafts-AStA auch nicht funktionieren.

Martin Wosnitza: Stehst du dem kommenden Gemeinschafts-AStA als Finanzreferentin weiter zur Verfügung?

Julia Buschhorn: Leider bin ich am Tag der AStA-Neuwahlen verhindert, jedoch habe ich dem StuPa-Präsidium meine Bereitschaft im Falle einer Wahl mitgeteilt.

Martin Wosnitza: Vielen Dank für das Gespräch.

Die Neuwahlen des AStA durch das StuPa finden am Montag, den 4. Juni um 18h auf der AStA-Ebene (ME.04) statt. Wie schon bei der letzten Sitzung wird blickfeld-Redakteur Martin Wosnitza über seinen Twitter-Account live von der Sitzung berichten: http://twitter.com/#!/wossi

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