Wuppertaler Studi erfolgreich bei der Drachenboot Club-EM und während der Deutschen Meisterschaft
Gemeinsam mit den Wuppertalern Tina und Matthias Kaja kann Thomas Wiechers, Lehramtsstudent an der Bergischen Uni, auf eine erfolgreiche Drachenboot Club-Europameisterschaft in Hamburg-Allermöhe (23.08. bis 25.08.13) zurückblicken. Beim Wettbewerb, der vergleichbar mit der Champions League im Fußball ist, konnte ihr Team, die Neckardrachen, bei starker internationaler Konkurrenz den ersten Platz in der Gesamtwertung erringen. „Dabei traten wir auch gegen das russische Team Storm Tver an, welches mit Olympia- und WM-Teilnehmern besetzt war“, kommentiert Wiechers die Stärke der Gegner. Insgesamt wurden neun goldene, sechs silberne und drei bronzene Medaillen errungen. Bei viermal Gold und einmal Silber waren die drei Wuppertaler mit im Boot.
„Ich selbst war an der Silbermedaille im Mixed Team über 2000m beteiligt“, berichtet der 24 Jahre alte Thomas Wiechers stolz. Der Vize-Titel ist der Höhepunkt seiner bisherigen Karriere, welche im Alter von 14 Jahren begann.
Vom Trommler bis zum Steuermann
Seine Mutter führte Wiechers zum Drachenbootsport. Die Pflichtposition des Trommlers musste im BSG Sparkassen Team während einer Regatta besetzt werden. Die Mutter rekrutierte ihren Sohn, der von da an vom Paddler bis zur Schlagbank, der ersten Bank im Drachenboot, aufstieg. Eine zentrale Position, wie uns Wiechers erklärt, denn „die beiden Paddler auf dieser Bank geben dem Team den Paddelschlag vor.“
Seit 2007 betreibt der künftige Grundschullehrer seine Leidenschaft Drachenbootfahren als Leistungssport – aktuell beim ESV Wuppertal, der am Beyenburger Stausee trainiert. Sein Trainer Matthias Kaja war es schlussendlich, der ihm die Perspektive einer EM-Teilnahme eröffnete: „Mein Trainer sagte mir: Wenn ich das Gefühl habe, dass du soweit bist, nehme ich dich mal mit zu den Neckardrachen“. Das war die ausschlaggebende Motivation für Wiechers, sind die Neckardrachen doch ein besonderes Team, welches weite Teile der deutschen Drachenbootnationalmannschaft stellen. Ein fast tägliches (Kraft-)Training von meist zwei Stunden zuzüglich Trainingslager bilden die Grundlage zum Erfolg, denn „bei einem vollbesetzten Drachenboot mit 20 Paddlern kommt man auf über zwei Tonnen, die aus dem Stand bewegt werden müssen“. Alle Mühen haben sich dabei ausgezahlt: Letztes Jahr durfte der Masterstudent mit ins Trainingslager der Neckardrachen.
Dem EM-Erfolg folgte bereits der nächste Höhepunkt. Bei der Deutschen Meisterschaft (Duisburg, 7.9. bis 8.9.13) durfte er in einem nervenaufreibenden Rennen mit Duell auf der Zielgeraden die wohl wichtigste Position des Steuermanns übernehmen. Zudem holten Wiechers und seine Teamkameraden vier bronzene Medaillen und trugen so dazu bei, dass sich die Neckardrachen mit insgesamt elf goldenen und je vier silbernen und bronzenen Medaillen für die WM 2014 in Ravenna/Italien qualifizierten.
Wie Wiechers weiß, ist nicht die individuelle Leistung entscheidend: „Man kann nur erfolgreich sein, wenn alle an einem Strang ziehen. Das Team wird zur Familie, mit allen Höhen und Tiefen. Das macht das Drachenbootfahren für mich so besonders.“ »mw«
Titelbild: Überholmanöver in der Wende als Steuermann © Ulrike Schreck