Leonora: Musik aus Leidenschaft und Überzeugung

Leonora (22) ist leidenschaftliche Musikerin und begeistert das Publikum mit ihrer ausdrucksstarken Stimme gepaart mit Popmusik- beeinflusst durch Hiphop, Funk und Soul-Elementen. Wir haben mit der Wuppertaler Studentin und gebürtigen Solingerin über ihre bisherige Laufbahn und ihre Karriereplanungen gesprochen.

Leonora - Foto: Alina Plümacher

blickfeld: „Hallo Leonora, vielen Dank, dass Du dir die Zeit für uns nimmst. Wie bist Du zur Musik gekommen?“

Leonora: „Ich hatte großes Glück, früh von meinen Eltern musikalisch gefördert zu werden. Da mein älterer Bruder Klavierunterricht bekommen hat, wollte ich das auch machen. Mein Vater war zudem sehr musikalisch und hat einen besonderen Wert daraufgelegt, dass wir als Kinder etwas davon mitbekommen. Mit Begeisterung habe ich als Kind Hannah Montana verfolgt. Später, während des ersten Gesangsunterrichts, den ich als 10-Jährige besucht habe, schrieb ich für mich meine ersten Songs. Mein Gesangslehrer, ein super-cooler Typ, mit dem ich bis heute befreundet bin, hat schon früh Potenzial in mir gesehen und mich mit 13, 14 Jahren mit zu seinen eigenen Auftritten genommen.“

Leonora wurde bei den Bundeswettbewerben der Berliner Festspiele ausgezeichnet

blickfeld: „Mit diesen Auftritten ging es dann so langsam in die Öffentlichkeit. Wann kam da der erste große Durchbruch?“

Leonora: „Mit 17 Jahren wurde ich bei den Bundeswettbewerben der Berliner Festspiele ausgezeichnet und konnte als Preisträgerin 2017 am Treffen der jungen Musik-Szene teilnehmen. Hier treffen Talente aus ganz Deutschland aufeinander, um gemeinsam zu musizieren oder in Workshops mit Profis zu arbeiten. Das war eine tolle Gelegenheit, mich mit jungen und gleichgesinnten Menschen zu vernetzen und mich musikalisch weiterzuentwickeln. Nach meiner Rückkehr nach Solingen hatte ich direkt fünf Anfragen aus der Umgebung, die mich für Events buchen wollten. Mein Piano und ich traten bis zum Start der Corona-Pandemie in Wuppertal, Solingen und Umgebung im Rahmen von kleineren Veranstaltungen und in Clubs und Bars auf.“

blickfeld: „Wann ging es weiter?

Leonora: „Vor etwa einem Jahr fingen die Auftritte wieder an – dann auch in einer anderen Konstellation. Gemeinsam mit meinem besten Freund Frodo Dinnebier, der ebenfalls Musiker ist, habe ich den Plan gefasst, das Leonora-Projekt größer aufzuziehen. Daraufhin haben wir eine Live-Band gesucht, die meine Songs kraftvoller untermalt als mein Klavier. In diesem Zuge kamen die ersten Veröffentlichungen heraus, wie zum Beispiel ‚Good Day‘. Die Songs schreibe ich, mein bester Freund verfasst dazu die passenden Arrangements. Zu meinen Vorbildern gehören Adele, Yebba und Lianne La Havas, deren Musik durch ihre großartigen Stimmen herausstechen.“

„Als Independent Artist, ich stehe bei keinem Label unter Vertrag, bin ich für jeden Release selbst verantwortlich“

blickfeld: „Wie viele Songs hast du bislang veröffentlicht und was zeichnet diese aus?“

Leonora: „In 2022 erschien meine fünfte Single mit dem Titel ‚Make Mistakes‘. Für die Öffentlichkeit sind die Songs neu, geschrieben habe ich sie aber schon vor längerer Zeit, anfangs fürs Piano. Mein Produzent Golow, der aus Wuppertal kommt, hat über diese seine ‚Produzentenmagie‘ drübergestreut und ausgearbeitet. Als Independent Artist stehe ich bei keinem Label unter Vertrag und bin für jeden Release selbst verantwortlich. Ich bin dankbar für die vielen Erfahrungen und auch für die zahlreichen Unterstützer:innen in meinem Umfeld, die mich beispielsweise bei der Covergestaltung, bei Fotoshootings und Filmdrehs unterstützen.

Mit meinen Songs bringe ich gerne Geschichten, Emotionen und Gefühle zum Ausdruck, mit denen ich meine Zuhörer:innen abholen und etwas in ihnen auslösen möchte. „

blickfeld: „Wie fühlt es sich an, deine Songs vor Live-Publikum zu spielen?“

Leonora: „Die eigene Musik vor Leuten zu spielen, fühlt sich natürlich und dennoch krass an. Gerade wenn ich dabei denke, ‚wow, irgendwem gefällt meine Musik, so dass sie mich live sehen wollen‘. Das fühlt sich groß und wichtig an, dabei will ich mich gar nicht so wichtig nehmen. Stattdessen möchte ich ein Lebensgefühl vermitteln, Gefühle und Emotionen auslösen – sei es Freude mit einem Funky Tanz-Song oder Nostalgie durch eine Ballade. Es soll authentisch sein und die Leute genau das fühlen lassen, womit sie etwas anfangen können.“

„Ich will Musik in Vollzeit machen, gerne auch als Songwriterin für andere Künstler:innen oder als Background-Sängerin“

blickfeld: „Wie gestaltet sich deine weitere – musikalische – Lebensplanung?“

Leonora: „Aktuell geht es in Richtung der nächsten Veröffentlichungen. Zum Jahreswechsel soll beispielsweise eine kleine EP mit drei bis vier Songs stehen. Auch sind weitere Auftritte geplant, nachdem ich diesen Sommer sehr viel live spielen konnte, was unglaublichen Spaß gemacht hat. Für die Zukunft möchte ich auf Bühnen außerhalb Nordrhein-Westfalens auftreten und suche dazu den Kontakt zu passenden Veranstaltern – auch um den kommenden Festival-Sommer mitzunehmen.

Leonora – Foto: Alina Plümacher

Ich merke, dass Musik genau mein Ding ist, womit ich Leben und mein Geld verdienen will. Natürlich ist das mit Zweifeln verbunden, vielleicht auch aus der gesellschaftlichen Erwartungshaltung heraus, einen vermeintlich ’sinnvollen‘ Beruf zu ergreifen. Vor diesem Hintergrund habe ich mich zwischenzeitlich für Englisch und Musikpädagogik auf Lehramt an der Bergischen Universität eingeschrieben. Im Ergebnis ist das aber gar nichts für mich gewesen, auch wenn es die Verbindung zur Musik gibt. Deswegen plane ich einen Studienwechsel an die Musikhochschule. Ich will Musik in Vollzeit machen, gerne auch als Songwriterin für andere Künstler:innen oder als Background-Sängerin. In diesem Zuge bin ich froh, in der privilegierten Situation zu sein, aufgrund meiner familiären Unterstützung keinerlei existenzielle Sorgen zu haben.

Ich finde es wichtig, etwas zu machen, was mir Freude bringt und dabei Dinge und Menschen um mich herum zu haben, die ich gut finde. Natürlich sind nicht alle Aspekte am Job mein Hobby, aber es fühlt sich sinnvoll für mein Leben an.“

blickfeld: „Vielen Dank für das Interview!“ »mw«

Das Interview führte Martin Wosnitza

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