Verbindung durch das Mischpult

Marcel Adler und Marcel Niemann studieren an der Bergischen Universität. Wenn sie abends frei haben, legen sie innerhalb der Stadt in verschiedenen Clubs als DJs auf. Kürzlich haben sie sogar ein Gewerbe angemeldet.

Der Nebenjob war dabei zu Beginn ihres Studiums gar nicht unbedingt geplant. Durch Zufall haben sich die beiden im Spätherbst 2011 getroffen, da sie gemeinsam Sportwissenschaft studieren. Dabei liegen ihre Heimatorte Erkrath und St. Augustin 55 Kilometer Luftlinie entfernt. Auf der Ersti-Fahrt saßen sie im Bus nebeneinander – ebenfalls durch Zufall. Marcel Adler blickte in ein DJ-Magazin. Dadurch kamen sie ins Gespräch und trafen sich später zum Mixen.

Mittlerweile haben sie einige eigene Songs gemixt, die sie auf dem Internetportal Soundcloud.de veröffentlicht haben. In Wuppertaler Diskotheken haben sie seitdem auch mehrere Mal die Möglichkeit erhalten, sich zu probieren. So legten sie beispielsweise schon mal im Butan-Club, in der Börse oder im Bloomclub auf.
Im August nahmen sie an einem DJ-Contest im Bootshaus teil, Deutschlands bekanntestem und größtem Elektroclub. Am Ende sprang ein guter vierter Platz heraus. „Das war natürlich schon was Außergewöhnliches. Wir konnten da stehen, wo sonst die auflegen, zu denen man hinaufschaut“, sagt Niemann. Der 21-Jährige hat seit kurzem auch zwei große Studioboxen in seinem Zimmer. Das ist eine gemeinsame Investition gewesen. Denn seit Mai dieses Jahres haben sich die beiden DJs offiziell zusammengeschlossen. Mars2Mars nennen sie sich.

Die Anfänge von Marcel Adler und Marcel Niemann liegen noch gar nicht so lange zurück. Mit 19 Jahren versuchten sie sich im Mixen. Vorher war ihr Musikgeschmack auch ganz anders: Marcel Adler hörte sich Rockmusik an, Marcel Niemann Hip-Hop. „Freunde von mir haben auch ein bisschen gemixt, das wollte ich mal probieren“, erzählt Marcel Adler. Der 23-Jährige merkte, dass er Gefallen daran fand. „Heute kann ich schneller mal was mixen, man kann improvisieren und muss nicht erst lange überlegen“, weiß er. Früher haben sie daher öfter gemixt, um zu üben. Heute ist das eher die Ausnahme.

Seit kurzem haben die beiden ein Gewerbe angemeldet, um neben dem Studium etwas Geld zu verdienen. „Bis jetzt hat uns der Resident (Haupt-DJ) der Clubs die Möglichkeit gegeben, vor ihm aufzulegen. Dafür sind wir ihm dankbar. Wenn man hinter dem Mischpult steht und die Gäste vor einem abfeiern, fühlt man sich bestätigt. Die eigene Musik kommt an, das ist schon ein Kribbel-Gefühl“, beschreibt Niemann. Adler fügt hinzu: „Das ist eines der besten Gefühle, die ich je erlebt habe. Einfach unglaublich.“ Ob sie in Zukunft noch stärker die Richtung einschlagen, wissen sie heute noch nicht.

Die DJs haben zudem Glück, dass sie zwei andere Studenten der Bergischen Uni ein bisschen an die Hand nehmen: Christoph Nettelbeck und Daniel Struck sind schon seit ungefähr zehn Jahren DJs und legen öfter auf. „Wir haben auch kein Problem, uns hinten anzustellen“, betont Marcel Niemann. Die erfahrenen DJs bieten ihnen immer an, mit ihnen aufzulegen und geben auch Kritik zurück. Diese war bis jetzt immer positiv. »hst«

Titelbild: Marcel Niemann (li.) und Marcel Adler im Alter Weinkeller (Dortmund) © Sarah Lueg

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