Wohnheime, Mensa, Kinderbetreuung: Das plant die neue Geschäftsführerin des Hochschul-Sozialwerkes

Ursula Dumsch ist neue Geschäftsführerin des Hochschul-Sozialwerkes Wuppertal. Am 1. Januar 2022 trat sie die Nachfolge von Fritz Berger an, der das HSW fast 35 Jahre leitete. blickfeld hat mit ihr über ihren Werdegang, ihre Ziele und ihre Verbindung zu Wuppertal gesprochen.

Titelfoto: Ursula Dumsch - Foto: HSW/Michael Mutzberg

blickfeld: Frau Dumsch, herzlich willkommen an der Bergischen Universität Wuppertal. Können Sie sich unseren Leser:innen kurz vorstellen?

Ursula Dumsch: Vielen Dank! Seit Ende meines Studiums der Betriebswirtschaftslehre an der Universität zu Köln lebe ich mit meinem Ehemann hier in Wuppertal. Ich habe für viele deutsche und global agierende Unternehmen aus der Touristik-, Handel- und Entsorgungsbranche in kaufmännischen Führungspositionen gearbeitet und in dieser Zeit auch ein Jahr lang in der Schweiz gelebt. Ich blieb lange in der Privatwirtschaft tätig, bis ich auf eine Stellenausschreibung der Kölner Universität aufmerksam wurde. Dort habe ich die Leitung des Dezernates für Wirtschaft und Finanzen übernommen und diese Position die vergangenen fünf Jahre ausgefüllt. Somit kenne ich sowohl privatwirtschaftliche, als auch öffentliche Strukturen, speziell universitäre Abläufe und die Zusammenarbeit etwa mit dem Ministerium für Wissenschaft und Kultur in Nordrhein-Westfalen.

„Die Entwicklung des Hochschulstandortes (…) ist zugleich eine Möglichkeit, die Stadt mitzugestalten“

blickfeld: Was hat Sie motiviert, sich beim Hochschul-Sozialwerk Wuppertal als Geschäftsführerin zu bewerben?

Ursula Dumsch: Mich hat die Stellenausschreibung und die darin beschriebene Weiterentwicklung des Hochschulstandortes angesprochen. Ich lebe seit 1991 in Wuppertal und merke, wie sich in den letzten Jahren, insbesondere durch das große bürgerschaftliche Engagement, viel in der Stadt tut. Die Entwicklung des Hochschulstandortes, gemeinsam mit der Universität, ist zugleich eine Möglichkeit, die Stadt mitzugestalten.

Ferner kann ich mir persönlich nicht vorstellen, einen Job ewig zu machen. Ich wollte nicht als Finanzdezernentin in den Ruhestand gehen und habe überlegt: Wann kannst du noch wechseln, ab wann bist du zu alt? Die offene Stelle als HSW-Geschäftsführerin kam passend zu dieser Frage.

blickfeld: Welche Ziele verfolgen Sie als neue Geschäftsführerin des Hochschul-Sozialwerkes Wuppertal?

Ursula Dumsch: Das Hochschul-Sozialwerk ist Partner der Bergischen Universität. Während die Universität die Köpfe der Studierenden füllt, bieten wir ihnen das ‚weiche Umfeld‘ an. Ein großer Pfeiler sind unsere Wohnheime, für die wir viele Auszeichnungen erhalten haben. Dieser richtig gute Standard muss aufrechterhalten werden. Selbst während der Corona-Pandemie sind unsere Studierendenwohnheime zu fast 100 Prozent ausgelastet. Gestärkt werden soll unsere Präsenz am Campus Haspel, nach Möglichkeit mit einem eigenen Wohnheim-Standort.

Das Thema ‚Ernährung‘ ist ein Dauerthema und zugleich ein Spannungsfeld. Wir versorgen rund 23.000 Studierende und mehrere tausend Mitarbeiter:innen der Hochschulen in Wuppertal, zu denen neben der Bergischen Universität auch die Kirchliche Hochschule und der Wuppertaler Standort der Hochschule für Musik und Tanz Köln gehören. Wie bediene ich die unterschiedlichen Zielgruppen und ihre Wünsche? Zugleich möchte ich einen engen Draht zu den Mitarbeitenden des Sozialwerkes halten und werde in diesem Monat in den verschiedenen Gastronomie-Standorten des Sozialwerkes mitarbeiten. Mit Schritten, wie etwa zweisprachige Anzeigen an den Mensen und Cafeterien, möchte ich verstärkt auf internationale Studierende und Gäste eingehen.

Für alle Universitätsangehörigen ist zudem das Thema Kinderbetreuung am Campus wichtig. Das Sozialwerk ist das einzige Studierendenwerk in NRW, das über keine Kindertageseinrichtung verfügt. Beim Thema Studienfinanzierung braucht es einfachere Regelungen und eine Digitalisierung der Verwaltungsprozesse, beispielsweise beim BAföG. Da sind wir abhängig von den jeweiligen Bundesvorgaben.

Nachhaltigkeit: „Beim Hochschul-Sozialwerk passiert viel, was wir stärker (…) kommunizieren möchten“

blickfeld: Welche neuen Themen möchten Sie angehen?

Ursula Dumsch: Ich möchte gerne einen – zumindest rudimentären – Nachhaltigkeitsbericht herausgeben. Beim Hochschul-Sozialwerk passiert viel, was wir stärker, gerade in Richtung der Studierenden, kommunizieren möchten. Weiter strebe ich eine intensive Vernetzung mit Akteuren am Campus, zum Beispiel in Richtung Hochschulsport an, um die Angebote besser aufeinander abzustimmen. Notwendig ist auch eine Überarbeitung der Internetseite des Hochschul-Sozialwerkes.
Mein Ziel ist es, das HSW als kompetenten Dienstleister für die Studierenden, die Bergische Universität und der Stadtgesellschaft in Wuppertal zu positionieren.

blickfeld: Zum Abschluss: Was sind ihre Lieblingsorte in Wuppertal?

Ursula Dumsch: Ich bin gerne bei gutem Wetter zu Fuß unterwegs, etwa auf der Samba- oder Nordbahntrasse oder im Gelpetal. Ich besuche oft den Skulpturenpark und das Von-der-Heydt Museum in Elberfeld. Generell nutze ich gern das reiche Kulturangebot in Wuppertal.

blickfeld: Vielen Dank für das Gespräch. »mw«

Zum Hochschul-Sozialwerk Wuppertal

Das Hochschul-Sozialwerk Wuppertal ist eine unabhängige Anstalt des öffentlichen Rechts und hier in Wuppertal für die Studierenden der Bergischen Universität, der Kirchlichen Hochschule Wuppertal und der Hochschule für Musik und Tanz Köln, Standort Wuppertal, zuständig.

Mit rund 170 Beschäftigten stellt das Hochschul-Sozialwerk zahlreiche soziale Dienstleistungen für die Studierenden bereit. Zu den Kernaufgaben zählt das Angebot günstigen Wohnraums (1.217 Wohnplätze), die Hochschulgastronomie (10 Cafeterien bzw. Mensen) sowie die Studienfinanzierung (Fördersumme rund 19 Mio. Euro).

Weitere Informationen sind abrufbar unter: www.hochschul-sozialwerk-wuppertal.de

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