»LEGO trifft IKEA«: Oper plant klimaneutrale Musiktheaterproduktion

Die Oper Wuppertal plant auf Initiative der designierten Opernintendantin Rebekah Rota, das Thema "Nachhaltigkeit" im Theateralltag umzusetzen. Hinter dem damit verbundenen "Modular Stage Zero" verbirgt sich die Entwicklung eines wiederverwendbaren modularen Baukastensystems für die Bühne.

Rebekah Rota - Foto: Felix Grünschloß

„Es ist im Kern ein simples Unterfangen, wie »LEGO trifft IKEA«: Es gibt eine Anzahl an Bühnenelementen, die jeweils frei kombiniert werden können“, erklären die Verantwortlichen des Opernbetriebes. Das nun von Bühnenbildner:innen und den künstlerischen Teams modular erarbeitete Bühnensystem soll erstmals in der Spielzeit 2023/24 zum Einsatz kommen, konkret bei einer Musiktheaterproduktion, die im Dezember 2023 Premiere feiert. Mittelfristig möchten die Wuppertaler Bühnen mit dieser Grundlage einen neuen, nachhaltigen Produktionsstandard – ggf. über alle Sparten hinweg – etablieren.

„Modular Stage Zero“: Wiederverwertete Bühnenbilder kamen bereits im Barock zum Einsatz

„Modular Stage Zero“ schließt laut den Verantwortlichen ein ansprechendes Bühnenbild nicht aus: „Denn auch wenn das Charakteristikum der Kunstform von Anfang an eine prachtvolle Opulenz war – schließlich wollten die Fürsten im 16. Jahrhundert damit Macht und Reichtum demonstrieren -, so wurden schon im Barock Bühnenbilder meist angepasst und wiederverwendet.“ Es gehe vielmehr darum, diese Opulenz für die heutige Zeit neu zu definieren und die ursprüngliche Kraft der Oper zu bewahren, die „unsere Emotionen unmittelbar anzusprechen, Verständigung und Begegnungsräume schaffen sowie Inspiration bieten“ soll.

Wuppertaler Oper plant klimaneutrale Musiktheaterproduktion © mw

Nachhaltige Bühnenbilder gehen „nicht zum Nachteil der künstlerischen Exzellenz“

„Der Kulturstiftung des Bundes gilt für ihre Förderung dieses Projektes meine ausdrückliche Dankbarkeit. Ich freue mich, dass sie mit uns dieses Unterfangen wagen und hoffe, dass sich unser Erkenntnisgewinn zum Nutzen vieler anderer Bühnen einsetzen lässt. Mein Ziel ist es, zu zeigen, dass nachhaltigeres Produzieren nicht zum Nachteil der künstlerischen Exzellenz gereicht,“ erklärt Rebekah Rota abschließend. »red«

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