Wie weit darf man für Rache gehen?
Ahab, Kapitän des Walfängerschiffes Pequod, verliert durch den Angriff eines Wals ein Bein und ist seither von Rache besessen. Mit seiner Mannschaft bereist er die Meere auf der Suche nach seinem Erzfeind, wobei sie mit einigen Turbulenzen zu kämpfen haben. Künstler Tony Cragg bringt mit seinem Bühnenbild ein gesamtes Schiff in die Wuppertaler Riedel-Halle und nimmt die Zuschauer:innen einen Abend lang mit auf den tosenden Ozean. Die Darsteller:innen zeigen mit Robert Sturms Inszenierung von Herman Melvilles Klassiker eine eindrucksvolle Darstellung des Kampfes zwischen der Besatzung der Pequod und dem Wal Moby-Dick. Dabei wird schnell klar, dass es um mehr geht als Rache: Vielmehr geht es um Machtmissbrauch, den Kampf zwischen Mensch und Tier und die damit verbundenen Grenzen der eigenen Menschlichkeit.
„Als löste sich die Mittelachse der Welt“
In knapp zwei Stunden wird das Publikum nicht nur einmal von starken Emotionen, die einer Sintflut gleichen, getroffen. Zentral sind vor allem die Einsamkeit und der voranschreitende Wahnsinn Ahabs, aber auch der Leidensdruck der Schiffsleute, ausgelöst durch den vom Wal besessenen Kapitän. Dabei untermalen Musik und Gesang des Schönberg-Ensembles der Hochschule für Musik und Tanz Köln und des Komponisten Alexander Balanescu das Stück nicht nur, sondern nehmen die Rolle eines starken Erzählers ein und begleiten sowohl die Schiffsleute als auch das Publikum bei Kapitän Ahabs Kampf gegen den Wal und sich selbst.
Wer das beeindruckende Zusammenspiel von Licht, Musik und Text rund um die Geschichte von Kapitän Ahab und Moby Dick selbst erleben und sehen möchte, wie der Wal szenisch auf die Bühne gebracht wird, kann sich noch bis zum 19. September 2021 in der Riedel-Halle selbst davon überzeugen. Studierende können die kommenden drei Aufführungen kostenfrei über die Bühnenflatrate besuchen. Hierbei ist eine telefonische Buchung erforderlich. »jr & hvn«
Weitere Aufführungen von Moby-Dick
- Freitag, 17. September 2021
- Samstag, 18. September 2021
- Sonntag, 19. September 2021
Weitere Informationen und Ticketbuchung