Alice Hasters erklärt es ihnen in ihrem Buch trotzdem. Eindringlich und geduldig beschreibt sie, wie Rassismus ihren Alltag als Schwarze Frau in Deutschland prägt. Dabei wird klar: Rassismus ist nicht nur ein Problem am rechten Rand der Gesellschaft. Und sich mit dem eigenen Rassismus zu konfrontieren, ist im ersten Moment schmerzhaft, aber der einzige Weg, ihn zu überwinden.
Denn: Wer Rassismus bekämpfen will, muss Veränderung befürworten – und die fängt bei einem selbst an. Eine erste Möglichkeit der Selbstreflektion bietet der Salon Knallenfalls an. Csilla Letay und Julian Dell haben die Bestseller-Autorin am Donnerstag, 3. September, um 20 Uhr zu einer Open-Air-Lesung ins Freibad Mirke eingeladen. 100 Gäste können an ihr teilnehmen, zwei davon über die folgende blickfeld-Verlosung.
blickfeld-Verlosung: 1 x 2 Plätze auf der Gästeliste zur Lesung im Freibad Mirke
Gemeinsam mit dem Salon Knallenfalls verlost die blickfeld-Redaktion 1 x 2 Plätze auf der Gästeliste. Um an der Verlosung teilzunehmen, müsst ihr lediglich unseren Instagram-Account abonnieren, folgenden Beitrag liken und mit dem Hashtag #FreibadMirke kommentieren. Die Verlosung endet am 27. August 2020 um 16 Uhr.
Es gelten unsere allgemeinen Facebook Chronik-/Instagram Feed-Gewinnspiel Teilnahmebedingungen.
Tickets können ferner für 12 Euro im Vorverkauf über wuppertal-live.de erworben werden. Das Event ist laut Veranstalter fast ausverkauft. Weitere Informationen sind zudem über das Facebook-Event zur Veranstaltung abrufbar.
Hinweis im Hinblick auf die Corona-Schutzverordnung
In puncto Corona-Schutzverordnung erklärt der Veranstalter der Lesung:
Die Veranstaltung ist bestuhlt und findet unter freiem Himmel statt. Laut aktueller Corona-Schutzverordnung muss jeder Gast spätestens bei Betreten des Veranstaltungsgeländes seine Kontaktdaten hinterlassen – diese werden maximal vier Wochen datenschutzkonform aufbewahrt und im Falle der Fälle an die Behörden zur Infektionsrückverfolgung weitergegeben. Auf dem Gelände herrscht Maskenpflicht. Am Sitzplatz können die Masken während der Veranstaltung abgelegt werden. Bei Veranstaltungen wie dieser, mit maximal 100 Gästen, darf auf den Mindestabstand zwischen den Stühlen verzichtet werden. Davon unberührt ist die allgemeine Maskenpflicht auf dem Gelände – nur am zugewiesenen Sitzplatz darf die Maske abgelegt werden. Am Einlass bitten wir jeden Gast verpflichtend, die Hände zu desinfizieren. Gäste, die grippeähnliche Symptome aufzeigen, bitten wir, daheim zu bleiben. »red«
Mehr Informationen zum Salon Knallenfalls
Wieso der Name?
Dazu schreiben uns beide: „Der Name Salon Knallenfalls steht für das Gefühl und die Atmosphäre eines Salons mit schweren und samtigen Vorhängen, gedeckten Farben und guten Drinks, gepaart mit der Bodenständigkeit einer Mina Knallenfalls und damit auch mit unserem Wirkungskreis, dem Bergischen Land. Knallenfalls ist zudem ein herrlich abstrakter wie absurder Begriff.“
Kontaktdaten
- E-Mail: booking@salonknallenfalls.de
- Instagram: @salonknallenfalls
- Facebook: Salon Knallenfalls
Mein Kommentar zu Alice Hasters‘ Rassismusbegriff.
Die Zeile „Und sich mit dem eigenen Rassismus zu konfrontieren, ist im ersten Moment schmerzhaft, aber der einzige Weg, ihn zu überwinden“
setzte bei mir eine mentale Kettenreaktion in Gang, die ich gerne mal zusammenfasse:
Die moralische Messlatte wird hier so hoch angesetzt, dass sogar schon neutrale oder ethisch indifferente Verhaltensweisen wie hier die Fragen nach Sonnenbrandgefahr, Herkunft etc. Entrüstung verursachen sollen. Was stimmt mit der Messlatte nicht ? Das hier:
1. Nehmen wir mal an, der „latente Rassismus“ wäre eine gefährliche Vorstufe einer zur vollen Entfaltung gelangten, menschenrechtsverachtenden Ideologie, die diesen Mitmenschen Rechte abspricht, dann müsste doch die Kritik der Autorin erst recht solchen Ideologien gelten, die damit voll zur Blüte gelangt sind und unter großem Beifall in Europa Fuß gefasst haben. Genau das ist aber bei Alice Hasters nicht der Fall, denn der neuere Religionsfaschismus, der von Afrika, der Levante oder Afghanistan kommend Einzug in Europa gehalten hat, bleibt unerwähnt, obwohl er Menschen trennt in „vollwertig (=Mann) halbwertig (=Frauen) und wertlos (=Ungläubige)“.
2. Das Schuld-Sensorium wird über fahrlässig / vorsätzlich hinaus erweitert in Richtung Tabubruch und zwar deshalb, weil es die unbewusste Sünde des „inneren Rassismus“ betrifft. Die jedoch ist juristisch im säkularen System nicht handhabbar. Wer sowas dennoch begrüßt, lässt durchblicken, dass er plant, auch solche Personen mit Sanktionen zu belegen, die objektiv juristisch gar nichts falsch gemacht haben, womit wir uns übrigens dem Status quo nähern.
3. Der Trend zur Gesinnungsgesellschaft mit einer reinen Gesinnungsjustiz lässt grüßen. Ein Alptraum deshalb, weil er mit dem Ignorieren der Schwerkriminalität einhergeht, die sich austoben darf, weil es die Gesinnungsprüfer so festlegen.
4. Kurz anreißen kann ich hier nur mögliche Analogiefälle mit reziproker Struktur, also konkret: Situation einer einzelnen weißen Frau im Bus in einer großen Stadt im Kongo, Nigeria oder Südafrika. Solche Fallumkehrungen, die eine Perspektiverweiterung darstellen, sind Leuten, die nach Privilegien suchen statt nach Gerechtigkeit und Gleichheit, ein Dorn im Auge.