Poesie mit Stil: Poetry Slam in der Wuppertaler börse

Am 8. Januar 2019 fand zum ersten Mal in diesem Jahr der Poetry Slam der Slam Börse Wuppertal statt. Fünf Wortakrobat*innen aus unterschiedlichen Städten zeigten in der Wuppertaler börse ihr Können, um das Publikum für sich zu gewinnen. Mit am Start waren: Anna Lysiert aus Bielefeld, Lidia Morante Maldonado aus Wermelskirchen, Andi Substanz aus Münster, NichtGanzDichter aus Köln und Ludwigshafen und John Bryan Zoranski aus Bochum. blickfeld-Redakteurin Sarah Höchel war ebenfalls dabei und berichtet.

Titelbild: Die Organisatoren Wilko Gerber und Ralph Michael Beyer © sh

Die Slam Börse Wuppertal findet seit Mai 2018 jeden zweiten Dienstag im Monat statt und wird von den Moderatoren Wilko Gerber, der schon als 13-Jähriger als Slam-Poet auf der Bühne stand, und Ralph Michael Beyer, der eine Schwäche für Frauen namens Elke hat, veranstaltet. Mit lustigen Anekdoten und cleveren Wortwitzen heizen sie das Publikum auf und sorgen für gute Stimmung.

Poetry Slam – Was ist das überhaupt?

Poetry Slam (dt. Poesieschlacht) ist ein literarischer Wettbewerb, bei dem selbstgeschriebene Texte vorgetragen werden. Jeder kann sich anmelden und mitmachen. Gerade bei jungen Menschen ist diese Art von Literatur sehr beliebt. Das Publikum ist zugleich die Jury und entscheidet, wer von den Slammer*innen in die nächste Runde kommt und am Ende gewinnt. Diese haben zwischen fünf und sieben Minuten Zeit, die Gunst der Zuschauer*innen zu gewinnen. Dabei sollte die Vortragsart möglichst kreativ sein. Requisiten, durchgängiger Gesang, Kostüme oder fremde Texte sind jedoch verboten.

In der Slam Börse Wuppertal findet der Slam als Turnier statt und besteht aus drei Runden: Vier von sechs oder drei von fünf Slammer*innen werden mithilfe des Publikums und deren Urnen-Abstimmung in die nächste Runde gewählt. In der zweiten Runde werden dann die Finalisten ermittelt. Im Finale entscheidet der Beifall des Publikums, wer als Sieger*in von der Bühne geht.

Lidia Morante Maldonado vs. NichtGanzDichter

In der Januar-Ausgabe des Slams entschied das Publikum: Lidia und NichtGanzDichter sind im Finale. Lidia durfte anfangen und begeisterte das Publikum mit ihrem gesellschaftskritischen Text „Mobbing“.

Lidia Morante Maldonado vs. NichtGanzDichter © sh

NichtGanzDichter, der das Publikum vor allem mit seinem ersten Text über das Schachspielen zum Lachen brachte, legte mit einem Beitrag über die „nicht ganz Dichten“ unserer Gesellschaft nach. „Einen Tick anders“ lautet sein Mantra, mit dem er das Publikum zum Nachdenken anregte. Es ging ums Pläne schmieden, die der „normale Mensch“ nicht versteht, und eine ernst zu nehmende Erkrankung: das Tourette-Syndrom. NichtGanzDichter ist selbst davon betroffen, wie er uns in einem kurzen Interview nach dem Slam erzählte.

Der mittlerweile 40-Jährige Poet und Gewinner des Abends steht seit 2008 auf der Bühne. Zum Poetry Slam ist er damals über ein Internetdate gekommen, die ihn zu einem Slam mitnahm. Ihm ist es vor allem wichtig, das Publikum zu unterhalten, jedoch auch gesellschaftskritische Themen anzusprechen und Botschaften zu vermitteln. Das Interview beendet er mit den Worten:

„Jeder Mensch hat seine Macken und genau das ist liebenswert“.

Slam-Sieger NichtGanzDichter ist Sieger des Abends © sh

Der nächste Poetry Slam findet am 12. Februar 2018, um 19:30 Uhr in der Wuppertaler börse statt. Die Poeten sind: Eva Lisa, Juston Buße, Destina Baslik, Christian Surrey und Jan Bühlbecker. Sie kämpfen erneut um den Börsen-Dax. »sh«

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