Spaceman Spiff kehrt in die Utopiastadt zurück und begeistert das Publikum

Es wird dunkel auf dem alten Bahnhofsgelände. Über der aufgebauten Bühne leuchtet eine Lichterkette und an der Wand hängt ein Einbahnstraßenschild mit der Aufschrift Spaceman Spiff – dem Künstlernamen von Hannes Wittmer. Leise Gitarrenklänge erklingen und ein Cello setzt ein, dann wird die Bühne in rotes Licht getaucht. Großer Applaus ist die Antwort des Publikums mit rund 150 Gästen, die im Hutmacher eng beisammen stehen. Ein Gefühl eines Haut-Nah Konzerts entsteht. Dies wird durch Hannes Wittmers Interaktion mit den Zuschauern verstärkt. Oft bringt er sie mit seinen Aussagen und persönlichen Erzählungen zum Schmunzeln, so berichtet er beispielsweise von seinem Tag, den er im Wuppertaler Zoo verbracht hat und wo ihm die Pinguinbabys an kleine Bären erinnerten.

Comeback nach eineinhalb Jahren Pause

2009 veröffentlichte er sein erstes Album, das autobiografisch angehaucht war und in einer Zeit entstand, in der er viel zu verarbeiten hatte. Durch den Erfolg des Albums rutschte er in die Musikszene hinein. Nach acht Jahren intensiver Arbeit folgte 2015 eine Pause, um den Kopf frei zu bekommen. Nun ist er mit seiner Tour „Drüben im Park“ zurückgekehrt. Wuppertal ist der dritte Ort, nach Osnabrück und Dortmund, wo er ein Konzert gibt. Man merkte ihm in jeder Minute seine Freude an, wieder auf der Bühne zu stehen. Lachend berichtete er, dass er sich einige seiner alten Lieder vor dem Konzert erst einmal auf YouTube anhören musste.
Die Location in Wuppertal ist ihm nicht fremd, im Spätsommer 2015 spielte er schon einmal in Utopiastadt. Auf die Frage an das Publikum, ob von damals Zuschauer dabei seien, stellte sich heraus, dass die Mehrheit ihn zum ersten Mal live sieht, woraufhin er anmerkte: „Jetzt bin ich aufgeregt.“

Gitarre, Cello und Gesang – mehr braucht es nicht

Es ist die Mischung aus nachdenklichen, teils melancholischen Lieder, in Verbindung mit dem Zusammenspiel von ihm und Clara Jochum am Cello, das für einige Gänsehaut-Momente sorgt, wie auch beim Lied Photonenkanonen, wo sie ebenfalls den Refrain zusammen singen. Meist beginnen seine Lieder ruhig, steigern sich aber zur Mitte hin und münden schließlich in einem großen Finale aus Gitarre und Cello. In seinen Liedern behandelt er Themen wie Liebe und Freiheit (Norden) oder die Überflutung von Informationen (Satelliten). Zu Milchglas berichtet er, dass es kurz nach seinem zweiten Album entstanden ist, mit dem er zwar sein Ziel erreicht hatte, denn er „konnte nun den teuren Käse beim Edeka kaufen und dennoch meine Miete zahlen“, aber in ein kurzes Loch gefallen ist.
Kleine Soundprobleme löst er charmant und reagiert auf den Beifall des Publikums mit einem verlegenen „Das ist sehr nett“. Bei der Ankündigung des Liedes Mit Scherenhänden konnte eine Frau aus dem Publikum ihren Freudenschrei nicht unterdrücken, woraufhin er ihr spontan das Lied widmete. Und spätestens als er Vorwärts ist keine Richtung spielte, eins seiner bekanntesten Stücke, konnten die Gäste in der fast ausverkaufte Utopiastadt nicht anders, als mit zu wippen. Nachdem sich zwei Zugaben fast nahtlos in das Programm einfügten, spielte er zum Schluss ein „Rausschmeißerlied“, eine leise Akustikversion von Die Gedanken sind frei und leitete damit das Ende eines gelungenen Abends ein. »nkl«

Titelbild: Spaceman Spiff begeisterte in Utopiastadt © Julian Dell

Weitere Auftritte seiner Tour:

  • 3. Mai – Aachen, Musikbunker
  • 4. Mai – Köln, Artheater (Ausverkauft)
  • 5. Mai – Lüneberg, Salon Hansen
  • 6. Mai – Hannover, LUX
  • 7. Mai – Roststock, M.A.U. Club
  • 23. Mai – Frankfurt, Brotfabrik

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