Nur 14 Prozent der Studiengänge in Wuppertal haben einen Numerus Clausus (NC)

Wer im kommenden Wintersemester ein Studium in Deutschland beginnen möchte, hat gute Chancen auf einen Studienplatz. Nur für rund 38 Prozent aller Studienangebote in Deutschland gilt eine Zulassungsbeschränkung, ein sogenannter Numerus Clausus (NC). In NRW liegt der Anteil bei 30,4 Prozent, in Wuppertal gar nur bei 14 Prozent. Dies zeigen aktuelle Daten im Rahmen des CHECKS Numerus Clausus des CHE Centrum für Hochschulentwicklung.

Hamburg und Berlin weisen für das kommende Wintersemester mit 62,8 bzw. 61,2 Prozent die höchsten NC-Quoten im Ländervergleich auf. Es folgen Baden-Württemberg und Bremen, wo jeweils mehr als die Hälfte der Studienangebote zulassungsbeschränkt sind. In Thüringen haben Studieninteressierte weiterhin die niedrigsten Auswahlhürden. Hier findet mit einem NC-Anteil von 19,6 Prozent lediglich bei jedem fünften Studiengang eine Auswahl unter den Studienbewerber:innen statt.

In solchen zulassungsbeschränkten Studiengängen ist die Anzahl der Studienplätze limitiert. Über die Vergabe der Plätze entscheiden dann die Abiturnoten und ggf. weitere Kriterien wie zum Beispiel das Ergebnis bei einem Auswahltest. In zulassungsfreien Studiengängen können sich dagegen alle Personen einschreiben, welche die formellen Zulassungsvoraussetzungen, wie etwa das Abitur, erfüllen.

Quelle: CHE Centrum für Hochschulentwicklung

Wuppertal hat mit 14 Prozent eine der niedrigsten NC-Quoten im Bundesland

In Nordrhein-Westfalen variiert die NC-Quote stark zwischen den verschiedenen Städten bzw. Hochschulstandorten des Landes mit mehr als 16.000 Studierenden. Während in Köln über die Hälfte der Studienangebote zulassungsbeschränkt sind, sind es in Paderborn gerade einmal sieben Prozent. Wuppertal hat mit 14 Prozent eine der niedrigsten Quoten in NRW, gehört jedoch zusammen mit Köln und Siegen zu den drei Studienstandorten, deren Quote im Vergleich zum Vorjahr geringfügig gestiegen ist.

Quelle: CHE Centrum für Hochschulentwicklung

Gründe für den sinkenden NC-Anteil: Mehr Studiengänge und fallende Erstsemesterzahlen

Deutschlandweit ist der Numerus Clausus-Anteil in den letzten zehn Jahren deutlich gesunken, von 45,5 Prozent im Wintersemester 2013/14 auf 37,9 Prozent im Wintersemester 2023/24. „Ein wesentlicher Faktor für den konstanten Rückgang der NC-Quoten in Deutschland in den vergangenen Jahren ist die Zunahme der Anzahl der Studienangebote bei einem gleichzeitigen Rückgang der Erstsemesterzahlen. Die Hochschulen können dann vermehrt Zulassungsbeschränkungen fallen lassen, was ja vor dem Hintergrund des drohenden Fachkräftemangels auch politisch gewollt: Beispielsweise hat Hamburg kürzlich angekündigt, die Zulassungsbeschränkungen im Lehramt fallen zu lassen“, erklärt Cort-Denis Hachmeister, Experte für Hochschulzugang beim CHE Centrum für Hochschulentwicklung.

Diese Entwicklung deckt sich mit den Ergebnissen von aktuellen Befragungen im Rahmen des CHE Hochschulrankings unter rund 80.000 Studierenden. Abgesehen von den Fächern Psychologie, Medizin und Wirtschaftspsychologie gaben dabei in allen im CHE Ranking vertretenen Fächern mehr als 80 Prozent der Studierenden an, an einer ihrer Wunschhochschulen eingeschrieben zu sein. »mw«

Über die Publikation „CHECK – Numerus Clausus an deutschen Hochschulen 2023/24“

Grundlage des „CHECK – Numerus Clausus an deutschen Hochschulen 2023/24“ sind die NC-Daten des Hochschulkompasses der Hochschulrektorenkonferenz für knapp 22.000 Studienangebote im Wintersemester 2023/24 sowie entsprechende Daten der vergangenen Jahre. Die Länderquoten wurden bezogen auf das Sitzland der Hochschule ermittelt. Bei ortsbezogenen NC-Quoten werden alle Studienangebote am Studienort gezählt. Dadurch kann es bei Stadtstaaten zu kleineren Abweichungen zwischen Landes- und Ortsquote kommen. Bundesland, Hochschultyp, Abschlussart und Fächergruppe dienten als Analysekriterien.

Autor des „CHECK – Numerus Clausus an deutschen Hochschulen 2023/24“ ist Cort-Denis Hachmeister, an der Erstellung und Analyse beteiligt waren Anna Gehlke und Katja Hein von CHE Consult.

  • Weiterführende Informationen sind abrufbar unter: che.de

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