Die Elberfelder Nordstadt: Vom Ölberg ins Mirker Quartier

An diesen Kultvierteln kommt man als neue:r Wuppertaler:in kaum vorbei. Dort zu leben bedeutet viel mehr als nur wohnen, weshalb die Nordstadt besonders bei jungen Menschen beliebt ist.

Hinweis: Dieser Beitrag erschien im blickfeld-Magazin zum WiSe 21/22.

„Das Tippen-Tappen-Tönchen hoch oder doch lieber die 643 nehmen?“

Fußläufig zur Elberfelder Innenstadt und zum Luisenviertel liegt der Ölberg. Dieses Wohnviertel erreicht man entweder über viele Treppen, wie das Tippen-Tappen-Tönchen direkt beim Luisenviertel, oder mit der Buslinie 643. Das Besondere an diesem Bus: Er ist kürzer als gewöhnlich, damit er möglichst problemlos durch die engen Straßen des Ölbergs kommt. Egal wie – der Weg auf den Berg lohnt sich, denn neben der guten Lage, Imbissen, Kiosken und schönen Fassaden, die aus der Gründerzeit stammen, hat dieses Wohnviertel viel zu bieten.

Soziales und nachhaltiges Leben

Entlang der Marienstraße, die den ganzen Berg durchzieht, gibt es viele Geschäfte und Restaurants zu entdecken. Im Sugo stehen selbstgemachte Pasta und Wraps auf der Karte und zum Nachtisch kann man für Torte oder Cupcakes in die La petite Confiserie (pausiert aktuell) gehen. Wer etwas zum Entspannen braucht, wird im Breddas fündig, wo es CBD-Produkte gibt. Abends geht es auf eine Runde Billard mit gutem Bier ins Chili Royal. In den Sommermonaten findet zudem ein Kunst- und Kulturmarkt auf dem Otto-Böhne-Platz statt, der mittlerweile überregional bekannt ist.

„Die Leute entscheiden sich bewusst dafür, auf den Ölberg oder ins Mirker Quartier zu ziehen. Man wird hier überall angenommen und hat alles vor der Tür, was man braucht“, meint Paul Echtermeyer. Er ist im Verein Ölbergfest & Kultur e. V. aktiv, der sich um die Organisation des Ölbergfestes kümmert. „Das Ölbergfest ist ein Herzensprojekt“, sagt Echtermeyer, der selbst auf dem Ölberg lebt. Zusätzlich verwaltet der Verein den Instagram-Account @oelbergwuppertal, auf dem er Fotos vom Ölberg und historische Fakten zu Straßennamen oder Gebäuden teilt.

Nachhaltigkeit ist vielen Bewohner:innen sehr wichtig. Deshalb findet auf dem Schusterplatz, dem grünen Herzen des Viertels, regelmäßig ein Flohmarkt statt, der vom Verein der Unternehmer:innen für die Nordstadt e. V. veranstaltet wird. Außerdem arbeitet Michelle Schüler-Holdstein mit weiteren engagierten Nachbar:innen daran, dass es bald einen Geschenkeschrank auf dem Schusterplatz gibt, mit dessen Hilfe nicht mehr gebrauchte Kleidung und Gegenstände ein neues Zuhause finden können.

Über die Hochstraße ins Mirker Quartier

Hat man den Ölberg einmal überquert, landet man direkt im angrenzenden Mirker Quartier. Das Quartier hat sich zu einem der beliebtesten Viertel für Studierende in Wuppertal etabliert. Zentral, aber dennoch nah an der Natur und der Nordbahntrasse gelegen, kommen hier Jung und Alt auf ihre Kosten.

Ähnlich wie auf dem Ölberg sind die Straßen von charmanten Altbauhäusern und außergewöhnlichen Wohnungen zu vergleichsweise günstigen Preisen durchzogen. So beschreibt es auch Anwohner Andreas, der seit 62 Jahren im Mirker Quartier wohnt: „Die Menschen sind alle nett, hier herrscht eine besondere Atmosphäre.“ Kritisch wird es seiner Meinung nach höchstens bei der Parkplatzsuche. Wegen der zahlreichen Busverbindungen auf der Hochstraße, der Supermärkte in der unmittelbaren Umgebung und des direkten Zugangs zur Trasse ist man auf ein Auto allerdings nicht zwingend angewiesen. Dafür gibt es eine vernetzte und vielschichtige Nachbarschaft. „Hier grüßt man sich noch persönlich“, so Andreas.

Kultur und Sport

Egal ob gemütlich oder doch sportlich – das Mirker Quartier hat für jede Gelegenheit Alternativen. Besonders die Nordbahntrasse, die über das Quartier zu erreichen ist, bietet ein vielfältiges Angebot. Die stillgelegte Eisenbahnstrecke ist ideal für Fahrrad- oder Inliner-Touren. Eine Pausenmöglichkeit bietet das Café Hutmacher. Hier kann auf einem historischen Bahnsteig zum Beispiel fair gehandelter Kaffee genossen werden. Wer mehr „Action“ braucht, kann sich im Bahnhof Blo beim Bouldern versuchen. Wenn es in die Abendstunden geht, lohnt sich donnerstags ein Besuch in der Weinerei, in der zu fairen Preisen selbst produzierte Weine getestet werden können. Die Nordstadt ist vielfältig, genau wie ihre Bewohner:innen – hier sind alle willkommen. »jr & hvn«

Ölberg, Mirke und Nordstadt:

Utopiastadt:

Weinerei:

Bahnhof Blo:

Anzeige:

 

Schreiben Sie einen Kommentar

Ihre E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert