HAUSHÜTEN vermittelt günstige Wohnungen an kreative Menschen

Zum Jahreswechsel 2017/18 standen von den fast 200.000 Wohnungen im Wuppertaler Stadtgebiet rund 11.000 leer. Daraus ergibt sich eine Leerstandsquote von etwa sechs Prozent, wie die Stadtverwaltung in einer eigenen Veröffentlichung erklärt. Manche Stadtteile, wie beispielsweise Barmen oder Wichlinghausen, liegen deutlich über diesem Schnitt. "In Wichlinghausen Süd haben wir einen Leerstand von über acht Prozent", erklärt Nikolai Spies. Er ist für die Initiative HAUSHÜTEN der Wuppertaler Quartierentwicklungs GmbH verantwortlich. Ihr Ziel ist es, neue Mieter/-innen für die leeren Wohnungen zu finden und so auch das Quartier aufzuwerten.

Foto © Wuppertaler Quartierentwicklungsgesellschaft (WQG)

Die Initiative HAUSHÜTEN wurde 2017 ins Leben gerufen. Sie resultiert aus einer gemeinsamen Idee des Büros für Quartierentwicklung und des Zentrums für Transformationsforschung und Nachhaltigkeit (TransZent). Letzteres ist eine Gemeinschaftsgründung der Bergischen Universität und des Wuppertal Instituts. Ziel ist es, leerstehende und renovierungsbedürftigen Wohnungen an engagierte Mieter/-innen zu vermitteln. Diese renovieren und gestalten den Wohnraum in Absprache mit der/dem Eigentümer/-in und zahlen zeitlich befristet eine reduzierte Kaltmiete. „Dadurch wird nicht nur die Immobilie neu belegt, sondern das Quartier um neue und kreative Menschen bereichert“, erklärt Spies.

Schwerpunkt von HAUSHÜTEN liegt in Oberbarmen und Wichlinghausen

Die Initiative will interessierte Mieter/-innen und Eigentümer/-innen zusammenbringen, beraten und unterstützen. Das ist schwieriger, als es den Anschein macht, wie Spies ausführt: „Es ist aus unterschiedlichen Gründen eine Herausforderung, an die Eigentümer heranzukommen. Hier im Quartier gibt es kaum Wohnungsgesellschaften, sondern meist Einzel- bzw. Amateurvermieter, die selten mehr als ein Gebäude besitzen, manchmal auch nur ein oder zwei Wohnungen in Gebäuden mit mehreren Inhabern. Nicht immer wohnen sie selbst in ihren Häusern und manche haben nicht mal einen Wohnsitz im Tal. Hier werden wir als öffentlich gefördertes Projekt von der Stadt Wuppertal unterstützt, die für uns versucht, die Inhaber/-innen zu kontaktieren.“

Derzeit ist eine Altbauwohnung im Angebot von HAUSHÜTEN

Insbesondere in Wichlinghausen-Süd liege die Leerstandsquote mit über acht Prozent besonders hoch. Neben dem formalen Weg über die Stadtverwaltung investiert Projektleiter Nikolai Spies viel Zeit in den Aufbau von Netzwerken: „Sowohl die offiziellen Schreiben der Stadt, als auch die persönlichen Kontakte vor Ort führen gleichermaßen zum Erfolg.“ So ist es auch bei der aktuell im Angebot befindlichen Wohnung in der Nornenstraße. Die 81 Quadratmeter große und vier Zimmer umfassende Wohnung in einem verkehrsberuhigten Umfeld liegt im ersten Obergeschoss eines Altbaus. „Abhängig von den geplanten Renovierungs- und Aufwertungsarbeiten wird die Miete erheblich reduziert und entfällt zum Anfang gar gänzlich. Zudem verzichten die Vermieterinnen drei Jahre auf ihr ordnungsgemäßes Kündigungsrecht“, betont Spies.

Blick von der Nordbahntrasse (Viadukt) auf die Wichlinghauser Straße © Wuppertaler Quartierentwicklungsgesellschaft (WQG)

Nordbahntrasse und Nordpark in unmittelbarer Nähe

Warum nach Wichlinghausen ziehen? Da fallen Spies viele Gründe ein: „Die Nordbahntrasse, der alte Wichlinghauser Bahnhof und der Nordpark sind nur wenige Minuten entfernt und bieten besondere Freiräume im urban geprägten Quartier. Mit dem BOB Kulturwerk wird zudem eine Institution aufgebaut, die in naher Zukunft allen Menschen die Möglichkeit bietet, Kunst, Natur, Kulturen und Nachbarschaft gemeinsam zu erleben.“ Auch in puncto Infrastruktur sieht er viele Vorzüge: „Der Einzelhandel ist breit und international aufgestellt. Außerdem gibt es direkte Anbindungen an den Regional- und Fernverkehr und an die Autobahn A46.“

Bislang wurden vier Wohnungen erfolgreich über HAUSHÜTEN vermittelt. „Wir wollen nun die fünfte Wohnung in der Nornenstraße aktivieren, die sonst in ihrem heutigen Zustand nicht vermietbar wäre“, sagt Spies zuversichtlich. »mw«

Mehr Informationen zur HAUSHÜTEN-Initiative in Wuppertal

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