Klage gegen BUW

Aktualisierung vom 13.01.2012:

Alle Studienwilligen, die auf einen Platz an der Bergischen Universität geklagt hatten, wurden nach einem außergerichtlichen Vergleich zugelassen und dürfen ihr Studium aufnehmen. In Anbetracht des Aufwands, den ein Gerichtverfahren mit sich gebracht hätte, hat man hierauf seitens der Hochschule verzichtet. Die insgesamt 40 Kläger einigten sich z.T. bereits zuvor mit der Uni oder entschieden sich für einen anderen Studienort.

Unsere Meldung vom 15.12.2011:

Überfüllte Mensen und Seminare, permanenter Lärm durch Bauarbeiten in der Bib, ein seit Wochen geschlossener Eltern-Kind Raum, der noch vor einem Jahr feierlich eingeweiht wurde… das kann einem den studentischen Alltag an der BUW ganz schön vermiesen. In heutigen Zeiten darf man sich jedoch schon glücklich schätzen, überhaupt einen Studienplatz ergattert zu haben, denn Tausende Studierende sind gezwungen Wartezeiten in Kauf zu nehmen, sich beruflich umzuorientieren oder auf eine akademische Laufbahn zu verzichten, da sie nicht zugelassen wurden.

Einige von ihnen wollen sich hiermit aber nicht abfinden und so haben 40 junge Menschen gegen die Bergische Universität geklagt. Zuständig ist das Verwaltungsgericht Düsseldorf, das sich dieser Fälle, die meisten im Studiengang Psychologie, annimmt.

Uni-Vizekanzler Georg Rümker hofft, dass es eine schnelle Einigung gibt: „Wir haben uns mit einigen schon „verglichen“, d.h. wir haben die Studenten zugelassen, ohne Anerkennung einer Rechtspflicht. Wir werden uns in anderen Fällen, besonders in der Psychologie, möglicherweise auch vergleichen, aber die Frage müssen wir hausintern noch klären, ob wir die Überlast in dem Bereich noch ertragen können.“ 30.000 Bewerbungen erhielt unsere Uni dieses Semester. Das sind mehr als je zuvor. In Zugzwang und verantwortlich für die Situation sieht Rektor Lambert Koch in einem Gespräch mit WELT ONLINE hingegen die politischen Akteure: „Der Bund und einzelne Länder produzieren mit ihren politischen Entscheidungen immer mehr Kosten, die sie jeweils anderen Einheiten aufbürden.“ Zum Thema Wehrpflichtaussetzung fügt er hinzu: „Der Beschluss des Bundes spült Zehntausende zusätzliche Studenten an die Hochschulen, die die Länder abpuffern müssen.“

Ungeachtet der politischen Diskussion wird es an den deutschen Universitäten zunehmend enger. Der Kanzler der BUW, Roland Kischkel, betont hingegen, es habe keinen Sinn, an den Hochschulen kurzfristig mehr Raum zu schaffen: „Da die Jahrgänge in Zukunft wieder schrumpfen werden, hätten wir dann leere Räume.“

Folglich würde das bedeuten, dass wir die herrschenden Zustände wohl statt aussitzen, „ausstehen“ müssen, denn in vielen Vorlesungen ist an einen Sitzplatz kaum zu denken. »lz«

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