Klimaneutrale Hochschule bis 2025: „End Fossil – Occupy“ besetzt Hörsaal der Bergischen Universität

Seit Montag, 5. Juni 2023, besetzen Studierende und Klimaaktivist:innen, die sich der internationalen Kampagne "End Fossil – Occupy" angeschlossen haben, den Hörsaal 14 am Campus Grifflenberg der Bergischen Universität. Die Gruppe fordert von der Hochschulleitung unter anderem, dass diese "noch in diesem Jahr einen Plan für Klimaneutralität bis zum Jahr 2025" vorlegt. Das Rektorat hat seinerseits Gesprächsbereitschaft signalisiert - unter Bedingungen.

Ende Mai 2023 ist die lokale Gruppe von „End Fossil – Occupy“ erstmals öffentlich in Erscheinung getreten und hat einen offenen Brief an die Hochschulleitung formuliert. In diesem kündigte die Gruppe die heute gestartete Hörsaal-Besetzung an, „um auf die Dringlichkeit der Klimakrise aufmerksam zu machen.“ Neben einem Konzept zur Klimaneutralität der Wuppertaler Universität bis 2025 fordert die Gruppe, „dass studentisch organisierte Lehrveranstaltungen für alle Studiengänge möglich gemacht werden und Klimagerechtigkeit in allen Studiengängen fest verankert wird.“ Zudem soll es sichere Fahrradwege vom Hauptbahnhof zur Universität geben.

Bergische Universität verweist auf eigenes Engagement im Bereich „Nachhaltigkeit“

Das Rektorat der Bergischen Universität ist laut eines eigenen offenen Briefes bereit „ein konstruktives, persönliches Gespräch zu führen, wird aber nicht auf anonyme Absender:innen reagieren.“ In diesem Zuge fassen die Hochschulverantwortlichen die bisherigen Aktivitäten der Bergischen Universität in puncto Nachhaltigkeit zusammen. Genannt werden beispielsweise die „Etablierung eines Nachhaltigkeitsbüros mit zusätzlichem, neuen Personal“, die Veröffentlichung einer Uni-Nachhaltigkeitsseite sowie ein 2022 um- und 2023 fortgesetztes Energie- und CO2-Sparprogramm.

Eine Reaktion der an der Hörsaalbesetzung beteiligten Akteure auf den Brief der Hochschulleitung steht noch aus, wurde gegenüber blickfeld aber auf Nachfrage bereits angekündigt.

Besetzter Hörsaal soll zum Diskussionsort für Klimagerechtigkeit werden

Die Forderung, dass Studierende Lehrveranstaltungen zur Klimakrise in Eigenregie durchführen können, möchten die Klimaaktivist:innen im Rahmen der Hörsaalbesetzung bereits selbst umsetzen, wie deren Pressesprecherin Sophie Christiansen erklärt: „Denn in vielen Fächern ist die Klimakrise immer noch nicht angekommen. Oftmals sind es die Studierenden, die sich mit den Verbindungen zwischen ihrem Fach und dem Thema auseinandersetzen.“ Studierende könnten während der Besetzung selbst Vorträge halten und auch Dozierende seien eingeladen, zum Thema Klimagerechtigkeit zu sprechen.

Forderung: Die Bergische Universität Wuppertal soll bis 2025 klimaneutral werden

Hochschulleitung will Klimaaktivist:innen nicht rauswerfen

„Wie lange die Besetzung dauern soll, ist unklar“, heißt es von Seiten der „End Fossil – Occupy“-Gruppe, die zugleich angekündigt hat, auch über Nacht im Hörsaal bleiben zu wollen. Dabei rufen sie Studierende und Mitarbeiter:innen der Universität auf, die Gelegenheit zur Diskussion vor Ort wahrzunehmen.

Die Hochschulleitung will – wie Radio Wuppertal berichtet – die Gruppe vorerst gewähren lassen. Unklar sei die Reaktion auf die Ankündigung, im Hörsaal übernachten zu wollen. Dies werde von der Hochschule derzeit geprüft, ggf. sollen Ausweichräume organisiert werden. Ob Dozierende ihre eigentlich in Hörsaal 14 stattfindenden Veranstaltungen verlegen oder in den Diskurs mit den Akteuren von „End Fossil – Occupy“ treten möchten, sei laut Radio Wuppertal ebenfalls freigestellt.

Für den morgigen Dienstag wurde von der Gruppe bereits ein Programm veröffentlicht. So soll sowohl über die Forderungen von „End Fossil – Occupy“ als auch über das Thema eines eigenen Tarifvertrages für Studierende (TVStud) diskutiert werden. »mw«

Mehr Informationen zur Hörsaal-Besetzung an der Bergischen Universität

  • „End Fossil – Occupy“ Wuppertal auf Instagram: @endfossil.wuppertal
  • Informationsseite der Bergischen Universität: uni-wuppertal.de

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