Die gebürtige Münsteranerin Birgitta Anne-Marie Wolff (56) habilitierte sich nach einem Studium der Wirtschaftswissenschaften und der Philosophie an der Universität Witten/Herdecke sowie einer Promotion an der Münchner Ludwig-Maximilians-Universität ebendort an der Fakultät für Betriebswirtschaftslehre. Es folgten u. a. Stationen als J. F. Kennedy Fellow am Center for European Studies der Harvard University, als Gastprofessorin am Center for European Studies an der Georgetown University sowie als Professorin für Betriebswirtschaftslehre und internationales Management an der Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg. Weitere Gastprofessuren führten sie nach Osteuropa, Südamerika und China. Ein Forschungssemester verbrachte sie an der Stanford University.
Birgitta Wolff möchte „Entwicklung der Universität (…) gemeinsam mit der Uni-Community“ gestalten
Der seit 2008 amtierende Rektor, Prof. Dr. Lambert T. Koch zeigte sich überaus erfreut über die Wahl von Prof. Dr. Birgitta Wolff: „Es gibt nichts Schöneres, als wenn man eine Aufgabe, in deren Bewältigung man so viel Herzblut gesteckt hat, in solche Hände legen kann. Wir werden im kommenden Spätsommer eine angemessene Übergabe des Staffelstabes ermöglichen und unserem Jubiläumsjahr auf diese Weise einen weiteren Höhepunkt bescheren.“
Professorin Dr. Birgitta Wolff bedankte sich für das ausgesprochene Vertrauen der Hochschulwahlversammlung: „Meine Ideen und Erfahrung für die Entwicklung der Universität einzubringen und ihren Weg gemeinsam mit der Uni-Community zu gestalten, ist ein Arbeitsauftrag, dem ich mich in den nächsten Jahren mit ganzer Kraft und sehr gerne widmen werde.“
Als Ministerin gab Wolff dem „Radikal-Sparexpress von Finanzminister Jens Bullerjahn“ Kontra
Von 2010 bis 2011 war Wolff Kultusministerin und von 2011 bis 2013 Ministerin für Wissenschaft und Wirtschaft des Landes Sachsen-Anhalt. Laut eines Berichtes der Mitteldeutschen Zeitung (MZ) wurde sie von CDU-Ministerpräsidenten Reiner Haseloff 2013 aus ihrem Amt entlassen, nachdem sie dem „Radikal-Sparexpress von Finanzminister Jens Bullerjahn (SPD)“ öffentlich widersprach, weil „Bullerjahn auch vor den Hochschulen nicht halt machte.“ Ihre Entlassung aus dem Kabinett kommentierte sie mit: „Das ist der Preis, wenn man bei seiner Auffassung bleiben will.“
Von 2015 bis 2020 hatte Wolff das Amt der Präsidentin der Goethe-Universität Frankfurt inne. Wie die F.A.Z. berichtete, wurde 2020 Prof. Dr. Enrico Schleiff „nach drei spannenden Wahlgängen“ zur Nachfolgerin von Wolff gewählt, die „ihre Kandidatur nach dem zweiten Wahlgang, in dem sie nur sechs Stimmen erhalten hatte“, zurückzog. „Ihr Führungsstil erntet Lob, ihre Bilanz ist durchwachsen“, heißt es in einem anderen F.A.Z.-Beitrag zu ihrer Zeit als Präsidentin der Uni Frankfurt. »red«