Vegan in Wuppertal? Da geht noch was!
Mittlerweile ist es nicht sonderlich schwer bei großen Restaurantketten wie Hans im Glück oder Sausalitos vegane oder vegetarische Alternativen zu finden. Etwas heikel wird es, wenn es darum geht, in kleinen Cafés oder Restaurants fündig zu werden. Und sind wir mal ehrlich: Manchmal wünscht man sich einfach etwas Abwechslung von diesem einen Veggieburger, der es dann oft letztendlich wird.
Während viele der ‚Plant-Based‘- Wuppertaler:innen immer noch nicht über die Schließung des Cafés Medusa hinweggekommen sind, freuen sich andere, dass das vegane Fancy Foods seinen Standort aus Barmen in die Wuppertaler Innenstadt verlagert hat und jetzt noch besser zu erreichen ist. Trotzdem ist die Veggie-Vielfalt Wuppertals nicht sonderlich ausgeprägt. Besonders wenn man sie mit benachbarten Städten, wie Köln, Düsseldorf oder Dortmund vergleicht. Kann Lecker Grün das grüne gastronomische Angebot Wuppertals erweitern? blickfeld hat das Restaurant für euch getestet.
Beste Lage für Veggie im Tal
Nach einer Kernsanierung des Lokals in den vergangenen Monaten eröffnete Inhaberin Sonja Kaliana das vegetarische Restaurant am 6. April 2024 auf der Friedrich-Ebert-Straße 58. Die Lage ist entscheidend, nicht nur, weil das oft junge und alternative Publikum des Luisenviertels schnell vom Angebot Gebrauch machen kann, auch ist viel Laufkundschaft an diesem Standort unterwegs. Der Leiter des Restaurants Kenan Kilian verrät gegenüber blickfeld, dass die Gründung keineswegs eine spontane Idee war: „Wir haben einige Jahre an dem Konzept gebastelt. Das fehlte hier im Tal.“
Dieses spiegelt sich in der Gestaltung des Lokals wider: Schon vor dem Eintreten springen die grüne Farbe und die Schriftzüge „100% vegan Food, 100% fresh product und 100% healthy” den Besucher:innen sofort ins Auge. An der grünen Einrichtung wurde auch im Inneren des Lokals nicht gespart. Die gemütliche Atmosphäre wird untermauert durch Holzpaneele und Moosbilder an den Wänden sowie bodentiefe Fenster. Die Holztische, an denen Pflanzen in Gießkannen-Blumentöpfen Platz finden, laden zum Verweilen ein. Während unseres Besuchs merken wir, dass die Kundschaft ihre Bestellungen nicht nur im Laden isst, sondern sie genauso oft ‚to-go‘ mitnimmt. Bestellt und frisch zubereitet werden die Speisen dabei an der Theke des Lokals; die Bezahlung ist nur in bar möglich.
Ein Paradies für die, die es grün mögen
Wer schonmal einen Spaziergang durch die Friedrich-Ebert-Straße gemacht hat, weiß, dass Geschäfte häufiger wechseln. Warum sollte sich also Lecker Grün an diesem Standort halten? Kenan Kilian ist sich sicher, dass der Schlüssel zum Erfolg, die Frische ist: „Es wird alles frisch zubereitet.“ Das bestätige dem Restaurantleiter die zugetragenen positive Kritik durch die Besucher:innen: „Die Kundschaft ist sehr zufrieden. Sie sagen, dass das hier gefehlt hat. Sie unterstützen das auch riesig.“
Die Speisekarte bietet heiße Suppen, knackige Salate und gebackene Kartoffeln an, die nach ‚Kumpir Art‘ gefüllt werden – mit Butter oder wenn man es etwas ausgefallener mag, mit Chilibohnen oder Sojagulasch. Die Hauptkomponente der Wraps und der Tellergerichte sind neben Chilibohnen und Sojagulasch: Falafel, Halloumi-Käse oder gebratenes Gemüse. Die Wraps werden zudem zusätzlich mit frischem Gemüse zubereitet. Neben der oben genannten Hauptzutat werden die Tellergerichte ‚Waldlust‘, ‚Himmelgrün‘, ‚Flora‘ und ‚heißer Mexikaner’ nach Wunsch mit Basmatireis, Biopommes oder Süßkartoffelpommes und einem Beilagensalat serviert. Wer Lust auf Burger hat, kann sich zwischen einem Beyond Meat Burger oder dem Auberginen Burger entscheiden. Zukünftig sollen auch Bowls die Speisekarte bereichern (Stand: 27. April 2024):
- Suppen und Salate bekommen Gäste im Lecker Grün für fünf bis acht Euro.
- Der Klassiker: Kartoffel mit Kräuterquark kostet 5,80 Euro. Die ausgefallene Variante mit Sojagulasch knapp 10 Euro.
- Ein Wrap mit gebratenem Gemüse kostet 7,80 Euro, die teuerste Variante mit Halloumi Käse einen Euro mehr.
- Die Preise für die Tellergerichte variieren zwischen 11,50 und 16,40 Euro. Während der Auberginenburger 12,20 Euro kostet, bekommen Gäste das Beyond Meat Burger Menü mit Getränk und Pommes, als das teuerste Gericht auf der Karte, für 21,30 Euro.
- Für den kleineren Hunger bietet Lecker Grün Süßkartoffelpommes oder Bio-Pommes für jeweils 5,20 bzw. 5,40 Euro. Ketchup oder Mayonnaise kosten jeweils 1,20 Euro Aufpreis.
Persönliches Fazit: lecker und frisch aber teils zu teuer
Perfekte Lage im Luisenviertel und Bio-Qualität der Produkte haben ihren Preis. Aber ist er es wirklich wert? blickfeld testete am 15. April 2024 die gebackene Kartoffel mit Sojagulasch und das Beyond Meat Burger Menü. Das Fazit: Die Kartoffel wurde frisch zubereitet, das Gemüse war knackig, das Gulasch sehr lecker und die Portion groß. Für uns: eine klare Empfehlung. Mehr Schwierigkeiten hatten wir bei dem Burger-Menü, denn: Der stolze Preis von 21,30 Euro bringt viele Erwartungen mit sich. Und klar, wir bekamen das, was wir bestellt haben: einen leckeren Burger, mit frischem Gemüse und einer Portion Pommes. Vergleichbar mit Menüs der Konkurrenz war dieser aber nicht mehr, als ein normaler Burger und somit nicht unbedingt eine Empfehlung, wenn man etwas Außergewöhnliches sucht.
Nichtsdestotrotz würden wir Lecker Grün noch mal besuchen und für den kleinen Hunger auch weiterempfehlen. Auch die Freundlichkeit der Belegschaft hat uns überzeugt. Aus finanziellen Gründen würde unsere Wahl aber eher auf die Wraps oder eines der Tellergerichte fallen. Was Lecker Grün für uns noch attraktiver machen würde, wären Tagesangebote oder Menü-Ermäßigungen für Studierende. Wir sind gespannt, wie sich das Restaurant im Herzen des Luisenviertels schlägt. »bak«
Für die blickfeld-Redaktion war Claudia Bak vor Ort.
Lecker Grün in Wuppertal
- Anschrift: Friedrich-Ebert-Straße 58, 42103 Wuppertal (Google Maps)
- Öffnungszeiten (Stand: April 2024):
Montag bis Samstag: 11 bis 23 Uhr
Sonntag: Ruhetag
Kontaktdaten zum Lecker Grün
- Telefon: 0202 254 203 83
- E-Mail: leckergruen (at) gmx.ch
- Instagram: @leckergruenofficial