„Fakten. Propaganda. Fake News: Was können wir noch glauben?“: Ringvorlesung bot Hilfestellungen an

Zehn Vorträge mit durchschnittlich 90 Zuhörer:innen umfasste die kürzlich stattgefundene Ringvorlesung „Fakten. Propaganda. Fake News: Was können wir noch glauben?“ der Projektgruppe „Angewandte Hermeneutik“ und des Zentrums für Weiterbildung der Bergischen Universität Wuppertal. Sie bot nicht nur Informationen, sondern auch Raum für kontroverse Diskussionen und Impulse zum Weiterdenken.

Ringvorlesung in der Wuppertaler CityKirche - Foto: Prof. André Kukuk/Uni Wuppertal

„Die in der CityKirche Elberfeld gehaltenen Vorträge verdeutlichten, wie schwierig es insbesondere durch Social Media und Künstliche Intelligenz geworden ist, glaubwürdige Meldungen von unseriösen Nachrichten zu unterscheiden. Selbst Fotos und Videos sind heutzutage leicht zu fälschen, so dass wir den Gefahren von Manipulation, Propaganda und Irreführung permanent ausgesetzt sind“, fasst Prof. Dr. Kurt Erlemann, Inhaber des Lehrstuhls für Neues Testament und Alte Kirche, rückblickend zusammen.

Gefördert werde dies durch die Macht der „Empörokratie“, durch ständige Reizüberflutung und die Tendenz, die komplexe Wirklichkeit möglichst einfach erklären zu wollen. Das führe zu einer zunehmenden Polarisierung in der Gesellschaft und oft zur Unfähigkeit, sachliche Debatten über die „Wahrheit“ zu führen.

„Fake News“ enttarnen

Die Vortragsreihe bot wertvolle Hilfestellungen an, mit diesen Problemen umzugehen, wie Erlemann ausführt: „So geben aufschlussreiche Hinweise über die Seriosität von Meldungen die sprachliche Gestaltung und das gestalterische Design, das Impressum und die Angabe von Informationsquellen, dark patterns, Plausibilität oder Selbstwidersprüche, populistische Slogans und Pauschalurteile sowie die Ausgewogenheit der Berichterstattung.“

Sophia Klewer, Chief Operating Office PREVENCY GmbH, referierte zum Thema: „Alles, was im Internet steht, ist wahr!“ und andere (Un-)Wahrheiten über Social Media- Foto: Prof. Dr. Kurt Erlemann/Uni Wuppertal

Ebenfalls hilfreich sei eine gesunde Portion Skepsis, der gesunde Menschenverstand, ein Faktencheck, ein Blick auf erkenntnisleitende Interessen, der Verzicht auf Weiterleitung ungeprüfter Nachrichten sowie Grundkenntnisse, was Rhetorik und literarische Genres angeht. „Die Versachlichung emotional aufgeladener Debatten, das Ringen um das beste Argument, eine profunde Medienkompetenz und eine grundsätzlich tolerante Haltung gegenüber anderen Sichtweisen sind unabdingbar, um die freiheitliche Demokratie, ein gedeihliches Miteinander in der Gesellschaft und die Achtung der Menschenwürde weiterhin zu ermöglichen“, so Prof. Dr. Kurt Erlemann abschließend. »red«

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Eine Multimedia-Dokumentation zur Vortragsreihe mit Audios, Fotos, Präsentationen und Protokollen ist in Planung. Interessierte können sich bei Prof. Dr. Kurt Erlemann unter erleman2 (at) uni-wuppertal.de melden.

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