Staatliche Hilfen gegen höhere Mensapreise?

Preissteigerungen bei Energie und Lebensmitteln setzen den 57 Studierendenwerken in Deutschland zu. Deren Dachorganisation, das Deutsche Studentenwerk (DSW), schlägt Alarm und fordert staatliche Hilfe. Darin werden sie vom Landes-ASten-Treffen NRW unterstützt. Das Hochschul-Sozialwerk an der Bergischen Universität Wuppertal kündigt weitere Preiserhöhungen im Mensabereich an.

Höhere Sozialbeiträge, höhere Mensapreise bei gekürzten Öffnungszeiten, höhere Mieten in Studierendenwohnheimen – nichts ist mehr ausgeschlossen, sollte diese Entwicklung ungebremst weitergehen“, warnt Prof. Rolf-Dieter Postlep, Präsident des Deutschen Studentenwerks, in einem Beitrag im DSW Journal. Gemeinsam mit Prof. Peter-André Alt, Präsident der Hochschulrektorenkonferenz, fordert er: „Dieser Spirale muss politisch entgegenwirkt werden, die Studierendenwerke benötigen hier unbedingt staatliche Hilfe durch die Bundesländer, im Interesse der Studierenden.“

Unterstützung erhält er vom Landes-ASten-Treffen Nordrhein-Westfalen (LAT NRW), einem Zusammenschluss der Studierendenschaften auf Landesebene. Dieser fordert „vom Land eine gesteigerte finanzielle Unterstützung für die Studierendenwerke.“ Diese müssten in die Lage versetzt werden, ihre sozialen Leistungen ohne Erhöhung des Sozialbeitrages anbieten zu können.

Steigen die Mensapreise an der Bergischen Universität?

„Die Entwicklung der Lebensmittelpreise und der Energiekosten werden leider zu weiteren Preiserhöhungen führen. Zurzeit überprüft das Hochschul-Sozialwerk sehr konsequent Maßnahmen zur Kostendämpfung, um damit den steigenden Kosten entgegenwirken zu können. Dies wird jedoch nicht zu 100 Prozent gelingen“, erklärt Ursula Dumsch, Geschäftsführerin des Hochschul-Sozialwerks Wuppertal (HSW) und betont, dass Preissteigerungen die letzte Maßnahme darstellen, „wenn andere Möglichkeiten ausgeschöpft sind.“ Sie ergänzt, dass neben Lebensmitteln und Energie auch hohe Steigerungen der Kosten für Handwerkerleistungen oder Instandhaltungsmaterialien zu verzeichnen sind.

Schwarz-Grüne Landesregierung will den Zuschuss für Studierendenwerke erhöhen

Die von CDU und BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN geführte NRW-Landesregierung kündigt im Koalitionsvertrag an, die Zuschüsse an die Studierendenwerke „in einem ersten Schritt um drei Prozent und danach regelmäßig“ zu erhöhen. Dies reicht aus Sicht von Dumsch nicht aus: „Eine Erhöhung des allgemeinen Zuschusses um drei Prozent hilft den Studierendenwerken nur bedingt gegen die aktuellen allgemeinen Preissteigerungen und die voraussichtlich hohen Tarifsteigerungen Anfang 2023.“ Sie sieht einen höheren Landeszuschuss für Studierendenwerke als „sinnvoll“ an.

„Wer die Studierenden finanziell entlasten will, muss den Studierendenwerken jetzt helfen!“

Darüber hinaus können Studierendenwerke entweder einzelne Preise, etwa beim Mensaangebot oder den Wohnheimsmieten, anheben oder den Sozialbeitrag pro Semester – in Wuppertal aktuell 89 Euro – erhöhen. Aus Sicht von Prof. Rolf-Dieter Postlep sind das keine Lösungen, denn das würde „vor allem Studierende aus einkommensschwächeren Haushalten und ihre Familien noch stärker belasten und die ohnehin stark ausgeprägte soziale Selektivität im deutschen Hochschulsystem noch weiter verschärfen“ werden. „Das ist Gift für die Chancengleichheit„, ergänzt er und macht deutlich: „Wer die Studierenden finanziell entlasten will, muss den Studierendenwerken jetzt helfen!“ »mw«

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