Von der Schule in die Ausbildung an der Wuppertaler Universität

Unsere Universität bietet nicht nur über 100 Studiengänge an, sondern auch Ausbildungen in insgesamt elf verschiedenen Berufen. Steven Redford aus Wuppertal ist diesen Schritt im Jahr 2022 gegangen und hat eine Berufsausbildung zum Baustoffprüfer Asphalttechnik am Campus Haspel begonnen. Was er in diesem Beruf genau macht und wie ihn die Ausbildung persönlich weitergebracht hat, erklärt der 19-Jährige unserer Redakteurin Wiebke Sievers an seiner Arbeitsstätte.


Wiebke: Hallo Steven, welchen Schulabschluss hast du vor deiner Ausbildung erlangt?

Steven: Ich habe einen Realschulabschluss an der Realschule Leimbach in Wuppertal erhalten. Im Moment mache ich neben der Ausbildung noch das Fachabitur an der Berufsschule.

Wiebke: Welchen Berufswunsch hattest du anfangs?

Steven: Ursprünglich wollte ich Kfz-Mechatroniker werden, aber das war aus gesundheitlichen Gründen leider nicht möglich, deswegen musste ich mich nach Alternativen umsehen. Da ich naturwissenschaftlich und handwerklich interessiert bin, hat sich die Ausbildung als Baustoffprüfer in Asphalttechnik an der Bergischen Universität angeboten.

Bewerbung über das Job-Portal der Universität

Wiebke: Wann hast du angefangen, dich für die Ausbildung zu bewerben und wie lief der Bewerbungsprozess ab?

Steven: Da die Mechatroniker-Ausbildung wegfiel, habe ich mich über andere Ausbildungen im Technikbereich informiert und bin so über die Agentur für Arbeit auf die Ausbildungsstelle an der Bergischen Universität aufmerksam geworden. Ich habe mich dann auf gut Glück über den Link auf dem Job-Portal der Hochschule beworben. Dort konnte ich den Lebenslauf und das Anschreiben hochladen. Das war im Februar 2022. Nach dem Ende der Bewerbungsfrist wurde ich nach ein paar Monaten zum Bewerbungsgespräch eingeladen. Ich bekam recht schnell eine Zusage und konnte dann zum 2. August 2022 anfangen.

Wiebke: Hast du dich noch auf andere Ausbildungsstellen beworben?

Steven: Ja, noch auf eine Stelle als IT-Speziallist in Datensicherheit und in Server-Management.

Wiebke: Was macht ein Baustoffprüfer Asphalttechnik und was machst du speziell an der Uni Wuppertal?

Steven: Ein Baustoffprüfer testet Baustoffe und in der Uni Wuppertal hauptsächlich im Asphaltbereich. Es beginnt mit der Erstellung von Siebe- und Mischvorgaben und daraus stellen wir Asphaltplatten her. Im nächsten Schritt schneiden wir Probekörper aus diesen und analysieren die Ergebnisse. Wir bewerben uns auf öffentlich ausgeschriebene Forschungsprojekte und wenn wir beauftragt werden, stellen wir die Proben unter vorgegebenen Bedingungen her. Beispielsweise ging es letztens um Emissionsverringerung in der Asphaltherstellung. Der Produktionsprozess erfolgt unter hoher Hitze und dabei entsteht Qualm. Im Projekt ging es darum, die Temperatur beim Mischen und Verdichten zu reduzieren und trotzdem dieselben Ergebnisse zu erzielen. Die geringeren Emissionen kommen der Umwelt und dem Arbeitsschutz der Bauarbeiter:innen zugute.

Der Campus Haspel an der B7 – Foto: mw

Ausbildung verbindet Technik, Handwerk und Naturwissenschaft

Wiebke: Was gefällt dir an deiner Ausbildung besonders?

Steven: Ich bekomme einen Einblick in alle Bereiche, sowohl in den technischen als auch in den naturwissenschaftlichen und handwerklichen. Die Kombination daraus macht mir sehr viel Spaß.

Wiebke: Aus welchen Fehlern hast du während deiner Ausbildung gelernt?

Steven: Auch wenn während der Arbeit Druck entsteht, muss man sich trotzdem Zeit für die Versuche nehmen, weil dies sonst schnell zu Problemen führen kann. Wenn wir zum Beispiel beim Einwiegen die Gesteinskörnung zusammenmischen, müssen wir ordentlich und vorsichtig vorgehen. Wenn zu viele Steine von einer bestimmten Korngröße dazukommen, kann die Mischung nicht verwendet werden. Das führt dazu, dass alles neu gemacht werden muss.

Wiebke: Was möchtest du nach der Ausbildung machen?

Steven: Toll wäre es, wenn ich in der Uni bleiben könnte, aber das funktioniert meistens leider nicht. Es bliebe auch die Möglichkeit, an Mischanlagen zu arbeiten und eine Weiterbildung zum Mischmeister zu machen, ansonsten könnte ich auch in anderen Baustofflaboren unterkommen. Wenn es aber nicht funktioniert, weil es keine passenden Stellen gibt, könnte ich mir vorstellen, in den Sicherheitsdienst zu gehen.

Gearbeitet wird nicht nur im Labor

Wiebke: Welche Eigenschaften und Fertigkeiten konntest du im Laufe deiner Ausbildung weiterentwickeln?

Steven: Auf jeden Fall meine Teamfähigkeit und die sozialen Fähigkeiten, die mir am Anfang nicht so leichtgefallen sind, weil ich Autist bin. Es kommt schonmal vor, dass wir auf eine Baustelle fahren müssen, um selbst Proben aus Straßen zu ziehen. Wenn wir in der Innenstadt sind, werden wir oft von fremden Menschen angesprochen und gefragt, was und warum wir das machen. Da muss man sich verständigen und das diesen Leuten erklären können.

Wiebke: Wem würdest du die Ausbildung noch empfehlen?

Steven: Ich würde es Menschen empfehlen, die sich für Naturwissenschaften wie Physik und Chemie interessieren, außerdem sollte man handwerklich begabt sein. Auch wenn Asphalt nichts für einen ist, kann man hinterher noch in den Betonbereich oder die Geowissenschaft gehen. »ws«

Mehr Informationen zur Ausbildung an der Bergischen Universität Wuppertal

Eine Übersicht, in welchen Berufen an der Bergischen Universität Wuppertal ausgebildet wird, und weitere Informationen zu den einzelnen Berufsbildern sind abrufbar unter:

Offene (Ausbildungs-)Stellen an der Bergischen Universität finden Interessierte unter:

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