Wuppertals Kulturszene ist vielfältig. Egal ob Kunst, Literatur, Theater oder Musik. Angebote gibt es reichlich – und für Studierende oft zu vergünstigten Preisen. Doch werden die Angebote auch ausreichend genutzt? Diese Frage haben sich Julia (27) und Rebekka (23) gestellt und sind zu dem Schluss gekommen: Da geht noch mehr! Und so haben sie das Projekt KulTour – Wuppertaler Kultur entdecken ins Leben gerufen.
„Im Grunde geht es uns darum, den Studierenden die Wuppertaler Kulturszene ans Herz zu legen. Wir haben das Gefühl, dass das Interesse da ist, die Angebote aber irgendwie nicht wahrgenommen werden.“
Julia (Studentin der Allgemeinen und Vergleichenden Literaturwissenschaft)
Dass die zahlreichen kulturellen Angebote von den Studierenden nicht wahrgenommen werden, könnte verschiedene Gründe haben, vermuten Julia und Rebekka. Viele wissen gar nicht, wie ausgeprägt die Möglichkeiten in Wuppertal sind – so können Studierende der Bergischen Universität beispielsweise die Angebote der Wuppertaler Bühnen über die Option Bühne frei kostenlos wahrnehmen. Vielleicht fehlt aber auch die geeignete Begleitung oder schlicht die nötige Motivation. Genau das wollen die beiden Studentinnen der BUW in diesem Jahr ändern. An den Wochenenden vom 26. bis zum 28. Oktober und vom 30. November bis zum 02. Dezember bieten sie 20 interessierten Studierenden die Möglichkeit, an einer Tour durch die Kulturszene Wuppertals teilzunehmen.
Das Projekt richtet sich an diejenigen, die an den Fakultäten für Geistes- und Kulturwissenschaften oder Design und Kunst studieren. Angesprochen sind primär alle, die bisher noch nicht besonders in der Wuppertaler Kulturszene bewandert sind und dies gerne ändern möchten.
Die Idee zu dem Projekt entstand während des Seminars KulturCampus Wuppertal, einem Kurs der Musikpädagogik. Die zweisemestrige Veranstaltung soll Studierenden Kompetenzen in kultureller Projektarbeit vermitteln. Betreut von Dr. Annette Ziegenmeyer und Björn Krüger widmen sich die Teilnehmer im ersten Semester ganz der Theorie. Sie lernen, wie man ein Projekt erstellt, wie man die Projektidee weiterentwickelt und sie finanziert. Im zweiten Semester gibt es dann die Möglichkeit, das eigene Projekt mit Unterstützung der Dozenten und den anderen Kursteilnehmern zu planen und tatsächlich durchzuführen.
„Nach der Finanzierung ging es dann daran, Veranstalter anzuschreiben, Anträge an die verschiedenen Häuser zu schicken und das Projekt vorzustellen.“
Rebekka (Studentin der Musikpädagogik)
Zu Beginn mussten sich Julia und Rebekka um die Finanzierung kümmern. Eine Mammutaufgabe, wie es schien. Um diese zu bewältigen, nahmen sie erfolgreich an der Ausschreibung des Bergischen Kulturfonds teil, eine Organisation, die mit Hilfe von Spenden Projekte von jungen Kulturschaffenden fördert.
Die Veranstalter zeigten sich überwiegend kooperativ und gaben den beiden Studentinnen positives Feedback. Ein grober Plan, wie der Ablauf aussehen soll, steht bereits. So viel vorab: Das TalTonTheater mit dem Stück „Hexenjagd“ und das Von-der-Heydt-Museum mit der Ausstellung „Paula Modersohn-Becker zwischen Worpswede und Paris“ sind schon fest im Programm verankert.
Derzeit sind Julia und Rebekka damit beschäftigt, Werbemittel wie Postkarten zu gestalten, um dem Projekt noch mehr Aufmerksamkeit zu verschaffen und so viele Studierende wie möglich zu erreichen.
Das Interesse an der Tour durch die kulturelle Landschaft Wuppertals scheint vorhanden zu sein, einige freie Plätze sind jedoch noch zu belegen.
„Wuppertal hat eine riesige Bandbreite an kultureller Vielfalt zu bieten und es ist sehr schade, wenn gerade Studierende das nicht ausreichend nutzen, solange sie die Vergünstigungen noch haben.“
Julia
Am 27. September um 17 Uhr findet in der Uni-Kneipe auf dem Campus Grifflenberg ein erstes Infotreffen statt, bei dem sich die Teilnehmerinnen und Teilnehmer schon einmal kennen lernen, Fragen geklärt werden und bei dem sich bisher Unentschlossene überzeugen lassen können. Für die Tour anmelden kann man sich noch bis zum 14. Oktober 2018 entweder per Mail oder über eine private Nachricht bei Facebook – eine reine Zusage über die Facebook-Veranstaltung reicht nicht aus. Die Anmeldung gilt für alle Termine an beiden Wochenenden.
Warum ihr unbedingt an dieser (Kul)Tour durch Wuppertal teilnehmen solltet?
Ihr lernt Wuppertal noch einmal von einer ganz anderen Seite kennen, entdeckt vielleicht eine neue Leidenschaft fürs Theater oder für Museen und trefft ganz sicher eine Menge interessanter Leute. »wm«
Mehr zu KulTour Wuppertal
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- E-Mail: kultour@kulturcampus-wuppertal.de