Die Wuppertaler Bühnen im Lockdown

Seit Beginn des Teillockdowns am 2. November steht auch auf den Wuppertaler Bühnen wieder alles still. Das bedeutet aber nicht, dass das Publikum komplett auf Oper, Schauspiel und Sinfonieorchester verzichten muss. Verschiedene Angebote stehen digital zur Verfügung. Am Opernhaus in Barmen findet zudem ein Filmprojekt statt.

Titelbild: Wuppertaler Bühnen ©️ Uwe Schinkel

Wuppertaler Bühnen © Uwe Schinkel

Der Künstler Kai Fobbe hat anlässlich einer Ausstellung Anfang 2020 im Museum Ratingen zwei Filme produziert. 1968 wiederholte der deutsche Aktionskünstler Joseph Beuys während einer Veranstaltung über eine Stunde die Worte Ja und Nein. Anhand der Tonaufnahme von dieser Veranstaltung ließ Kai Fobbe die Atmosphäre der Präsentation und die gesprochenen Worte in Gebärdensprache übersetzen. Die Gebärdendolmetscherin Silke Heuser präsentiert beides in jeweils einem Film. Bis Ende März können sich Zuschauer die Filme jeden Abend vom Einbruch der Dunkelheit bis 22 Uhr an der Fassade der Oper ansehen.

Die digitale Bühne

Mit der Digitalen Bühne können sich alle Interessierten die drei Sparten der Wuppertaler Bühnen auch nach Hause holen. Zu dem Angebot gehört unter anderem die Filmversion der Oper NOperas!: Chaosmos, die aus einem Gemeinschaftsprojekt des Theaters Bremen, der Oper Halle und der Oper Wuppertal entstanden ist. Inhaltlich geht es in dem Film um Chaos, das menschliche Ordnungssystem und den Sinn oder Unsinn dahinter. Das Sinfonieorchester präsentiert sich dagegen von seiner tierischen Seite. Verschiedene Orchestermitglieder haben Ausschnitte aus Camille Saint-Saëns’ Karneval der Tiere an verschiedenen Schauplätzen im Zoo nachgespielt. Daraus sind verschiedene Videos entstanden. Fans des Schauspiels Wuppertal finden dort außerdem den Podcast Das literarische Solo. Seit der ersten Schließung im Frühjahr 2020 haben die Schauspieler/-innen des Ensembles mit dem Tonmeister verschiedene literarische Werke, wie Arthur Conan Doyles Das Tal des Schreckens, aufgenommen. Der Podcast steht auf allen gängigen Portalen zur Verfügung.

Besonders beliebt unter Studierenden seien in den letzten Jahren die Familienstücke des Schauspiels Wuppertal gewesen, so Julian Rasmus Grüter, Verantwortlicher für Marketing, Presse- und Öffentlichkeitsarbeit des Schauspiels. Die Aufnahme des letzten Familienstücks Robin Hood hat das Schauspiel Wuppertal am 9. Januar dieses Jahres erstmalig als Stream angeboten. Für zehn Euro stand das Video 24 Stunden lang zum Abruf bereit. Aufgrund der großen Nachfrage wird der Stream am 23. Januar ab 15 Uhr erneut angeboten. Für den 30. Januar sowie den 6. und 20. Februar ist zudem ein weiterer Theaterstream geplant. Jeweils ab 19.30 Uhr können sich Zuschauer das Stück Café Populaire ansehen. Darin geht es um einen Hospiz-Clown, der YouTuber werden möchte und dabei von seinem bösen Alter Ego übermannt wird.

Die Perspektive für die nächsten Monate

Wann und unter welchen Bedingungen der reguläre Betrieb wieder aufgenommen werden kann, ist bisher noch unklar. Grüter kündigt an, dass der Spielplan angepasst wird, sobald eine Öffnungsperspektive besteht. Dies werde zeitnah kommuniziert. Gegebenenfalls müssten dann auch die Hygienekonzepte angepasst werden. Bisher gab es genaue Vorgaben für die verschiedenen Häuser der Wuppertaler Bühnen. Im Rahmen der Hygienekonzepte soll es trotzdem weiter möglich sein, dass Wuppertaler Studierende kostenlos Karten für Restplätze erhalten können. Die Zahl der verfügbaren Karten werde sich dabei an den Vorgaben für die maximale Besucherzahl orientieren.

Aktuelle Informationen zum Betrieb veröffentlichen die Wuppertaler Bühnen auf ihrer gemeinsamen Website. Dort gibt es auch einen eigenen Bereich für den Abruf des digitalen Angebots. Außerdem haben die Oper, das Schauspiel und das Sinfonieorchester jeweils einen Account auf Facebook, Instagram und Twitter, auf denen sie Neuigkeiten kommunizieren. »at«

Hinweis: In einer früheren Version des Artikels schrieben wir, dass die Filme von Kai Fobbe anlässlich „des 100. Geburtstags vom deutschen Aktionskünstler Joseph Beuys“ produziert wurden. Tatsächlich wurden sie anlässlich einer Ausstellung Anfang 2020 im Museum Ratingen erstellt. Wir bitten den Fehler zu entschuldigen.

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