All you can see – Die Bühnenflatrate für Wuppertaler Studierende

Egal ob Ersti oder Langzeitstudent, das Wintersemester in Wuppertal kann lang und trist sein. Doch mit der neuen Bühnenflatrate für Wuppertaler Studierende ergibt sich eine weitere Möglichkeit – neben Kino und Kakao – die kalten Monate auf schöne Art und Weise zu vertreiben. Sei es »Der gestiefelte Kater«, »Tosca« oder »Die schöne Müllerin«, seit dem Sommersemester 2014 hat jeder von Euch freien Eintritt zu Oper, Schauspiel und Theater. Getreu dem Motto: »All you can see«!

Ein Erfahrungsbericht

Feinste Stuckverzierungen, eindrucksvolle Decken- und Wandgemälde mit einem funkelnden Kronleuchter in der Mitte des großen Saals, der die goldenen Verzierungen gekonnt betont. Vor mir auf der Bühne eröffnet das Wuppertaler Sinfonieorchester unter der Leitung von Toshiyuki Kamioka gerade den Abend mit einer Mozartiade von Tschaikowski. Schon bald darauf betritt die Pianistin Olga Scheps die Bühne. In einem eleganten Abendkleid setzt sich die gebürtige Russin und Gewinnerin des ECHO-Klassik des Jahres 2010 an den gewaltigen Flügel und spielt Mozarts große g-Moll Sinfonie, als gäbe es kein Morgen. Ein beeindruckender Moment in der Historischen Stadthalle in Wuppertal und das Beste daran: Ich habe keinen Cent dafür bezahlt!

Na gut, das Sinfoniekonzert mag vielleicht nicht jeden von Euch überzeugen und zugegeben gehört es vielleicht nicht zu meinen absoluten Lieblingsbeschäftigungen. Es ist aber auch nicht das Einzige, was die neue, sogenannte Bühnenflatrate zu bieten hat. Neben instrumentaler Darbietung wie dieser, haben Studierende der Uni Wuppertal seit dem Sommersemester 2014 freien Eintritt zu Schauspiel und Oper. Durch eine Kooperation des Allgemeinen Studierendenausschuss (AStA) und des Hochschul-Sozialwerks (HSW) mit den Wuppertaler Bühnen und der Sinfonieorchester GmbH (WBS), ist den Studierenden ein »uneingeschränkte(r) und unbegrenzte(r) Zugang« zu Oper, Sinfonieorchester und Schauspiel möglich. Um dies zu finanzieren, zahlt der AStA jedes Semester 0,50 € pro an der BUW eingeschriebenen Studierenden und das Sozialwerk bringt den gleichen Betrag pro Kopf für die Wuppertaler Hochschulen und deren Studierendenschaft auf. Denn neben der Bergischen Universität profitieren ebenso die Studierenden der Hochschule für Musik und Tanz (Standort Wuppertal) sowie der Kirchlichen Hochschule Wuppertal/ Bethel von der Bühnenflatrate.

Doch wie funktioniert das Ganze?

Die Reservierung der Tickets verläuft einfach und unproblematisch. So einfach, dass ich mich ärgere, es erst so spät und nicht schon viel öfter ausprobiert zu haben. Vielleicht liegt es daran, dass die Karten ausschließlich telefonisch über die KulturKarte (0202 – 563 76 66) zu buchen sind und wir als Smartphone-Generation mit all den Apps und Online-Funktionen den menschlichen Kontakt eher scheuen. Doch es hat sich gelohnt, denn die Dame am Telefon sicherte mir freundlich die »besten Plätze mit guter Sicht«. Auch meine kurzfristige Reservierung war hier kein Nachteil. Je später man sich zu einem Theaterbesuch entscheidet, desto eher können Plätze im vorderen Rang vergeben werden, die bis dato noch nicht verkauft worden sind. Generell gilt für Veranstaltungen im Opernhaus und der Historischen Stadthalle ein Kartenkontingent von max. 60 Plätzen, auf das ab 10 Tage vorher zugegriffen werden kann. Für die neue Spielstätte »Theater am Engelsgarten«, die kürzlich eröffnet wurde und im Oktober Lessings Lustspiel »Minna von Barnhelm« oder im Frühjahr 2015 Else Lasker-Schülers »Die Wupper« auf die Bühne bringt, werden 10 Plätze im Rahmen freier Kapazitäten zur Verfügung gestellt.

Ein Highlight noch zum Schluss: Für jede Veranstaltung können pro Person zwei Karten hinterlegt werden. Egal ob Kommilitone, Bekannte, Freunde oder Familie – die Begleitperson muss nicht an der BUW eingeschrieben sein. Und man munkelt sogar, dass eine Online-Reservierung kommt.

Also ran ans Smartphone und das Programm der Wuppertaler Bühnen durchklicken. So kann der Herbst kommen. »schwa«

Erstveröffentlichung des Artikels in der Printausgabe 01-2014, erschienen im November 2014.

Titelbild: Die schöne Müllerin – Fotograf: Christoph Sebastian

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  1. Haben sich die Bedinungen mittlerweile geändert ?
    Als ich vor einiger Zeit Tosca zum zweiten mal ansehen wollte,
    wurde mir gesagt, man könne jede Veranstaltungsserie nur einmal sehen. Das spricht nicht gegen das auch so tolle Angebot, ich möchte das aber gerade noch vermerken, da das sonst zu Verwirrung führen kann. Und wenn das Kartenkontingent (wie bei einem der letzten Sinfoniekonzerte) voll ist, gibt es auch keine Gratiskarten für uns Studenten mehr, auch wenn es noch Restplätze gibt: entsprechend lohnt sich eine frühe Reservierung schon.
    Trotzdem nochmals ein dickes Danke an die Bühnen für das Angebot.

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