Beliebte Auslandsziele Wuppertaler Studierender
Einen Aufenthalt in Ländern wie Frankreich, Spanien oder Großbritannien nutzen z.B. Lehramtsstudierende zur Verbesserung ihrer sprachlichen Fähigkeiten. Wen es weiter weg zieht, ohne auf westlichen Komfort verzichten zu wollen, geht meist in die USA: Auf über neun Millionen Quadratkilometern vereinen die Staaten facettenreiche Kulturen und verschiedene geografische Regionen. Seit der Präsidentschaft Donald Trumps, dem Rechtsruck der Gesellschaft und den erschwerten Einreisebedingungen, weichen viele Studierende auch nach Australien für einen englischsprachigen Auslandsaufenthalt aus.
Der asiatische Raum liegt im Trend
Im benachbarten Neuseeland hat die angehende Lehrerin Larissa drei Monate bei einer Gastfamilie verbracht und gelernt, was Multikulturalität bedeutet: Ihr Gastvater ist ein eingewanderter Südafrikaner und mit einer Engländerin liiert. Seine beiden Kinder wurden in Neuseeland geboren und sprechen das sogenannte Kiwi-Englisch. Wie in den USA und Australien kann man auch in Neuseeland neben den eingewanderten Kulturen die der indigenen Bevölkerung erleben. Dass die Realität der Maori – und auch anderer indigener Gruppen – häufig von sozialen Problemen als Spätfolgen des Kolonialismus geprägt ist, hat die 25 Jahre alte Larissa nicht abgeschreckt. Im Gegenteil: »Mir war es sehr wichtig, nicht nur einen kleinen Teil des Landes kennenzulernen, sondern auch die problematische Seite zu sehen. So kann man die Geschichte und aktuelle Situation der Gesellschaft eines Landes viel besser begreifen.«
Auch asiatische Länder gewinnen an Beliebtheit unter Studierenden: Modernste Entwicklungen im Bereich erneuerbarer Energien oder Elektromobilität machen Länder wie Thailand, Bali, Indonesien, Vietnam, China, Japan oder Korea v.a. für Studierende der Wirtschaftswissenschaften oder technischer Studiengänge interessant. Hier können sie Auslandserfahrung sammeln und an z. T. englischsprachigen Lehrstühlen unter der Betreuung von Lehrkräften ihr Studium weiterverfolgen.
»Vieles wirkt erst einmal exotisch und fremd, ist es dann aber überhaupt nicht«, sagt Iris Leclaire vom Akademischen Auslandsamt der BUW. Auch Länder, die einem für einen Auslandsaufenthalt vorerst nicht in den Sinn kommen, wie Russland, Polen, die Türkei oder verschiedene afrikanische Länder, bergen ihrer Meinung nach aufgrund ihrer vielfältigen Kulturen und verschiedener fachlicher Möglichkeiten ungemeine Chance. Iris Leclaire berät Studierende, die einen Auslandsaufenthalt planen. Viele Studierende kommen zu ihr, weil ihre Studienordnung einen Auslandsaufenthalt als Vorlage vorsieht. »Früher hatten wir noch die Chance über den Tellerrand hinauszugucken. Heute fühlen sich viele Studierende verpflichtet, bestimmte Faktoren zu erfüllen. Dass die Auslandserfahrung eine Chance für sie selbst ist, begreifen die meisten erst später.« Daher steht das Akademische Auslandsamt den Studierenden auch beratend zur Seite und organisiert Informationsveranstaltung sowie Einzel- oder Gruppenberatungen. »lg«
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Erstveröffentlichung des Artikels in der Printausgabe 02-2017, erschienen im August 2017