„Erlebnis Archiv“

Ein Praktikum im Archiv ist langweilig und verstaubt – so zumindest klingt die weit verbreitete Meinung. „Stimmt nicht!“, erwidert die junge Düsseldorfer Studentin Paulina Betthaus, die sich im Rahmen des Projektseminars „Erlebnis Archiv“ im Wuppertaler Uni-Archiv vom Gegenteil überzeugen konnte. Sechs Wochen lang begleitete sie dazu Dr. Joachim Studberg und seinen studentischen Mitarbeiter Simon Eberhard bei ihrer Arbeit.

Mitmachen und nicht nur Zugucken war die Devise: „Herr Dr. Studberg hat mich sofort in die Arbeit eingebunden und mich in die Abläufe eines Archivs eingeführt“. Die Arbeit der angehenden Historikerin und Germanistikstudentin beschränkte sich aber nicht nur auf das korrekte Dokumentieren und Stempeln von Bild- und Texteingängen im UniArchiv.

„Zwei Projektarbeiten, von denen ich eine eigenverantwortlich durchgeführt habe, wurden von mir übernommen“, erklärt die in Kamen (nahe Dortmund) geborene Paulina Betthaus.
Über die gesamte Praktikumszeit bearbeitete sie gemeinsam mit Dr. Studberg den (fotografischen) Nachlass einer mittlerweile verstorbenen Mitarbeiterin der Pressestelle der Bergischen Universität. „Vor Aufnahme in die Datenbank müssen die Bilder kategorisiert und die darauf gezeigten Personen und Anlässe identifiziert werden. Dies macht zum Teil Rückfragen bei den abgebildeten Personen notwendig.“ Auch das Wissen eines Uni-Archivars ist nicht grenzenlos und erfordert manchmal kleinere Detektivarbeiten.

Völlig selbstständig konnte die Studentin der Heinrich-Heine-Universität eine Zusendung des Universitätsmarketings bearbeiten. „Ich musste entscheiden, welche aktuellen Marketingartikel der BUW ins Archiv, beispielsweise zu späteren Ausstellungszwecken, eingelagert werden sollen. Dafür war auch Protokoll zu führen, welche Stücke nun aufgenommen werden sollten und welche nicht und warum ich dies so entschieden habe.“

Den blickfeld-Artikel zum 20-jährigen Jubiläum des Semestertickets hat die im vierten Semester befindliche BA-Studentin ebenfalls aktiv unterstützt. „Die Anfrage der blickfeld-Redaktion wurde von mir bearbeitet. Auf Grundlage der Angaben habe ich passende Presseartikel aus dem Archiv herausgesucht und bereitgestellt“, erklärt die 22-jährige Praktikantin.

Ist der Beruf des Archivars ein Traumjob? Paulina Betthaus will diese Perspektive nicht ausschließen: „Mit dem anschließenden Master stehen mir noch mindestens zwei Jahre Studium bevor. Dabei will ich noch viele Berufsfelder kennen lernen. Doch ist die Arbeit im Archiv wesentlich spannender als man denkt. Man archiviert nicht nur, sondern erhält einen tiefen Einblick in die Geschichte – in dem Fall in die der Bergischen Universität.“ »mw«

Weitere Informationen zum Uni-Archiv der Bergischen Universität Wuppertal: www.archiv.uni-wuppertal.de (Das Universitätsarchiv nimmt Bewerbungen für Praktika gerne entgegen)

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