… ein perfekter Tag in Wuppertal

Wuppertal hat viel zu bieten. Auf den ersten Blick sind das Baustellen, mehrere unschöne Bahnhöfe und natürlich die Schwebebahn. Das ist sehr oberflächlich und der wahre Kenner des Tals weiß, dass das nicht stimmt. Gerade jetzt, wo der Sommer den Frühling übersprungen hat, bietet die Stadt mehr, als bloßes Baustellen-Hopping und Schwitzen in der schönsten Bahn der Welt. Wusstest du zum Beispiel, dass Wuppertal Wanderwege mit einer Gesamtlänge von 630 Kilometern zu bieten hat? Oder 6176 Hektar Grünflächen, die etwa 37% des Stadtgebiets ausmachen. Nein? Dann wollen wir das jetzt ändern.

Wenn dann der Sommer kommt …

Das was Wuppertal für mich so besonders macht, ist seine große Vielfalt. Wenn ich einen freien Tag durchplanen möchte, dann habe ich unzählige Möglichkeiten aus denen ich wählen kann. Gerade im Sommer, bei gutem Wetter, könnte ich Tage füllen, ohne zweimal das Gleiche zu machen. Begeben wir uns zusammen auf eine Reise und planen einen perfekten Tag im Tal, bei strahlendem Sonnenschein und kuscheligen 25 Grad. Ein entspanntes Frühstück an der frischen Luft bietet sich da an. Ich habe keinen Balkon und muss mich im Tal umschauen. Zwei der tollsten Cafés für ein gemütliches Frühstück finden wir in Elberfeld. Im Katzengold, das im malerischen Luisenviertel angesiedelt ist, kann man günstig, herzhaft und süß frühstücken und dabei dem Treiben zwischen Kopfsteinpflaster und kleinen Läden zuschauen. Oder man geht ins Milia’s, mitten in der Elberfelder City, genau an der Schnittstelle zwischen Berufspendlern und Powershoppern. Allerdings lohnt es sich auch immer wieder mit einem Kaffee und Brötchen auf der Hand in die Barmer Anlagen zu ziehen, um von dort beim Frühstück einen Blick über ganz Wuppertal zu genießen.

Gemütlicher Sonnentag – Luisenviertel © mw

Ein ruhiger Spaziergang über die Sambatrasse kann den Vormittag abrunden. Es ist nicht nur die schönste Art um nach Cronenberg zu kommen, sondern dort kann man auch Menschen beobachten und die Tiger im Zoo bestaunen. Klingt vielleicht unspektakulär, macht aber jede Menge Spaß. Trasse ist ein gutes Stichwort. Neben der Sambatrasse gibt es auch noch die Nordbahntrasse. Durch den Asphalt kann man dort super Inlineskaten oder Radfahren. Am Wochenende hat auch der Hutmacher im historischen Mirker Bahnhof geöffnet. Das Café bietet selbst gemachten Kuchen, guten Kaffee, Musik und die beste Aussicht auf das Treiben der Trasse.

Am Nachmittag wird es sportlicher. Wuppertal hat eine Vielzahl an Wanderwegen. Viele führen an den schönsten Türmen Wuppertals vorbei – wie etwa dem Toelleturm. Und wer nicht auf vorgezeichneten Wanderwegen laufen möchte, dem kann man einen ziellosen Spaziergang von Eisdiele zu Eisdiele ans Herz legen. Wenn es einen doch packt und man die Wanderschuhe noch im Keller hat, dann hat Wuppertal ein paar nette Strecken zu bieten. So absurd es auch klingen mag, besonders schön ist der Kleingärtnerrundwanderweg in Elberfeld. Das liegt nicht nur an den wundervollen Gartennamen wie »In der Hoffnung« oder »In der Heiterkeit«. Das Schöne an diesem Weg ist, dass man einen wunderbaren Panoramablick über Elberfeld hat und hauptsächlich durch Waldgebiete geht. Der städtische Anteil ist marginal. Bei einer Gesamtlänge von etwas unter sechs Kilometern ist es zwar ein gutes Stück zu Laufen, dürfte aber auch die nicht ganz so geübten Wanderer nicht überfordern. Und wem eher nach gemütlichem Schlendern mit künstlerischen Einschlägen ist, dem sei der Skulpturenpark Waldfrieden ans Herz gelegt. Doch auch für Wasserratten hat Wuppertal ein Herz – und ein paar tolle Freibäder auf Lager.

Auf gerader Strecke durch’s Tal – Nordbahntrasse © jw

Ob nun Eis-Tasting oder Wanderung, auch der schönste und sonnigste Tag neigt sich irgendwann dem Ende zu. Was gibt es Schöneres als ihn mit guten Freunden ausklingen zu lassen? Hierfür bieten sich Wuppertals Grünanlagen an. Ob nun im Nordpark oder, ganz traditionell, auf der Hardt, die Auswahl ist groß. Packt euch einfach einen Picknickkorb, eine Decke, Wein, Bier, Wasser oder Cola ein und macht es euch auf den Wiesen bequem. Alleine werdet ihr dort sicher nicht sein, aber entspannen kann man dort dennoch gut und einen langen Tag perfekt beenden.

Natürlich gibt es auch Highlights, die man nur zeitlich limitiert genießen kann. So haben wir mit »Talflimmern« unser eigenes Open Air Kino und auch die Stadtteilfeste sind jedes Jahr aufs Neue etwas ganz Besonderes. Ich kann nur schließen, wie ich begonnen habe: Wuppertal hat viel zu bieten! Schnürt eure Schuhe und geht raus auf die Straßen. Ihr müsst euch nur umschauen und findet sicher etwas zu tun, für mehr als nur einen Sommertag. »ack«

Erstveröffentlichung des Artikels in der Printausgabe 02-2013, erschienen im Juli 2013.

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  1. Christine Kroll

    Hallo lieber Schreiber/rin.
    Der Kommentar ist sehr interessant.Ich möchte im Oktober ein Klassentreffen in Wuppertal planen.Schwerpunkt soll eine Fahrt mit der Schwebebahn sein.Wir sind 12 Personen im Alter von 70 Jahren also nicht mehr so ganz mobil.
    Vieleicht könnt Ihr mir Tipps geben,wo wir die Fahrt unterbrechen können,um gemütlich in schöner Umgebung essen können und auch gleichzeitlich etwas von dem schönen Wupperta l sehen.
    Mit freunlichen Grüßen
    Christine Kroll

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