„Hand in Hand“: Hier werden Freundschaften geschlossen

Anschluss finden und Freundschaften schließen - wer in eine neue Stadt zieht, egal ob aus dem Nachbarort, einem anderen Land oder gar Kontinent, wünscht sich genau das. Der gemeinnützige Wuppertaler Verein "Hand in Hand – Kontaktpersonen für Geflüchtete e.V." macht sich genau das seit 2017 für zugewanderte Menschen, die meisten mit Fluchthintergrund, zur Aufgabe (blickfeld berichtete) und fördert so die Integration in Wuppertal. Das Angebot richtet sich dabei nicht nur an neuzugewanderte, sondern auch an alteingesessene MitbürgerInnen.

Titelbild: Auftaktveranstaltung zum neuen Programm des Vereins "Hand in Hand" Anfang Februar 2019 in der Diakoniekirche © Sven Pacher

Seit 2017 wurden 30 Kontakt-Teams über den Verein „Hand in Hand“ vermittelt

„Neu“- und „Alt“-Wuppertaler bilden ein sogenanntes Kontakt-Team, von denen der Verein seit Gründung 30 zusammengebracht hat. „Diese Kontakte sind ein Gewinn für beide Seiten! Sie fördern den kulturellen Austausch und so auch die Integration innerhalb der Wuppertaler Gesellschaft“, blickt Gründungsmitglied Tom Thöne (26) auf die bisherige Arbeit des Vereins zurück. In seinem Büro auf der Friedrichstraße bietet der Verein weitere Angebote an: So standen wöchentliche Sprachcafés, regelmäßige Begegnungscafés sowie beispielsweise das gemeinsame Kochen oder Fahrradtouren im Rahmen von sogenannten Unternehmungscafés auf dem Programm. Solche Freizeitangebote nehmen seit März 2019 eine viel stärkere Rolle in der Vereinsarbeit ein. Der Verein hat daher sein Konzept geändert.

Keine Kontakt-Teams, dafür mehr offene Veranstaltungen und Unternehmungen

„Wir haben gemerkt, dass ein Kontakt viel natürlicher zustande kommt, wenn man sich zufällig bei einer Veranstaltung trifft“, erklärt Projektkoordinatorin Matilda Flasche (25). Deshalb stellt der Verein nun sein Konzept um: „In Zukunft wird nicht mehr die Vermittlung, sondern die gemeinsame Freizeitgestaltung den Mittelpunkt der Integrationsarbeit darstellen.“ Das Kennenlernen soll beim gemeinsamen „Musikmachen auf Jam Sessions, Kochen, Spielen und Malen in Kreativwerkstätten und Reden, beispielsweise während Diskussionsabenden“ passieren. Als neues Vereinsziel formuliert Matilda Flasche: „Die regelmäßigen Veranstaltungen sollen einen Rahmen bieten, der das Knüpfen von Freundschaften erleichtert.“

Hier entstehen Freundschaften © Hand in Hand

Upcycling, gemeinsam Kochen und Musik machen: Breites Angebot für alle WuppertalerInnen

Die Neuausrichtung hat der Verein bereits im März dieses Jahres umgesetzt und bietet nun eine Vielzahl verschiedener und regelmäßiger Veranstaltungen an:

  • Kreativwerkstatt: Hier sollen gemeinsam Kunstformen entdeckt und ausprobiert werden, etwa malen, zeichnen und upcyclen. Zur zusätzlichen Inspiration besuchen KünstlerInnen die Runde und stellen ihre Kunst und Technik vor. Auch sind Ausflüge zu Galerien und Museen in Wuppertal geplant:
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  • „Um die Welt kochen“: Ein regelmäßiger Koch-Treff, auf dem gemeinsam Gerichte aus verschiedenen Ländern zubereitet werden:
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  • Jam-Sessions: Gemeinsam musizieren, aber auch einfach anderen beim Musik machen zuhören, ist auf der Jam-Session möglich. Gitarre, Cajon, Verstärker und Mikrofon sind bereits vor Ort, eigene Instrumente können gerne mitgebracht werden:
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  • Sprach-Treff: Wer seine Sprachkenntnisse verbessern möchte, kann jeden Mittwoch von 18 bis 19:30 Uhr auf B1-Niveau mit einer/einem MuttersprachlerIn Deutsch sprechen üben und dabei auch eigene Themen einbringen.
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Darüber hinaus bietet der Verein Hilfe bei rechtlichen Themen oder Behörden und eine wöchentliche Info-Stunde zum Verein (jeden Donnerstag von 16.30 bis 18.30 Uhr) im Vereinsbüro (Friedrichstr. 2, 42105 Wuppertal) an.

Der Verein organisiert auch Diskussionsrunden zu aktuellen Themen aus dem Bereich Migration und Integration. Für den 19. Mai 2019 wurde Mansour Hasno für einen Diskussionsabend angekündigt. Hasno setzt sich mit Fluchtursachen und deren Auswirkungen auf Syrien auseinander:
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Gemeinsam etwas Unternehmen und Spaß haben © Hand in Hand

Der Verein hat über 15 aktive Mitglieder

Wie neue Menschen zueinander finden und Freundschaften entstehen, zeigt der Verein übrigens selbst. Die über 15 aktiven Mitglieder haben verschiedene Nationalitäten, sprechen unterschiedliche Muttersprachen und sind altersmäßig gut durchmischt. Die Zusammenarbeit mache, so Matilda Flasche, „viel Spaß und wir freuen uns stets über neue Gesichter und aktive Unterstützer.“

Dabei werden auch kreative Ideen und Anregungen für das nächste dreimonatige Programm ab Anfang Juni gesucht. InteressentInnen können entweder die Info-Stunde des Vereins aufsuchen oder sich über verschiedene Wege direkt bei den Verantwortlichen melden.

Melisa Lehmann, Pressesprecherin des Vereins, betont dabei: „Der ehrenamtliche Einsatz bei uns kann sehr flexibel gestaltet werden. Wer will, kann sich anfangs im kleineren Rahmen in einer Veranstaltungsreihe einbringen und muss nicht sofort die Leitung und damit verbundene Verantwortung übernehmen. Auch können Freiwillige eigene Formate, passend zu den eigenen Interessen, gestalten und diese für eine Programmphase über drei Monaten anbinden, ohne sich so automatisch für eine Fortsetzung zu verpflichten. Sprich: Schaut einfach mal vorbei und bringt euch locker ein.“ »mw«

Der Verein „Hand in Hand – Kontaktpersonen für Geflüchtete e. V.“

Der Verein „Hand in Hand – Kontaktpersonen für Geflüchtete e. V.“ fördert kulturübergreifende Begegnungen und die Integration in Wuppertal. Er wird durch das Programm des Landes Nordrhein-Westfalen „KOMM-AN NRW“ unterstützt und finanziert sich darüber hinaus durch Spenden.

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