Wegen der Kontakteinschränkungen finden Gespräche oftmals nur noch online statt, der persönliche Kontakt fehlt. Damit verbunden sind nicht nur Frust und Langeweile, sondern auch langanhaltende Probleme wie Depressionen, häusliche Gewalt bis hin zu Missbrauch. Die App „Between The Lines“ soll Betroffenen helfen.
Was kann ich tun, wenn es meinen Freunden oder mir nicht gut geht?
Oliver Kröger arbeitet als Fachkraft für Kinder- und Jugendpsychiatrie im Remscheider Sana-Klinikum täglich mit jungen Betroffenen. Dabei hat er festgestellt, dass diesen oft gar nicht bewusst ist, welche Hilfsmöglichkeiten es gibt. Um eine Anlaufstelle bieten zu können, hat er zusammen mit seinem Team „Between The Lines e.V.“ gegründet – 2017 wurden die dazugehörige Website und App gelauncht. Das Besondere an der App ist, dass kostenfrei und anonym zwischen den Jugendlichen und geeigneten Hilfestellen vermittelt wird. Auf den Portalen finden sich, abgesehen von Beratungsstellen, auch „Helden-Stories“ von Betroffenen, die Mut machen sollen, sich Hilfe zu suchen. Durch einen Chat-Bot können Hilfesuchende außerdem gezielt nach Kontaktdaten für die geeigneten Hilfsorganisationen suchen, welche sich selbst auf der Homepage vernetzen und dort ihre Unterstützung anbieten können. Wichtig ist dabei der präventive Charakter, damit ernsthafte Probleme im besten Fall gar nicht erst entstehen, sondern jungen Menschen früh geholfen wird. Der Leitsatz, der dabei immer gilt: „Du entscheidest, wie es weiter geht!“
Da die 23 Mitglieder von „Between The Lines“ ehrenamtlich arbeiten und sich nur durch Förderprogramme und über Gelder aus Wettbewerben finanzieren, sind sie auf Spenden angewiesen.
Deutschlandweite Unterstützung
Die Pläne für die Zukunft sind groß: Trotz der ehrenamtlichen Strukturen ist der Verein, der sich momentan zu eine gGmbH umwandelt, bereits stark gewachsen und will in Zukunft noch größer werden. In diesem Jahr sollen die App und Website neu gelauncht werden, außerdem soll es einen Podcast geben, in dem Betroffene von ihren Erfahrungen berichten können. Zusätzlich ist ein Youtube-Channel geplant, an dem im Rahmen eines Interview-Formats auch Ärzte und Therapeuten beteiligt sein sollen. In Solingen gibt es außerdem Werbung auf CityLights, also beleuchteten Werbeträgern, um auf die Organisation aufmerksam zu machen.
Zukünftig soll „Between The Lines“ aber nicht nur im Bergischen Land bekannt sein: Der Verein hat neben der Zusammenarbeit mit den Städten Wuppertal und Düsseldorf mittlerweile auch Kontakt zu anderen Bundesländern und plant, das Start-up bundesweit zu etablieren. Das große Ziel: „Between The Lines 3.0.“ zukünftig ins bundesweite Jugendhilfesystem zu implementieren und Jugendlichen somit deutschlandweit helfen zu können. »hvn«
Mehr zu „Between The Lines“ erfahren:
Kontakt:
Postfach 10 07 10, 42607 Solingen
info@between-the-lines.info
Im Web:
between-the-lines.info
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Für Spenden:
Between The Lines e.V.
Stadt-Sparkasse Solingen
DE 71 3425 0000 0001 5996 38